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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Flammen wieder hoch in die Nacht loderten.
    »Sie sollten das hier vielleicht Ihrem Stellvertreter übergeben«, meinte Colonel Robertson. »Ich hätte gerne, dass Sie sich die Vorbereitungen für unsere Treibstoff-Luft-Explosion ansehen. Wäre wirklich schlimm, wenn die vorzeitig hochginge, aber wir müssen das Gebäude schon vorher füllen.«
    »Geht klar, Colonel. Wo werden Sie sein?«
    »Oh, ich bin im Arsenal verabredet. Dort soll ein Empfang vorbereitet werden.«
    Die alte Feuerwehrchefin lächelte. »Na, stellen Sie mal den Punsch bereit, dann kommen die ganz bestimmt.«
    »Geradewegs die Williams Street herunter.«
    »Genau. Willkommen im historischen Viertel von Fredericksburg.«

    »Ich denke, sie werden an der Williams Street ein wenig ausschwärmen«, sagte Little Tommy und bog in die Princess Anne Street ein. »Wahrscheinlich bis zur Fauquier oder zur Hawk, ehe sie den großen Knall veranstalten.«
    Sie gingen im Halbdunkel die Princess Anne hinauf, ihre Schritte knirschten in den Glassplittern der zersprungenen Schaufensterscheiben. In der Ferne knatterten Schüsse. Die mehrfachen Überschallknalle bei der Landung hatten so gut wie sämtliche Fenster der Stadt zerspringen lassen.
    »Ich habe mir überlegt …«, sagte er unsicher. »Willst du es beim Bunker riskieren? Jetzt, wo sie das machen?«
    »Ich bin über sechzehn«, gab Wendy zu bedenken, »und auch keine Mutter.« Das klang beinahe bitter.
    »Ähem. Na ja, vielleicht ist mehr Platz; könnte ja sein, dass die auch andere nehmen. Scheiße, ich wollte, ich hätte ein Loch, in das ich mich verkriechen kann.«
    »Du würdest dich nicht verstecken, wenn die dir die Gelegenheit gäben, oder?«
    Tommy überlegte. »Nein; nein, das würde ich wahrscheinlich nicht. Nicht, solange ich nicht … etwas ausgerichtet habe. Und dann wäre es zu spät.«
    »Was soll das denn alles?«, fragte sie und deutete auf seinen Splitterschutz und seine Taschen. »Ich meine, ich kenne andere Jungs in der Juniormiliz, die nicht so gut vorbereitet sind.«
    »Na ja, das Einzige, was meinem Dad wirklich Leid tut, ist, dass er ein Stipendium in Clemson angenommen hat, um dort Football zu spielen, statt eines von West Point, um dort Soldat zu spielen. Und dann ist er Profi geworden, und damit war jede Chance dahin, zum Militär zu gehen. Deshalb ist er zum Ausgleich ein Lehnstuhl-Soldat geworden. Du weißt schon, einer, der ständig an der Glotze hängt, wenn irgendwo geschossen wird, und der zum Schützenverein geht statt zu golfen und das ganze Wochenende Paintball spielt. Diese Posleen-Geschichte war das Größte, was meinem Dad je passiert ist; endlich konnte er Soldat werden. Er hat sogar versucht, sich freiwillig zu melden, aber die haben ihn nicht genommen, weil er keine Militärerfahrung hat. Und dann ist da die Sache mit seinen Knien …
    Jedenfalls hat er schon ziemlich früh beschlossen, ich meine, ehe wir das mit den Posleen und all das erfahren haben, dass ich der nächste Hannibal sein würde …«
    »Wer?«, fragte Wendy und hustete, als eine besonders dichte Rauchwolke von der Interstate die Straße herunter wehte.
    »… der nächste Robert E. Lee«, übersetzte Tommy für sie.
    »Oh.«
    »Als die meisten Jungs anfingen Football zu spielen, hat man mich schon auf das Soldatenleben vorbereitet. Mein Dad hat eine große Sache daraus gemacht, mir meine erste Pistole zu geben, als ich acht wurde. Ich hatte mir einen neuen Computer gewünscht.«
    »Ja«, sagte Wendy im fragenden Tonfall. »Ich hatte immer gedacht, du wärst ein Computerfreak, kein Pistolenfreak.«
    »Pistolenfreak, das ist klasse«, sagte er bitter. »Ich bin ein Computerfreak, sogar ein Superfreak. In Death Valley bin ich landesweit die Nummer elf, und eine ganze Menge Leute haben darauf gewettet, dass ich nächste Woche unter den ersten fünf bin. Ich habe praktisch seit ich schreiben kann programmiert. Computer sind mein Leben. Weil Dad das weiß, verlangt er, dass ich genauso viel Zeit auf diese Ausbildung verwende. Ich muss exakt so viel Zeit auf dem Schießplatz oder bei Feldübungen verbringen wie am Computer.
    Bei der Juniormiliz war ich der Jüngste und habe im Grunde genommen nach zwei Jahren Schluss gemacht, weil ich all den Lahmärschen so weit voraus war. Ich kann schnell genug laufen, um gute Zeiten rauszuholen, aber ich hatte ja nur eine Wahl: Laufen oder Computer. Und, Scheiße, Football? Gewichte stemmen gilt als militärische Ausbildung und deshalb kann ich mehr als mein eigenes

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