Invasion 02 - Der Angriff
dunkelgrünen Chevy Suburban …«
»Mein Ehemann ist ein großer Mann …«
»Haben Sie gesehen …«
Frauen drängten sich um sie, stellten ihr verzweifelt Fragen, aber jetzt richtete sich die Sanitäterin vor ihr auf wie eine wütende Löwin. »Schauen Sie, Leute, ich weiß, Sie machen sich Sorgen um Ihre … Ihre Familien, Ihre Männer, aber diese Frau hat schon genug durchgemacht …«
»Nein«, sagte Shari mit zitternder Stimme, »ich muss es sagen, ich muss … es war niemand hinter mir, überhaupt niemand. Tut mir Leid …« Sie fing wieder leise zu weinen an. »Ich konnte einfach nichts machen. Ich, ich musste einfach weggehen, verstehen Sie? Meine Babys retten, ich musste gehen und gehen … da war dieses kleine Mädchen … sie wollte nicht mitkommen, und ich habe doch meine Babys getragen … ich konnte nicht, konnte nicht …«
»Schschh«, machte die Sanitäterin, »ist schon gut, wirklich. Sie können nichts machen …«
Ein männlicher Sanitäter brachte Decken und Suppe. »Ich habe Sie zu der Ziehung getan«, sagte er. »Die Pioniere fangen jetzt gleich mit dem Beladen an.«
»Ich wüsste gern, wie’s draußen an der Interstate steht?«, fragte die Sanitäterin Shari, erwartete aber eigentlich gar keine Antwort.
Im Feuerschein von Tausenden Gallonen Kerosin, Diesel und Benzin konnte man die Silhouette eines Kesselwagens sehen, der auf der Überführung stand, als jetzt die Posleen angestürmt kamen. Ein Feuerwehrwagen verspritzte einen stetigen Strom brennbarer Flüssigkeit, während ein weiterer in sicherer Entfernung an der Plank Road stand und darauf wartete, mit Feuern an die Reihe zu kommen. Der gigantische Flammenwerfer hatte immer wieder gezeigt, wie gewaltig seine Reichweite war, als die Posleen versucht hatten, an dieser Flammenbarriere vorbeizukommen. Der Treibstoff spritzte unter mächtigem Druck hinaus und entzündete sich erst, wenn er auf bereits brennenden Treibstoff traf. Gelegentlich taten sich Lücken auf. Wenn die Posleen versuchten, dort durchzubrechen, sorgten die Feuerwehrleute dafür, dass sie gründlich mit Kerosin getränkt wurden, und lenkten dann den Treibstoffstrahl zur nächsten Flamme. Die Feuerexplosion entzündete daraufhin die Gruppe, und das Massaker setzte sich fort. Hinter den beiden Schlauchwagen warteten, weit verteilt, eine Reihe Tanklaster und zwei zusätzliche Pumpenwagen, deren Dichtungen gerade repariert wurden.
»Funktioniert verdammt gut, Chief«, sagte Colonel Robertson mit verblüfftem Lächeln. Die blöden Aliens waren wie wild darauf durchzubrechen und dabei geröstet zu werden.
»Yes, Sir, Colonel. Und diese Löcher, die Ihre Jungs gemacht haben, helfen mit.« Sie deutete auf die riesigen Krater, die sie aus dem Mittelstreifen herausgesprengt hatten, was die Posleen zwang, beiderseits fast einen Kilometer Umweg zu machen. Explosionen und Schüsse in beiden Richtungen zeigten, wo an den Flanken gekämpft wurde. Die Posleen hatten sich bis jetzt nicht weiterbewegt und schienen auch nicht daran interessiert zu sein. Sobald sie das jedoch taten, würden die Verteidiger zurückfallen müssen.
»Es ist erstaunlich. Anscheinend haben sie sich bis jetzt noch nicht neu gruppiert«, meinte der Colonel. »Die kommen bloß stückchenweise rein, und wir pusten sie weg. Die Jeff Davis-Brücke haben wir in die Luft gejagt, aber die Zentauren drängen jetzt von Süden auf der Jeff Davis und der Tidewater Street herein. Wir werden uns hier schon, bevor uns der Saft ausgeht, nicht mehr halten können.«
»Okay, wir ziehen uns zurück, wenn Sie es sagen«, erklärte die Feuerwehrchefin und wischte sich Ruß von der Wange. Der Gestank brennender Posleen war anders als jeder Geruch, den sie bisher erlebt hatte. Am nächsten kam ihm noch brennender Gummi, aber die Ähnlichkeit war etwa so groß wie zwischen einem Alligator und einem Huhn. Der Qualm war beinahe so schlimm, dass man Atemgeräte hätte ausgeben müssen; außerdem enthielten sie vermutlich eine Unmenge Toxine.
»Das wird noch eine Weile dauern«, meinte der Colonel mit einem grimmigen Lächeln, als wieder eine Gruppe Posleen versuchte, die Feuerwand zu durchbrechen. Die Feuerwehrleute machten sich jetzt beinahe einen Spaß daraus, Lücken zu öffnen, damit der Feind angreifen konnte, und ihnen dann den Rückzug abzuschneiden, ehe sie das Loch wieder füllten, und sie einzuäschern. Selbst die Gottkönige schienen bis jetzt nicht herausgefunden zu haben, wo der Treibstoff herkam, sobald die
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