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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Vorgesetzter er in diesem Augenblick geworden war, kurz an seinem inneren Auge vorbeiziehen. »Ja, Sir. Bleiben Sie weiterhin unser Kompaniechef?« Nein, nein, nein, nein, nein, nein!
    »Nein, man hat festgelegt, dass ich hier weiter benötigt werde, verdammt. Weiß der Himmel, wann ich zu einem Kampfeinsatz komme«, sagte der stattlich gebaute Offizier und zupfte dabei nervös an seiner Uniform.
    Nie, solange der Bataillonskommandant etwas zu sagen hat. »Ist das dann alles?«
    »Nicht ganz. Das Ausbildungskommando der Bodenstreitkräfte hat entschieden, dass der Ausbildungszyklus abgekürzt werden soll, er wird also bereits in zwei Wochen statt in vier zu Ende sein, und die Abschlusstests sind gestrichen worden. Die Einheit wird nächste Woche damit beginnen, den Stützpunkt zu verlassen, und Sie werden mit ihnen gehen. Transportmittel werden bereitgestellt, aber man weiß noch nicht, wann Sie den Rest Ihres Unteroffizierskaders bekommen. Ihre Offiziere sollten Sie natürlich bereits an Ihrem neuen Standort erwarten.«
    »Ja, Sir, ich verstehe«, sagte Pappas und knüpfte finstere Vermutungen an die Formulierungen ›sollten‹ und ›natürlich‹. »Bekommen wir bald unseren Marschbefehl?«
    »Also, im Augenblick gebe ich mündliche Befehle aus, um Ihr Platoon und die Kompanie als Ganzes zum Abmarsch vorzubereiten. Besprechen Sie die Einzelheiten mit dem First Sergeant.«
    »Ja, Sir.«
    »Wegtreten.«

22
Im Orbit, Diess IV
    2233 GMT, 23. April 2007

    Diess war eine heiße, trockene Welt – für Lieutenant O'Neal ein Hinweis darauf, dass die Galakter ein Übervölkerungsproblem hatten. Der Planet besaß drei außergewöhnlich große Kontinente; etwa sechzig Prozent seiner Oberfläche waren Land, dessen Küstenregionen ein wenig Regen bekamen, etwa so viel wie die Sahara, und dessen gewaltige Gebirge im Landesinneren trockener als Death Valley waren.
    Obwohl die Ökologie der Meere äußerst kompliziert war, dominierten elektrolumineszente Lebewesen, wobei ein komplexes, von der Struktur her elastisches Polymer die Stelle von Chitin vertrat. Irgendwelches auch nur entfernt mit terrestrischer Ökologie verwandtes Leben gab es nicht. Dafür waren die Uferpartien mit gewaltigen Stadtkomplexen der Indowy und Darhel voll gepackt, deren Finger wie Tentakel vom Leben spendenden Meer landeinwärts tasteten. Der galaktischen Technologie bereitete es keine Schwierigkeiten, aus dem an Plankton reichen Meerwasser essbare Lebensmittel und Süßwasser zu extrahieren. Und außer ein wenig zu essen, Wasser und Rohmaterial brauchten die Indowy kaum etwas zum Leben.
    Welten wie diese waren die Produktionsstätten der friedliebenden galaktischen Föderation. Milliarden von Indowy, die sich tagein, tagaus abrackerten und eine dünne Schicht von Darhel, die die Sahne abschöpften. Die friedliche Welt der demokratischen, galaktischen Föderation, angefüllt mit friedliebenden, kleinen Schwachköpfen, die kein anderes Bedürfnis hatten, als zu dienen.
    Die Nigga sing' aufm Feld und Massa Darhel liebt se alle. Bei dem Gedanken an galaktische Politik kam Mike das Kotzen; aber das war noch bei weitem nicht so schlimm als das, was die Posleen taten. Die hoch entwickelte galaktische Technik, hohe Geburtenraten und die bescheidenen Bedürfnisse der Indowy hatten eine Bevölkerung von zwölf Milliarden ermöglicht, die vor dem Eintreffen der Posleen sogar noch im Wachsen begriffen war. Jetzt machte die Bevölkerung fünf Milliarden aus und ging stetig zurück. Ein Kontinent war völlig verloren, einer war noch unversehrt und der dritte mit Ausnahme eines kleinen, dreieckigen Segments in der nordwestlichen Ecke bereits von den Posleen erobert. Für das Landesinnere interessierten sich die Posleen ebenso wenig wie die Galakter.
    Mike stand auf einem virtuellen Felskamm ein Stück landeinwärts jenes dreieckigen Sektors und sah zu, wie das Tal unter ihm wogte und flatterte wie vom Wind gepeitschtes Segeltuch. Die Posleen kamen, und das 325th Mobile Infantry Regiment, 2nd Battalion, bereitete sich darauf vor, sich ihnen entgegenzustellen.
    Die erste Einheit, die die Kampfhandlungen begann, war das Scout-Platoon des Bataillons, das jetzt aus einer Felsspalte kam und das Feuer mit Gravwaffen eröffnete. Als die vordersten Reihen der Posleenflut von silbernen Blitzen erfasst wurden, begannen sie zu explodieren. Die tropfenförmigen Geschosse brannten sich, gefolgt von silbernem Plasma, durch die Luft. Beim Aufprall wirkte ihre kinetische Energie auf

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