Invasion 02 - Der Angriff
pflichtete Little Tom ihm bei und seufzte erneut innerlich und verdrehte die Augen. »Dad, darf ich jetzt nach Hause gehen?«
»Nein. Wir müssen doch hier bleiben und Sally unterstützen.«
»Dad, Sally ist selbstbewusst genug für uns alle drei. Sie weiß, dass wir sie unterstützen. Ich habe Hausaufgaben zu erledigen und brauche noch zwei Stunden Zielübungen, damit ich nächste Woche am Turnier teilnehmen kann. Wann soll ich das denn machen?«
»Nach dem Spiel«, antwortete sein Vater mit finsterer Miene.
»Nach dem Spiel gehst du mit Sally und ihren Freundinnen Eis essen«, antwortete Little Tom mit jener gnadenlosen Logik, die ihm immer wieder Ärger eintrug. »Und von mir wirst du dann erwarten, dass ich da auch mitkomme. Und nach dem Eis bringen wir Sallys Freundinnen nach Hause. Auf die Weise kommen wir gegen neun Uhr bei uns daheim an. Und du wirst dann darauf bestehen, dass um zehn das Licht ausgemacht wird. Ich wiederhole …«
»Tommy«, knurrte Big Tom.
»Halt den Mund.«
»Ja, mehr oder weniger. Du wirst deine Schwester unterstützen oder du kannst dich von all den gottverdammten Computerspiel-Turnieren verabschieden.«
Little Tom atmete tief durch. »Yes, Sir!«, tönte er dann, nahm Haltung an und knallte die Hacken zusammen.
»Wann ist denn dieses verdammte Turnier?«, fragte sein Vater.
»Am nächsten Samstag um drei, mit offenem Ende«, sagte Little Tom und wusste, was jetzt kommen würde.
»Du sollst doch am Samstag an einer Übung der Jugendmiliz teilnehmen!«
»Chief Jordan hat mir freigegeben«, sagte Little Tom und verdrehte erneut die Augen. »Ich bin schon über die Ortsmiliz hinaus, Dad. Außerdem zählt das Turnier als Taktikübung und ich bekomme Militärpunkte dafür.«
»Wer sagt das?«, fragte Big Tom, von der dämlichen Idee angewidert. Als ob man es als echtes Kampftraining ansehen könnte, wenn man vor einem Computer saß und auf dem herumballerte.
»Die Flotte«, antwortete Tommy. »Wenn man bei Death Valley eine nationale Wertung erreicht, dann zählt das als vormilitärisches Training.«
»Nun, bei mir nicht. Du musst wissen, wie man richtig schießt, nicht in einem virtuellen Märchen. Du gehst zu der Jugendmilizübung.«
»Dad!«
»Nein heißt nein.«
»Okay, dann heißt nein eben nein«, ereiferte sich der Sohn. »In dem Fall würde mich bloß interessieren, wo eigentlich meine Motivation herkommt, um dieses alberne Softballspiel anzusehen, oh großer Meister aller militärischen Dinge?«
»Überleg dir, was du sagst, Mister!«
»Dad, du bist ein scheiß Dinosaurier!«, explodierte der Teenager schließlich. » Verdammt will ich sein, wenn ich in eine Einheit der Bodentruppen gehe! Ich gehe zu Fleet Strike oder zu gar nichts! Und die Jugendmiliz bringt nichts , wenn man zur Flotte will! Mir ist völlig egal, wenn du so tust, als ob ich zwei Köpfe und einen schillernden Schwanz hätte, weil ich nicht deinem Ideal von einem Sohn entspreche, aber meine Chancen zur Flotte zu gehen wirst du mir nicht versauen!«
»Du solltest dich besser beruhigen und dir überlegen, wie du mit mir redest, sonst kommst du mir den Rest des Schuljahres nicht mehr aus dem Haus!«
Little Tom wich dem Blick seines Vaters nicht aus, sondern starrte ihn an, wusste aber auch, dass der Alte jetzt ganz sicher nicht mehr nachgeben würde. Schließlich hörten die anderen Eltern zu, und damit kam jetzt sein Stolz ins Spiel, und das war etwas, was sein Vater im Übermaß besaß. Er schloss die Augen, und in seinem Gesicht arbeitete es, als er versuchte, seine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Schließlich schlug er die Augen wieder auf.
»Ich werde jetzt sehen, ob mich jemand nach Hause fährt«, knurrte er seinen Vater an. »Und dann werde ich zwei Stunden auf Ziele schießen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ich auch treffen werde.«
»Verschwinde hier«, zischte sein Vater und verdrängte ihn aus seinem Bewusstsein.
Er löste sich aus der Elternschar und sah sich nach jemanden um, der ein Auto hatte. In dem Augenblick sah er den Trainer des gegnerischen Teams auf das Spielfeld rennen, auf den Schiedsrichter zu.
Wendy wartete und hörte geduldig zu, wie Ted anfing von sich zu erzählen. Bis zu seinem Bruch mit Morgen war er der Stillste unter allen Footballspielern gewesen. Unter dem Ansturm weiblichen Interesses schmolz jetzt seine Bescheidenheit schnell dahin, und da es außer Football nicht viel gab, worüber er reden konnte, konzentrierte sich seine Aussage auf die letzten
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