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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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stellte, sah er, wie der Bildschirm eine Bewegung der Geschütze anzeigte. »Oder sollte ich sagen: Warum tun Sie das?«, fragte er in Unheil verheißendem Tonfall.
    »Ich versuche unseren Arsch zu retten, Sir«, sagte die Technikerin beinahe ausdruckslos. Ein Licht blinkte auf dem Computer, und sie drückte die Eingabetaste. Alle sechs verbliebenen Hauptgeschütze des Schiffs feuerten auf einen Punkt im Weltraum.

    Althanara hatte gerade triumphierend die Arme gehoben, als ihm klar wurde, dass das Feuer, das ihm da von dem Schiff entgegenschlug, nicht einfach zu vernachlässigen war. Doch für Panik war jetzt keine Zeit. Ehe die 500-Kilo-Granaten der North Carolina die Hälfte ihres Weges zum Ziel zurückgelegt hatten, traf die Uranstange von dem weit entfernten planetarischen Verteidigungszentrum ein.
    Das Geschoss durchdrang die Unterseite von Althanaras Schiff und kam oben wieder heraus. Unterwegs passierte es den Materie-/Antimateriekonverter und die Antimaterielagertanks. Dass es auf dem Weg nach draußen auch noch die Plasmaleitungen des HVM-Werfers punktierte, war eine reine Formalität.
    Der sich ausdehnende Ball atomaren Feuers, der einmal ein Lander gewesen war, fing die Geschosse aus den Schiffsgeschützen mitten im Flug auf und löste sie auf. Die Schockwelle und der Hitzepuls erfasste die Posleen darunter und verbrannte sie ebenfalls. Von außen konnte man unmöglich feststellen, welches Geschoss zuerst getroffen hatte.
    Unter Historikern sollte dieser Vorfall noch lange Diskussionsstoff liefern. Die Frage, ob der Schuss aus dem PVZ oder die Granaten des Schlachtschiffs den Lander zerstört hatten, würde noch jahrelang hitzig in Konferenzsälen ebenso wie in Bars diskutiert werden. Die optimistische Annahme besagte, dass die Kanonen des Schlachtschiffs die Zerstörung angerichtet hatten. Orden, Belobigungen und lukrative Verteidigungsaufträge würden auf dieser falschen Annahme basieren. Doch das war eine Frage für die Zukunft. Im Augenblick zählte nur das Resultat des Geschehens. Die Schockwelle, die schließlich das Schlachtschiff erreichte.
    Die Erprobung der Wasserstoffbombe auf dem Bikini-Atoll war es gewesen, die schließlich die Macht der Schlachtschiffe gebrochen hatte. An jenem Morgen war eine Flotte leerer Schiffe von einer einzigen Waffe in einen Feuerball verwandelt und versenkt worden. Die Explosion des Landers freilich war bei weitem nicht so gewaltig wie die der Bikini-Bombe. Und das Landungsschiff war auch wesentlich weiter entfernt. Als die Schockwelle der Kernexplosion über das Schiff hinweg ging, war der Schaden groß, doch nicht katastrophal. Die Feuerwelle tastete durch die großen Risse im Metall des Schiffs, wurde aber von denselben Schottentüren aufgehalten, die auch das Einströmen von Wasser verhinderten. Sie brachte ein paar weitere frei liegende Magazine zur Explosion, tötete eine Hand voll Seeleute und riss das Schiff von seinem Anker. Aber sie versenkte es nicht.
    Versenkt oder nicht, die North Carolina war für diesen Tag erledigt. Ein Geschützturm ans Deck geschweißt, gewaltige Löcher in ihrer Panzerung und Rauch und Flammen, die aus den Maschinenräumen schlugen – da blieb nichts übrig, als den zweiten Anker zu lichten und nach Südosten abzubiegen. Sollte eines der anderen Schlachtschiffe ihre Position einnehmen. »Showboat« hatte Aufräumungsarbeiten zu leisten. Die planetarischen Verteidigungszentren freilich steckten noch mitten drin.

    Sten’lonoral blähte den Kamm. Die Welt unter ihm, die angeblich technisch so rückständig war, loderte in den Flammen des Krieges. So viel konnte man selbst aus dem Weltraum sehen, als nukleares Feuer und die Flammen von kinetischem Bombardement auf der Planetenoberfläche blitzten.
    Sein Oolt’ondai zog über ein großes Meer hinweg und näherte sich einem Kontinent, befand sich immer noch im Orbit, war aber bereits dabei, in Sinkflug überzugehen, als ein wenig benutzter Sensor sich meldete.
    »Antischiffsoberflächenwaffe entdeckt«, meldete die geschlechtslose Stimme. »Erbitte Feuererlaubnis.«
    Sten’lonoral beugte sich vor und musterte das Display. Er verstand kaum etwas von dem, was er sah, aber dieses affektierte Stück Kacke brauchte das ja nicht zu wissen. »Na schön, du hast Feuererlaubnis.«
    Das Signal wurde zu einem äußeren Lander weitergeleitet, der über einen Werfer für kinetische Energiewaffen verfügte. Die große Waffenplattform feuerte das mächtige HV-Geschoss ab wie einen Kürbiskern und

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