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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Spiele.
    »Dann habe ich an Wally abgegeben, und er ist …«, fuhr er fort.
    »Zweiunddreißig Yards bis zum Touchdown gelaufen«, warf Wendy ein.
    »Yeah«, machte er und wusste für den Augenblick nicht weiter.
    »Du warst mehr als sieben zurück, also hast du dich für einen doppelten Punkt entschieden, statt auf einen Touchdown und ein Tor zu spielen.«
    »Mhm.«
    »Also hast du an Johnny Grant abgegeben, damit der den Touchdown machen kann«, fuhr Wendy fort und schnippte sich eine blonde Locke aus der Stirn, »aber als ich das sah, habe ich mich gefragt …«
    »Was denn?«
    »Jerry Washington war doch frei, und du musstest am Safety vorbeiwerfen, um Johnny zu erreichen. Warum hast du nicht zu Jerry abgegeben?«
    »Ach, weißt du«, meinte er verstimmt, »Wally, dieser Riesenkerl, hat mir den Weg versperrt. Ich hab nicht an ihm vorbeigesehen. Nachher haben mich das alle gefragt, ganz besonders Jerry. Er war richtig sauer.« Er sah sie jetzt voll an und war sichtlich glücklich, endlich etwas zu haben, worüber er reden konnte.
    »Da musst du etwas unternehmen. Das erklärt, warum das in der nächsten Serie genauso war, als die dich gestoppt haben«, sagte sie und warf wieder ihr Haar zurück. Ihrer Ansicht nach war ihr Haar das Schönste, was sie zu bieten hatte, und deshalb fand sie, dass es half, es unterschwellig zu zeigen.
    »Hey«, meinte er und lachte, »du schreibst wohl eine Reportage für die Schulzeitung?«
    »Nein«, antwortete sie, »glaubst du, dass wir einen besseren Sportteil brauchen?«
    »Oh«, setzte er zur Antwort an, »ich glaube, die Schule …«
    »Was macht der Trottel denn?«, fragte ein Mädchen aus dem von ihm plötzlich vernachlässigten Kreis seiner Bewunderinnen, das sah, wie der Trainer des gegnerischen Teams offensichtlich den Schiedsrichter angriff.

    »For she’s a jolly good fellow, for she’s a jolly good fellow, for she’s a jolly good fe-he-llow, which nobody can deny!« Wuff, wuff!
    Der Chor aus Männer-, Frauen- und Hundestimmen hallte durch das Sicherheitsamt von Fredericksburg und dröhnte durch die offenen Fenster in die warme Herbstsonne hinaus.
    Eine Ansammlung vergnügter Gesichter in Overalls und vom Körperpanzer aufgeblähten Uniformen war um einen Konferenztisch versammelt, um das dreißigste Dienstjubiläum der Chefin der Feuerwehr zu feiern.
    »Rede halten! Rede halten!«, schrie der übliche Witzbold aus dem Hintergrund.
    » Rede! Rede! «
    »Okay! Okay!«, sagte die schmächtige grauhaarige Frau und trat ans Kopfende des Tisches. Auf der linken Brustseite ihres mit einer Unzahl von aufgenähten Abzeichen und Symbolen verzierten Overalls konnte man das Namensschild »Wilson« sehen. Ihre linke Gesichtsseite und ihr Handrücken auf derselben Seite zeigten die unübersehbaren Spuren von Hautersatz, glatt und glänzend, aber ihre strahlend blauen Augen hatte weder das Alter trübe gemacht, noch war ihre Haut je mit irgendwelchen kosmetischen Mitteln in Berührung gekommen. »Wenn ihr vielleicht mal einen Augenblick den Mund haltet, lohnt es sich.«
    Sie blickte in die Runde, sah das Meer junger Gesichter und grinste plötzlich. »So«, krächzte sie und wackelte mit dem rechten Zeigefinger; ihr Tonfall hatte sich verändert, als sie fortfuhr: »Jetzt will ich euch aus der alten Zeit erzählen, damals , als ich noch jung war und wir das Wasser aus dem Fluss raufschleppen mussten …« Auf diese wohl vertraute Litanei hin fingen die Feuerwehrleute und Polizisten brüllend zu lachen an. Die meisten von ihnen hatte die gescheite alte Frau selbst ausgebildet und auch gelegentlich in schwieriger Lage beraten.
    »Nein, ganz ernsthaft«, fuhr sie wieder in normalem Tonfall fort und schüttelte den Kopf. »Ich möchte euch bloß sagen, dass die letzten dreißig Jahre wirklich so waren, wie man sich ein Leben wünscht. Ich weiß nicht, wie Leute, denen ihre Arbeit keinen Spaß macht, es schaffen, am Morgen aufzustehen. Ich wache jeden Tag auf, springe aus dem Bett und freue mich darauf, zur Arbeit zu gehen, jeden Tag mehr als zuvor.« Dass ihre Arbeit zwei Ehen aufgefressen und sie kinderlos gelassen hatte, erwähnte sie mit Bedacht nicht. In jedem Leben musste man die Dinge auf die Waagschale legen, und so wie das ihre gelaufen war, war sie mit dem Ergebnis trotz allem zufrieden.
    »Ihr hier und die Generation vor euch, und hoffentlich auch die, die nachher kommt, sind es, die diesen Job zu etwas ganz Besonderem machen. Das und die Chance, jeden Tag hinauszugehen und

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