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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ganzen Welt sozusagen vom Weltraum aufgesogen worden. Und die Flotte brauchte so viele Jagdmaschinen, dass praktisch jeder, der einmal fliegen gelernt hatte oder auch nur starke Neigung dafür zeigte, damit rechnen konnte, einen Platz in einem der neuen Raumjäger oder wenigstens einen Ausbildungsplatz angeboten zu bekommen.
    Für das heißeste Flugzeug, das mit rein terranischer Technologie je entwickelt worden war, blieb daher gerade noch eine kärgliche Ansammlung bestenfalls zweitrangiger Piloten übrig. Da war beispielsweise Kerman, der vom Flugdienst suspendiert worden war, als er seinen für die Schädlingsbekämpfung eingesetzten Hochdecker gegen eine Hauswand geflogen hatte, worauf man bei ihm sechs Promille Alkohol im Blut festgestellt hatte. Der Alkoholtest war damals wiederholt worden, weil der Prüfer es für absolut unmöglich gehalten hatte, dass jemand mit so geringen Blutspuren im Alkohol überhaupt noch fliegen konnte. Dann war da Lieutenant Wordly, der etwa ebenso viel Zeit damit verbrachte, eine Spucktüte festzuhalten wie den Knüppel; Jefferson Washington Jones, Flugzeugfan, bis zu seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr ausgewiesener Analphabet, der zum ersten Mal im Alter von siebenundfünfzig Jahren einen Soloflug in einem Düsentrainer absolviert hatte, und all die anderen.
    Und dann war da auch eine etwas angejahrte Geschwader-kommandantin, die nach einem einzigen Flug außerhalb der Atmosphäre solche Platzangst bekommen hatte, dass sie seitdem nicht mehr über zweitausend Fuß fliegen konnte. Es ist nicht wegen der Höhe, General, der Horizont macht mir Probleme .
    Andererseits verfügten sie über ein Flugzeug, das praktisch von selbst flog, und jeder einzelne Pilot im Raum war fest entschlossen, sein absolut Bestes zu geben.
    »Die haben versucht, Predator-Drohnen hineinzuschicken, aber die haben die Gäule ebenfalls abgeschossen. Jetzt hofft man, dass die Kombination von hoher Geschwindigkeit und Tarnkappenausstattung uns wenigstens in beschränktem Maß Überlebensfähigkeit verschafft. Das ist wirklich der einzige Grund, dass die die Echo gebaut haben, genau für Situationen wie diese.«
    Sie nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse, um den Eindruck von ruhiger Entschlossenheit zu vermitteln, und sah sich erneut im Saal um. Die meisten Piloten hörten einfach zu, nahmen das auf, was sie ihnen sagte. Auf einem Einsatz wie diesem würden sie kaum Zeit zum Atmen bekommen, geschweige denn, um in ihren Notizen nachzulesen. Und im Übrigen würde ja der ganze Einsatz in ihre Vögel einprogrammiert sein. Diese Besprechung hier diente nur dazu, den Piloten wenigstens eine gewisse Ahnung davon zu verschaffen, was um sie herum vorging, und auch das nur für den Fall, dass sie den Plan ändern mussten. Kerman nahm das Blatt Papier, das vor ihm auf seinem Pult lag, und fing an es zu falten, faltete es ein zweites Mal, ein drittes Mal und pfiff dabei lautlos durch die Zähne.
    »Wir gehen ganz flach rein, Entschuldigung, Wordly«, meinte die Kommandantin und löste damit allgemeines Schmunzeln aus. »Schalten Sie Ihre Geländekontursteuerung auf HARD. Und wir gehen einzeln rein, einer nach dem anderen. Wenn der vorderste Vogel abgeschossen wird, folgt ihm der Nächste. Wir können dann nur hoffen, dass der zweite dem ausweichen kann, was den ersten erwischt hat. Die Alternative, alle en masse reinzuwerfen, wäre Selbstmord. Nichts in unseren Daten deutet darauf hin, dass wir die Systeme der Posleen überlisten können.«
    Kermans Tätigkeit lenkte alle ab. Was auch immer da an Origami entstand, im Raum herrschte jedenfalls solche Stille, dass alle das Faltgeräusch hören konnten. Und zugleich arbeitete ihr Unterbewusstsein daran, die Melodie zu erkennen, die er da vor sich hin pfiff. Sie glaubte sie zu kennen, wusste aber nicht woher.
    »Zu guter Letzt werden wir ein klares Bild von dem von den Posleen kontrollierten Gelände haben oder uns werden die Flugzeuge ausgehen, Sie können sich’s aussuchen. Wir werden ständig die Werte aller Sensoren uploaden, aber ansonsten gehen wir schwarz rein. Wir werden uns ganz auf unser IR Lidar und unsere Nachtsichtoptiken verlassen müssen, um Erhebungen im Terrain auszuweichen. Mir ist klar, wie dringend die Army Aufklärungsdaten braucht, aber die kriegen wir nur, wenn wir den Einsatz überleben.« Diese letzte Bemerkung löste ein ungläubiges Schnauben aus. Augusta Sherman dachte, dass es von Kerman kam, der mit seinem komplizierten Origami offenbar

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