Invasion 02 - Der Angriff
relativ geschützter Position unter Beschuss nehmen konnte. Die 3-mm-Railguns und HVMs der Posleen würden zwar die Wände mit Leichtigkeit durchschlagen, aber die Mehrzahl der 1-mm-Geschosse würde abprallen. Es würde Verluste geben, aber die Verteidiger verfügten immerhin über gute Stellungen.
Mit zwei Brigaden der Einundsiebzigsten im aktiven Einsatz und einer, die als Verstärkung zur Verfügung stand, sollte es leicht sein, die Reihen wieder zu verstärken, sollte diese kurzzeitig aufgerissen werden. Entlang der ganzen Route waren in den höheren Gebäuden Scharfschützen mit .50-Kaliber-Karabinern verteilt, die auf die Interstate gerichtet waren. Sie hatten die Aufgabe, sich auf irgendwelche Gottkönige zu konzentrieren, die möglicherweise auf die Idee kamen, die improvisierten Befestigungsanlagen zu überfliegen.
An der Nordseite der Stadt blockierten hoch aufgetürmte Jersey-Wände und übereinander gestapelte Fahrzeuge Straßen und Gebäude. Aus Tausenden von Automobilen war eine praktisch undurchdringliche, mehrere Fahrzeuge tiefe Barriere entstanden, zusätzlich hatte man vor den Gebäudeeingängen Betonplatten aufgetürmt, um zu verhindern, dass die Posleen von unten eindrangen und den Scharfschützen zusetzten.
In diesem Sektor erwartete die Vierundsechzigste Infanteriedivision, die hinter schweren Sandsäcken in Räumen im ersten Stock in Stellung gegangen war, die Posleen.
Die Straßen, die aus Schockoe Bottom herausführten, waren unter Einsatz all der bereits geschilderten Methoden blockiert worden, zusätzlich hatten Pioniere und Panzerfahrzeuge der Achtundvierzigsten Infanteriedivision das James-Monroe-Gebäude quer über die Broad und Franklin Street gekippt. Das mehrstöckige Gebäude bildete eine massive Barriere aus Betontrümmern und Flechtstahl, über die man zusätzlich Stacheldraht gespannt hatte. Die Sprengung des Gebäudes war nicht die sonst in solchen Fällen übliche Präzisionsoperation gewesen. Tatsächlich war der einstürzende Bau gegen das Gebäude von Consolidated Laboratory gestürzt, das man, falls die Stadt überlebte, möglicherweise würde ersetzen müssen. Aber besser ein Gebäude ersetzen als einen ganzen Staat.
Trotz der offenkundigen Strukturschäden war das Laborgebäude ebenso wie das Ferguson Building und der Komplex des Verkehrsministeriums mit Soldaten der Achtundvierzigsten Infanteriedivision voll gepackt. Von ihrem Standort aus hatten sie einen perfekten Überblick über Schockoe Bottom, und die Einheit brannte schon darauf, die Posleen mit Sperrfeuer zu empfangen, sobald sie in Sicht kamen.
Rings um Schockoe Bottom waren weitere Panzer und Pioniere am Werk gewesen, um die Ergebnisse der Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte zu entfernen und stattdessen improvisierte Stellungen zu errichten. Das James Center, die First Union Bank, das Riverside Plaza und selbst das Gebäude der Federal Reserve hatten ihren Beitrag dazu geleistet, einen Wall aus Trümmerteilen und Bauschutt rings um das Herz der Stadt zu bilden. Hinter dem Wall wartete eine lange Linie von Soldaten der Dreiundsiebzigsten Infanteriedivision, die die Aufgabe hatten, die Posleen so lange festzuhalten, bis ihre Kameraden, die entlang des Flutwalls in Stellung waren, sie vernichten konnten.
An der Riverfront Plaza vereinigte sich der improvisierte Wall mit dem Ende des Flutwalls. Das so entstandene »Knie« würde wahrscheinlich schweren Angriffen ausgesetzt sein und war deshalb mit Panzern der Fünfundsiebzigsten Panzerdivision in massiven Stellungen verstärkt worden. Obwohl die Posleen auf die Weise nach Browns Island gelangen konnten, hatte man sämtliche Fußgängerbrücken mit Ausnahme einer einzigen entfernt, die als eine Art Notventil dienen sollte.
Die Hauptreserve für die Verteidiger der Stadt, nämlich das Gros der Fünfundsiebzigsten Panzerdivision, hatte sich rings um das Gebäude der Ethyl Corporation gesammelt, von wo aus sie die Insel überblicken konnten. Von diesen Positionen aus konnten sie die Posleen mit ihren 120-mm-Kanonen unter Kartätschenbeschuss nehmen und damit das ganze Areal wie mit einem Besen fegen. Die einzig verbliebene Fußgängerbrücke führte über den James und wurde von einem Bataillon der Zweiundzwanzigsten Kavallerie verteidigt. Dahinter verbarg sich der Gedanke, die Posleen glauben zu machen, sie könnten so über den Fluss kommen, wozu sie sich aber wie Enten in einer Schießbude aufreihen mussten. Speziell dafür hatte man an das Bataillon
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