Invasion 02 - Der Angriff
wie ein Leck oder ein Feuer oder dergleichen?«
»Ja, oder jemand, der allergisch reagiert, was auch immer. Ich hielt es jedenfalls für eine gute Idee. Sir«, fügte er dann etwas verspätet hinzu.
»Ich glaube, auf militärisches Zeremoniell können wir an diesem Punkt mehr oder weniger verzichten, Kenny. Werden die nicht zu viel Luft brauchen? Ich dachte immer, das wäre der kritische Punkt.«
»Nun, die Leute vom Sicherheitsamt und von Quarles Gas hatten auch dazu eine Idee. Die hatten CO2-Reiniger für die Arbeit in engen Räumen. Wie auch immer, der Bunker wird genügend Energie und Licht für einen Aufenthalt von zwei Wochen haben, dann sollen sich auch die als Wachen bestimmten Mütter in Schlaf versetzen und das Beste hoffen. Wenn sie in zwei Wochen noch am Leben sind, werden die Posleen sie nicht gefunden haben, und das ist gut. Andererseits wird sie auch die Army nicht gefunden haben, und damit gleicht es sich aus.«
»Sir«, sagte Colonel Robertsons Funker, »der XO.«
»Uniform 51, hier Uniform 82 – Ende und Aus.«
»Hier Uniform 51, Ende, Aus.«
»Uniform 51, wir haben einen Einbruch bei Sunken Road und Kenmore House. Schätze Eintreffen Altstadt in fünf, wiederhole fünf Minuten. Ende.«
»Roger, Uniform 82. Bin bei Uniform 49 an Punkt Delta. Plan Jackson beinahe abgeschlossen. Koordinieren Sie mit …« Sein Verstand setzte plötzlich aus, als er versuchte, sich den Code für Charlie-Kompanie einfallen zu lassen. »Mit Charlie 6 koordinieren, Ende.«
»Roger, Uniform 51. Uniform 82.« Eine kurze Pause trat ein, und dann knisterte es ein letztes Mal aus dem Funkgerät. »War nett, Sie gekannt zu haben, Frank.«
»Ganz meinerseits, Ricky. Der Herrgott wird seine Leute kennen.«
»Roger dazu. Ende hier.«
Colonel Robertson reichte das Mikro dem Funker, schluckte dann und räusperte sich. »Trotz all der guten Arbeit, die Sie hier geleistet haben, müssen wir weiter«, sagte er und wies auf die immer kürzer werdende Schlange.
»Ja, Sir, ich hab’s gehört. Ich werde noch ein wenig Ballast geben, aber falls Sie noch ein paar Zivilisten herumschikanieren wollen, also, wir sind immer für Sie da.«
Der Colonel schmunzelte über den bescheidenen Witz. »Ich wünschte, wir könnten Unterstützung bekommen, irgendwelche. Etwas, womit man die Posties ablenken kann, wäre jetzt gut.«
35
Andrews Air Force Base, Maryland,
United States of America, Sol III
0323 EDT, 10. Oktober 2009
»Also, Leute, unser Plan läuft folgendermaßen«, sagte Lieutenant Colonel Augusta Sherman, Kommandant der 22nd Tactical Fighter Squadron. Der Bereitschaftsraum des Geschwaders auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews war nahezu perfekt schallisoliert. Das ging noch auf jene Tage zurück, als dort Jagdflugzeuge und schwere Frachter donnernd in den Himmel gestiegen waren; die gepolsterten Wände reduzierten das Donnern und Dröhnen ihrer Motoren auf ein dumpfes Poltern. Da zur Zeit auf der ganzen Welt praktisch überhaupt keine Flugzeuge in der Luft waren, erzeugte die Isolierung eine gespenstische Stille und ließ die Sopranstimme der Geschwaderkommandantin klingen, als würden Kieselsteine in ein Grab fallen.
»Wir wissen, dass die Posties sich im Bereich von Fredericksburg befinden«, fuhr sie fort. »Aber wir haben keinerlei Daten über Standorte, Zahl, Tiefe oder irgendwelche sonstigen nachrichtendienstlichen Erkenntnisse. Kiowas der Army haben eine An- und Abflugroute entwickelt, die außer Sichtweite irgendwelcher Landungsfahrzeuge ist – und das heißt: praktisch in Höhe der Baumwipfel fliegen. Falls jemand es noch nicht weiß: in Sichtweite von Landungsfahrzeugen zu fliegen kommt unter keinen Umständen in Frage.«
Sie wies auf die Landkarte, wo der Kurs in Schlangenlinien eingetragen war. »Es läuft darauf hinaus, ziemlich genau dem Flussbett des Rappahanock zu folgen. Nördlich von Fort A.P. Hill sind die Kiowas allerdings auf starke Massierungen von Posleen-Streitkräften gestoßen, und dann haben die Gottkönige sie mit ihren automatischen Zielerfassungssystemen ganz schön in die Mangel genommen.«
Sie sah sich im Bereitschaftsraum um und musterte die Gruppe blau uniformierter Piloten. Bis zum Erscheinen der Galakter hatte amerikanisches Militärgerät immer als Crème de la Crème gegolten, wobei der F-22E-Jäger dabei die absolute Spitze dargestellt hatte. Als dann die Galakter gekommen waren und die Flotte ihre eigenen Jägerstaffeln aufgestellt hatte, war die Creme der Jägerpiloten der
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