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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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inzwischen beinahe fertig war.
    Sie teilte die Ansicht, dass es ziemlich unwahrscheinlich war, diesen Einsatz zu überleben. Aber sie hatten alle ihre Unterschrift geleistet und die Hand zum Schwur erhoben. Und sie hatte immer noch vor, ihnen eine Chance zum Aussteigen zu geben.
    »Sobald wir im Körbchen sind, also im Bereich von Fredericksburg, habe ich vor, voll auf aktiv zu schalten, damit wir maximale Erkenntnisse bekommen.« Bis zu diesen Worten war immer wieder ein wenig Unruhe im Saal gewesen. Jetzt trat völlige Stille ein.
    »Wegen der massiven Bedrohung und in Anbetracht der Tatsache, dass wir auf Aktivsensorik gehen werden, rechne ich persönlich nicht damit zurückzukommen. Und in Anbetracht dieser Tatsache kann jetzt jeder, der das will, noch aussteigen.« Sie hielt inne, legte eine kleine Pause ein und wartete darauf, dass jemand aufstand. Zu ihrer Überraschung tat das keiner. Ihr Blick wanderte zu Kerman hinüber, aber der schon etwas bejahrte Pilot lächelte bloß und fuhr fort leise vor sich hin zu pfeifen.
    »Okay, mit Ausnahme der Position an der Spitze werden wir jetzt die Reihenfolge auslosen. Oh, und wir gehen mit voller Munitionierung für Bodenbeschuss rein. Wenn jemand ein lohnendes Ziel entdeckt, gibt es keinen Grund, es zu verschonen.«
    »So, und wer übernimmt die Spitze?«, fragte Kerman, schob sich eine fast schwarze Fliegerbrille über die Nase und klappte sein Origami mit einer eleganten Handbewegung zu voller Größe auf. Offenbar war er der Ansicht, dass er als der erfahrenste Flieger für diese Art von Manöver derjenige sein sollte.
    »Wer glauben Sie wohl, Captain Kerman?«
    Als der letzte Pilot den Raum verlassen hatte, blieb nur das Origami einer pilzförmigen Wolke zurück und flatterte zaghaft in dem kühlen Luftstrom der Klimaanlage.

    Bei über zwölfhundert Knoten waren die dunklen Bäume beiderseits des Flusses für sie nur eine einzige verschwommene, graue Wand, selbst wenn sie bei vollem Bewusstsein war. Aber bei der Einstellung HARD und Flug nach Terrainkonturen nahm das Flugzeug auf die menschliche Physiologie nicht mehr sehr viel Rücksicht. Das Einzige, worauf es jetzt ankam, war, dass das Flugzeug Überlebenschancen hatte. Schubvektortechnik, Steuerorgane und der robuste Bau der Zelle brachten es mit sich, dass Colonel Sherman Spitzenwerte bis zu sechzehn G ertragen musste.
    Und jedes Mal, wenn sich der graue oder rote Nebel, der sie umgab, ein wenig auflockerte, konnte sie zu beiden Seiten des Cockpits rote und silberne Blitze sehen. Zuerst hielt sie das für optische Täuschungen infolge der starken Andruckwerte, denen sie ausgesetzt war, aber dann wurde ihr plötzlich bewusst, worum es sich wirklich handelte.
    »Basis, hier Tigershark 1« , keuchte sie. »Sehen Sie dieses Feuer, Ende?«
    »Roger, Tigershark 1. Halten Sie’s noch durch?«
    »Negativ, Basis, ich bin immer wieder mal einen Augenblick weg und – oh, Scheiße.« Sie verstummte.
    »Entschuldigung, Basis« , fuhr sie kurz darauf fort. »Das Ding ist bei Rufin’s Fond plötzlich hoch gegangen.«
    »Durchhalten, Tigershark. Sie sind schon über den Punkt raus, wo die den Kiowas den Arsch aufgerissen haben.«
    »Roger, Basis. Feuer nimmt jetzt zu, da is … verdammt.« Sie tippte einen Befehl in die Restlicht-TV-Kamera. »Auf der Siebzehn Posleen-Verbände in Richtung auf die Stadt. Anscheinend hält Fredericksburg noch stand.«
    Auf dem Monitor konnte man zwischen den Bäumen immer wieder Posleen-Massen sehen, die auf der U.S. 17 in nördlicher Richtung vorrückten. Die Bäume, die den TV-Kameras teilweise die Sicht versperrten, beeinträchtigten auch die Systeme des Gottkönigs; demzufolge schwächte sich der Beschuss mit Plasma, Flechettes und Laser etwas ab.
    »Nähere mich jetzt Fredericksburg« , fuhr sie fort und richtete die Kamera wieder nach vorn. »Ich sehe Leuchtspurbeschuss, anscheinend wird dort noch gekämpft. Ich werde denen ein wenig Platz lassen. Schließlich will ich ja keinen mit dem Überschallknall umbringen.« Sie tippte an ein paar Schalter, und die Maschine schwenkte, legte sich über der Masse von Posleen auf der 17 hart in die Kurve. Dabei wuchs die Beschleunigung auf über zwanzig G an, und Sherman verlor die Besinnung. Der Blackout dauerte freilich nur Augenblicke und es kam auch nicht zu dem völligen Aussetzen der Gehirndurchblutung, das Piloten als funky chicken bezeichnen. Augenblicke später war sie wieder voll da. In dem Zeitraum hatte sie freilich eine Strecke von

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