Invasion 02 - Der Angriff
zusätzliche schwere Maschinengewehre, so genannte Manjacks, ausgegeben, nur für alle Fälle.
Außerdem verfügte jedes Team in den verschiedenen Divisionen neben den persönlichen Waffen, den Kampffahrzeugen und den Automatikwaffen-Teams über ein so genanntes Proteus-Manjack. Dabei handelte es sich um ein Waffensystem, das erst vor einem Jahr in Dienst gestellt worden war, ein geniales Produkt von Hester L. Jacobs, einem Mann, den die Beschaffungsoffiziere der Bodenstreitkräfte überall inbrünstig hassten.
Die Bodenstreitkräfte hatten die ganze Zeit die Absicht gehabt, Manjacks, automatische Infanteriewaffensysteme, einzusetzen, aber an dem Punkt war der Vorgang ins Stocken geraten. Getreu der Tradition einer jeden einzelnen von einem Komitee entwickelten leichten Waffe hatte die Beschaffungsbürokratie schließlich nach langem Zureden Spezifikationen für die Manjacks erstellt, wobei freilich aus dem ursprünglichen Konzept einer leichten, relativ simplen Automatikwaffe auf einem automatisierten Stativ so etwas wie ein Mini-Panzerfahrzeug geworden war.
Jacobs andererseits hatte bereits ein Waffensystem entwickelt, das dem ursprünglichen Konzept entsprach. Der ehemalige Gunnery Sergeant der Marines war sich seines Produkts so sicher gewesen, dass er eine Art Generalangriff auf die Beschaffungsbürokratie der Bodenstreitkräfte gestartet hatte, indem er eine große Zahl von Infanterieoffizieren und Unteroffiziersdienstgraden besucht, ihnen sein System in Missachtung einer ganzen Litanei von Vorschriften demonstriert und von ihnen schriftliche Empfehlungen und Beurteilungen entgegengenommen hatte.
Auf die Weise hatte er in kurzer Zeit nach Berücksichtigung der Vorschläge von Hunderten von Lieutenants, Captains, First Sergeants, Sergeant Majors und Colonels der Infanterie ein einsatzfähiges Waffensystem entwickelt.
Mit diesen Empfehlungen und den erzielbaren Einsparungen, insbesondere im Hinblick auf große Produktionszahlen und auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sein System bereits funktionsfähig war, während die von den großen Firmen zu liefernden Systeme noch in Entwicklung, verspätet und wesentlich teurer waren, hatte er Tag und Nacht Kongressabgeordneten und Senatoren zugesetzt, bis diese gewählten Volksvertreter nahe daran waren, ihn wegen ständiger Belästigung verhaften zu lassen.
Aber mit der Zeit waren seine Argumente eingesickert, und schließlich hatte der Kongress sich in einer seltenen Aufwallung von Logik über die militärische Beschaffungsbürokratie hinweggesetzt und die Beschaffungsbehörde angewiesen, das Proteus-Manjack von Jacobs Industries zu bestellen.
Die Manjacks waren schwer, klobig und in ihren großen Formplastikbehältern nur schwierig zu tragen, aber möglicherweise waren das genau die Waffen, mit denen es gelingen würde, diese Flut zum Halten zu bringen. Jedes Manjack bestand aus einem M-60F-Maschinengewehr, der neuesten Version jener legendären Waffe, die ihren ersten aktiven Einsatz in Vietnam erlebt hatte, und einem abnehmbaren, automatisierten Feuersystem mit einem motorisierten Stativ und einem simplen Autozielsystem. Man brauchte die Waffe nur auf einen Vektor zu richten, sie das Areal »lesen« zu lassen – also ein Laserbild der Feuerzone aufnehmen –, worauf sie, sobald das »Bild« sich änderte, also falls irgendetwas die ständig wandernden Infrarotlaser unterbrach, einfach in diese Richtung feuerte. Die Waffe konnte um ein Drittel des Preises und im fünften Teil der Zeit produziert werden, die für die erste ursprünglich geplante »korrekte« Version angesetzt worden war. Inzwischen war nicht ganz ein Jahr vergangen, und es standen bereits ausreichend viele Manjacks für sämtliche Verbände zur Verfügung, und weitere wurden in feste Stellungen eingebaut.
Das M-60 besaß einen Lauf nach neuestem Stand der Technik, der aktiv die Hitze abstrahlte. Das hatte zur Folge, dass die Waffen so lange feuern konnten, wie Munition vorhanden war. Zusätzlich standen den Teams so genannte »Gefechtsboxen« zur Verfügung, bereits in der Fabrik mit fünfundzwanzigtausend Schuss 7,62-mm-Munition geladene Kassetten. Diese Kassetten waren zwar widerwärtig schwer – hundert Schuss M-60-Munition wiegen über drei Kilo – und manchmal nur schwer an Ort und Stelle zu bringen, aber wenn sie einmal an das Waffensystem angeschlossen waren, verfügte das Team über das Dreifache der sonst zur Verfügung stehenden Feuerkraft. Außerdem konnte man die
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