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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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unter die Menge hinter dem Sicherheitsamt und ließ Kelly und Susie vorsichtig herunter. Billy setzte sich einfach hin; seine Augen waren geweitet und wirkten glasig. Sie ließ sich neben ihm zu Boden sinken und hielt die zwei Mädchen im Schoß. Susie wimmerte leise, weil die Blasen an ihren Füßen aufgeplatzt waren. Eine Frau bahnte sich ihren Weg durch die Menge, starrte Shari an und ging dann auf sie zu.
    »Sind Sie dabei?«, fragte sie.
    Shari sah sie ausdruckslos an. Sie brauchte eine Weile, bis sie die Frage verstanden hatte. »Was?«, krächzte sie.
    »Sind Sie mit im Korb? Haben Sie Ihren Namen für die Ziehung angegeben?«
    »Was für eine Ziehung?«, krächzte sie erneut. Mund und Kehle waren völlig ausgetrocknet, und die Angst lähmte sie fast.
    Schließlich begriff die Frau, dass Shari nicht nur unter dem Eindruck des allgemeinen Schocks stand, den dieser grauenvolle Nachmittag bei allen ausgelöst hatte. »Kommen Sie klar?«
    Shari versuchte zu lachen, aber dann wurde ein Schluchzen daraus.
    Jeder Schritt, den sie machte, vom Parkplatz bis hinüber zur Interstate, wo Militär und Polizei sich eingruben, konnte ihr letzter sein, das wusste sie. Immer wieder hörte sie die Zentauren näher kommen, bloß um dann wieder von irgendeinem anderen Ziel abgelenkt zu werden. Als sie Susie schließlich aufheben musste, was dazu führte, dass sie nur mehr im Kriechtempo vorankamen, brach es mit absoluter Sicherheit über sie herein, dass ihre beiden Jüngsten sterben würden. Und nach allem, was sie hinter sich gehört hatte, würde es so ziemlich der schrecklichste Tod sein, den man sich vorstellen konnte.
    Diese Flucht war ein einziger in die Länge gezogener Albtraum, in dem die Monster ständig dicht hinter einem waren und man wusste, dass sie einen jeden Augenblick packen würden, und dann würde man sterben. Aber dies war kein Albtraum; dies war nackte Wirklichkeit, wie die Sonne im roten Flammenschein unterging und Shari sich von den Schreien Sterbender umgeben auf dem Salem Hill im Schatten zu Boden sinken ließ.
    Die Frau winkte einem der Feuerwehrleute zu, als Shari hysterisch schluchzend zusammenbrach. Der Mann kam herüber und bereitete eine Hiberzine-Spritze vor.
    »Nein«, wandte eine seiner Kolleginnen ein und packte Shari an den Schultern und zwang sie zu ihr aufzublicken. »Sie müssen beisammen bleiben«, herrschte sie sie an. »Wir brauchen Sie. Wir brauchen alle Mütter. Sie sind Shari Reilly, stimmt’s?«
    Shari nickte, schluchzte immer noch unkontrolliert. Die Mädchen fingen jetzt leise zu weinen an, und Billy saß stumm da und schaukelte vor und zurück und blickte in das immer dichter werdende Zwielicht.
    »Sie sind vom Central Park herübergekommen?«
    »Mhm«, schluchzte Shari, unfähig, Atem zu schöpfen.
    »Sie brauchen bloß noch durchzuhalten, bis Ihr Name aufgerufen wird, okay? Das ist viel leichter, als vom Target bis zur Interstate zu gehen. Jemand hat sich nach Ihnen erkundigt. Zeigen Sie mir die Füße Ihrer Tochter.«
    Während die Sanitäterin sich um Susie kümmerte, bekam Shari sich langsam wieder etwas besser in den Griff.
    »Das ist eine ganz normale Reaktion«, sagte die Sanitäterin mit beruhigender Stimme. »Sie haben einen Schock erlitten, Herrgott, alle haben wir das! Aber bei Ihnen war es schlimmer. Das ist jetzt die Reaktion. Sie haben durchgehalten, bis Sie hier waren, und das ist besser als bei den meisten. Sie sind stark geblieben und sind aus der … der …«
    »Aus der Hölle raus«, sagte Billy.
    Shari presste ihren Sohn an sich. »Schaffst du das, mein Kleiner?«
    »Ich … ich …«
    »Alles ist gut, Billy, wir sind hier sicher.«
    »Nein, das sind wir nicht, Mom. Lüg mich nicht an.«
    »Junge«, sagte die Sanitäterin mit fester Stimme, »die Pioniere bauen den bestmöglichen Schutzraum, den es gibt, damit du in Sicherheit kommst, und wir anderen werden dafür sorgen, dass die Posleen nicht hierher kommen. Wir werden uns alle Mühe geben, dich zu retten, das verspreche ich dir.«
    »Wird es funktionieren?«, fragte Shari, immer noch unter Tränen.
    »Ich verspreche gar nichts«, sagte die Sanitäterin ehrlich und mit leiser Stimme. »Aber es ist immerhin eine Chance.«
    »Entschuldigung«, sagte eine Frau, die plötzlich aus der Dunkelheit zu ihnen herantrat, »jemand hat gesagt, dass Sie in der Spotsylvania Mall waren.« Die Stimme der Frau stockte kurz. »Haben Sie zufällig einen Mann gesehen«, sie hielt kurz inne, »einen Mann in einem

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