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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Charlie. Alpha hat ebenfalls vernichtend abgeschnitten. Aber zufälligerweise habe ich auch bemerkt, dass die Mehrzahl des Bataillons weniger als zehn Prozent GKA-qualifiziert ist, während die entsprechenden Werte bei Alpha und Bravo zwanzig bzw. dreißig Prozent betragen. Irgendeine Anmerkung dazu, Lieutenant?«
    »Ich vermute, dass Alpha und Bravo ihre Uniformknöpfe nicht poliert und auch die Normen für körperliche Ertüchtigung nicht erfüllt haben, Sir.«
    »Höre ich da einen Hauch von Sarkasmus, Lieutenant?«
    »Tut mir Leid. Ja, vielleicht ein wenig schon.«
    »Tatsächlich hat Lieutenant Colonel Youngman erwähnt, als ich mich bei ihm nach Kompanie Bravo erkundigte, dass er in Erwägung ziehe, deren Kompanieführer abzulösen.«
    »Herrgott!«
    »Pflegen Sie immer Generäle zu unterbrechen, Lieutenant?«, fragte der General trocken.
    »Nein, Sir. Dafür gibt es keine Entschuldigung, Sir«, erwiderte Mike. Er atmete tief durch und gab sich alle Mühe, sein Temperament zu zügeln. Wenn Captain Brandon abgelöst würde, dann hieße das, dass er seine einzige Chance verlor, das Bataillon auch nur andeutungsweise auszubilden.
    Angehörige der Infanterie verstanden sich hervorragend darauf zu verschwinden. Das lag zum Teil an der Art und Weise, wie sie gewöhnlich eingesetzt wurden; die Rolle von ›Gespenstern‹ machte für die Infanterie das halbe Leben aus. Und dann kam noch dazu, dass sie, wenn nicht gerade Krieg war oder besonders intensives Training vorgesehen war, immer die Ersten waren, die die schwierigsten Aufträge bekamen. Und deshalb lernte jeder erfahrene Infanterist bald, wie man sich außerhalb der echten Ausbildungszeiten praktisch unsichtbar machte.
    Mike und Wiznowski hatten diese Fähigkeit in hohem Maße genutzt. Die Kompanien übten gemäß Bataillonsbefehl regelmäßig am Vormittag und am frühen Nachmittag. Allerdings befanden sich einige leere Laderäume praktisch unmittelbar neben dem Bataillonsbereich. Und so ergab es sich, dass sich jeden Tag Unteroffiziersdienstgrade von Kompanie Bravo und später auch von Alpha aus dem Bataillonsbereich in die verlassenen Lagerräume geschlichen und dort damit angefangen hatten, die zahllosen Details ihres neuen Spezialgeräts zu erlernen, um sie später besser an ihre Untergebenen weitergeben zu können. Die Ironie des Ganzen war, dass sie ständig schimpften und meckerten, weil der »GalTech-Fachmann« nicht dabei war, um ihnen zu helfen. Mike beobachtete unterdessen die ganze Prozedur mit seiner VR-Brille oder durch seinen Anzug und hörte auch das Gemecker. Jedes Mal, wenn er der Ansicht war, auf etwas hinweisen zu müssen, speiste er das über Wiznowski ein. Auf die Weise wusste außer ihm und Wiz niemand, dass nicht Wiz, sondern letzten Endes er das Ausbildungsprogramm leitete.
    Falls Captain Brandon abgelöst wurde, würde diese ganze Maskerade ein Ende haben.
    »Man hat mich darüber informiert, dass Sie gewohnheitsmäßig mit gerunzelter Stirn herumlaufen«, fuhr General Houseman ruhig fort, »aber im Augenblick laufen Sie rot an, und ich habe das Gefühl, dass Ihnen der Rauch aus den Ohren quillt. Außerdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie nicht mit Ihren Blicken Löcher in die Wand bohren würden.«
    »Schott, Sir. An Bord eines Schiffes nennt man die Wand Schott.«
    »Was auch immer. Aber um auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen, haben Sie tatsächlich einem direkten und auch indirekten Befehl zuwidergehandelt, indem Sie sich in die taktische Ausbildung einer von Lieutenant Colonel Youngmans Einheiten eingemischt haben?«
    »Teilweise, Sir«, nickte Mike und überlegte dabei fieberhaft.
    »Indem Sie Captain Brandon und Captain Wright beim GKA Training geholfen haben?«
    »Sir, ich habe mit keinem Offizier des Bataillons über Fragen der Ausbildung oder der galaktischen Technik gesprochen.«
    »Würden Sie mir das freundlicherweise näher erklären?«, fragte der General und schob eine Augenbraue hoch.
    »Ich habe mit keinem Offizier direkt über Ausbildungsfragen gesprochen, Sir. So lautete meine Anweisung. Ich habe auch weder den Bataillonsbereich betreten noch einen der Trainingsbereiche. Ich habe den Befehl tatsächlich buchstabengetreu erfüllt.«
    »Verstehe.« Der General lächelte. »Ich nehme an, es gibt einen Grund dafür, dass die Unteroffiziersdienstgrade und Soldaten der Kompanien insgesamt besser abschneiden als die Offiziere?«
    »Das ist durchaus möglich, Sir.«
    »Hat das etwas mit Ihrem Einfluss zu

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