Invasion 02 - Der Angriff
Betracht ziehen«, meinte Worth mit einem müden Lächeln und fuhr fort zu kritzeln.
»Wir brauchen etwas Größeres als ein Pumpenhaus«, sagte der Captain in der Annahme, der andere meinte damit eine Baulichkeit, in der die Abwasserpumpe des Hauses untergebracht war. »Trotzdem, vielen Dank. Kommen Sie, Lieutenant.«
»Captain«, sagte der Antiquar gedehnt und hörte mit Kritzeln auf, »würde so etwas passen?« Er hielt ihm die Skizze hin. »Ein zweistöckiges, unterirdisches Pumpenhaus für einen Industriebetrieb? Drei Fuß dicke Betonwände? Fünfzig Fuß lang, dreißig Fuß breit? Zwei Etagen? Unterirdisch?«
»Herr Jesus«, flüsterte Captain Brown und riss ihm das Blatt weg. »Wo ist das?«
»Am Fluss«, antwortete Worth mit einem trockenen Lächeln.
»Und das gehört Ihnen?«, fragte Lieutenant Young und musterte die sehr fachmännisch wirkende Skizze.
»Ja, ich habe es vor ein paar Jahren gekauft und hergerichtet«, antwortete der Antiquitätenhändler.
»Warum?«, fragte Captain Brown, unwillkürlich neugierig gemacht.
»Nun«, antwortete Bill Worth und seufzte, »man hat dort einen so wunderschönen Ausblick auf den Fluss …, Captain, wenn ich Ihnen diese vom Himmel geschaffene Anlage für Ihren kleinen Plan anbiete, darf ich dann aussuchen, welche Gebäude Sie in die Luft jagen?«
»Und Sie sind auch ganz sicher, dass Sie das tun wollen, Captain?«, fragte der First Sergeant der Charlie-Kompanie, als sich das Zweite und Dritte Platoon auf dem Parkplatz des Gebäudes der Stadtverwaltung von Fredericksburg versammelt hatten. Der siebenstöckige Bau in der langweiligen Architektur der siebziger Jahre strahlte den ästhetischen Reiz eines Backsteins aus und war inmitten der schönen Gebäude aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert, die das Stadtzentrum dominierten, ein wahres Schandmal.
»Das war die einzige Bedingung, die Mr. Worth gestellt hat, und für unsere Zwecke eignet es sich wirklich am besten«, antwortete der Captain. »Es ist voluminös genug und steht nahe beim Pumpenhaus, aber der Bahndamm liefert uns einen gewissen Sprengschatten, und ich muss auch zugeben, dass es wirklich eines der hässlichsten Gebäude ist, die ich jemals gesehen habe. Nicht, dass das etwas zu besagen hätte.« Er wandte sich wieder den versammelten Soldaten zu und hob die Stimme, um das Geräusch der anrollenden Sattelschlepper zu übertönen.
»Männer, wir werden jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Während einige von Ihnen einen Bunker vorbereiten, in dem wir die Frauen und Kinder verstecken, wird der Rest von Ihnen den Posleen einen Empfang bereiten, den die nie vergessen. Wir haben ein renoviertes Pumpenhaus gefunden, das früher einmal für die alte Zellophanfabrik das Wasser geliefert hat. Die Pumpenanlagen befinden sich zum Teil unter der Erde, und der Bau hat drei Fuß dicke Betonwände.
Das Zweite Platoon wird gemeinsam mit den Bauleuten, die jetzt gleich kommen, die unterirdischen Räume so gut wie möglich abdecken und die Räumlichkeiten innen vorbereiten. Sie werden die Öffnung zum eigentlichen Pumpenhaus etwas glätten müssen; was ich damit meine, werden Sie sehen, wenn Sie dort sind. Der Radiosender der Stadt ruft alle Leute, die über ein Schweißgerät verfügen, auf, hierherzukommen, außerdem schickt man uns Baugerät von der Interstate herüber.
Decken Sie das Pumpenhaus mit Ballast ab und legen Sie dann Blech oder was Sie sonst finden darüber. Wenn wir so viele Frauen und Kinder wie nur eben möglich dort untergebracht haben, jagen wir den Bau in die Luft und dichten das ab.
Ich habe mir die Räumlichkeiten angesehen, und wenn wir Glück haben, reicht der Platz für sämtliche überlebenden Frauen und Kinder, dem Himmel sei Dank dafür. Da die Zeit dafür möglicherweise nicht ausreicht und auch der Platz knapp werden könnte, hat der Polizeichef eine Lotterie eingerichtet, um zu bestimmen, wer und in welcher Reihenfolge hineindarf. Nur Kinder unter sechzehn und ihre Mütter sind für den Bunker zugelassen.
Wenn wir die Nicht-Kombattanten nur vergraben, ist das Problem, dass die Posleen sie gleich wieder ausgraben werden, so wie Ameisenbären auf Termiten losgehen. Wir müssen daher hier den Eindruck erwecken, dass in Fredericksbürg nichts mehr zu finden ist, ganz besonders nicht auf dieser Seite. Und deshalb werden wir dieses Gebäude«, er deutete mit dem Daumen auf die Monstrosität hinter sich, »in eine riesige Treibstoff-Luft-Bombe verwandeln.
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