Invasion 02 - Der Angriff
Standardsysteme in der Umgebung zerstört«, sagte der Fernmeldeoffizier, »aber wir könnten mit Kurzwelle durchkommen. Um was geht es denn?«
»Wir brauchen dringend eine Karte«, erklärte der Artillerieoffizier. »Ihre Technikerin hier meint, sie könnte sie aus dem Internet holen, wenn sie auf ihrem Laptop eine Verbindung ins Milnet herstellt.«
»Okay, Mädchen, gute Arbeit. Holen Sie Ihren Laptop. Wenn die Marines Sie aufhalten, dann sagen Sie denen, die sollen mich anrufen.«
»Yes, Sir«, strahlte die junge Frau und eilte zur Tür hinaus.
»Wie wollen Sie denn durchkommen?«
»Wir stellen eine Verbindung nach Norfolk her. Ich setze gleich jemanden darauf an.«
»Okay.«
»Sie wissen, dass wir in Kürze Gesellschaft bekommen werden«, meinte der S-2, immer noch über die Karte gebeugt. Er hatte die roten Markierungen zur Kenntnis genommen, die anzeigten, dass Posleen in der Nähe waren. Die Peregrines waren beim Verlassen des Zielgebiets auf fünf Meilen an das Schiff herangekommen. »Das sollte interessant werden.«
Wie alle anderen auf dem Schiff begann ihn das ständige Feuern der Hauptgeschütze allmählich zu langweilen. Nachdem sie die ersten paar Salven bejubelt hatten, war es einfach laut und monoton geworden. Wie es für die Besatzungen der Geschütztürme sein mochte, wollte er sich gar nicht ausmalen.
»Auf kurze Zeit«, lachte der Feuerleitoffizier.
»Ja«, nickte der Artillerieoffizier, »wenn die bloß alle ins Wasser kommen und sich taufen lassen würden.«
»Ein frommer Wunsch«, schmunzelte der S-2. Die Posleen würden keine große Freude an dem Empfang haben, den die North Carolina ihnen bereiten würde.
Es war mit weitem Abstand der monotonste Job, den das Schiff zu bieten hatte. Der Elektriker Klasse 2 war einer der Nahbeobachter, sozusagen die personifizierten Augen und Ohren des Schiffs. Da man beim Umbau des Schiffes davon ausgegangen war, dass es in extrem feindseliger Umgebung eingesetzt würde, übte er seinen Dienst, der normalerweise salzige Gischt und frische Meeresluft bedeutete, jetzt in einem engen, klimatisierten Kabuff aus.
Und statt einen schweren Feldstecher in der Hand zu halten und hie und da einen Tümmler oder einen auf die Wellen herunterstoßenden Raubvogel zu entdecken, musterte der Techniker unentwegt eine Reihe von zwanzig Bildschirmen, die alle an Kameras mit Restlichtverstärkern angeschlossen waren. Fünf waagrecht und vier senkrecht, mit den Nummern sechzig bis neunundsiebzig, vor und zurück, auf und ab, ab und auf, jeder ungerade Bildschirm, jeder gerade Bildschirm, vor und zurück, auf und ab, und das acht endlose Stunden lang.
Und dann, nach einer Ruhepause, die einem jedes Mal kürzer vorkam, wieder zurück an die Bildschirme, von denen jetzt jeder einzelne dieselbe monotone Szenerie des nächtlichen Potomacufers zeigte.
Als sie das erste Mal flussaufwärts gefahren waren, waren Zivilisten aus den Wäldern gekommen. Einige hatten ihre eigenen Boote, aber viele warteten nur am Ufer darauf, dass jemand sie rettete. Marines hatten sie mit Booten abgeholt, und jetzt drängten sie sich im Vorderschiff und warteten darauf, dass das Schlachtschiff in den Hafen zurückkehrte. Aber seit jenen ersten hektischen Stunden hatte sich am Ufer nichts mehr geregt.
Der Techniker hatte sich gerade eine Pepsi geholt und den ersten Schluck genommen, als zwischen den Bäumen, die die Marlboro Point Road säumten, ein Zentaur auftauchte und sofort mit seiner Schrotflinte das Feuer eröffnete.
Die Schrotkörner erreichten nicht einmal das Schiff – das eine Meile vom Ufer entfernt auf dem breiten Fluss vor Anker lag –, und der Schuss ging im Geschützdonner unter, aber der Beobachter fuhr sofort in seinem Sessel nach vorn und betätigte ein Mikro.
»Posleen-Report, Monitor achtundsechzig, steuerbord.«
»Posleen-Report, Monitor neunzig, backbord«, tönte die Sopranstimme einer weiblichen Beobachterin von den Backbord-Bildschirmen. Ein Dröhnen ging durch den Rumpf, als das erste HV-Geschoss gegen die Brückenpanzerung traf.
»PosRep, Monitor dreiundsiebzig, fünfundsiebzig, neunundsechzig … PosRep alle Monitore.«
»War Room, hier Beobachtungszentrale«, rief der Chief Petty Officer, der den Einsatz der Beobachter leitete, über das Interkom, »wir haben Full House.«
»Volle Automatik, sämtliche Thermopylae und Mark 49, Zonenverteidigungssystem einschalten«, befahl der Captain und ließ die Kamera, die seinen Monitor speiste, an dem plötzlich von
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