Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
mit nur einem Arm. Endlich war er zu Hause.
    Der erste Anzug, der auf ihn zugerannt kam, zeigte die unverkennbaren Konturen von Gunny Pappas. Mike grinste, als Pappas vor ihm zum Stehen kam. »Wo bleiben Sie denn so lange, Gunny?«
    »Verdammt noch Mal, bin ich froh, Sie zu sehen, Boss«, sagte der Sergeant leise. »Die Lage ist ganz schön beschissen.«
    »Yeah, kann man wohl sagen. Wie kommt die XO denn zurecht?«, fragte er und hatte Angst vor der Antwort, die er bekommen würde.
    Pappas zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. »Lieutenant Nightingale macht sich gut, Sir«, antwortete er dann ausdruckslos.
    O’Neal blieb stehen und drehte sich zu dem Sergeant herum. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, durch die Gesichtsplatte des Helms sehen zu können. »Heißt das, dass sie es einigermaßen schafft?«
    »Nein«, erwiderte Pappas sofort und entschieden. »Sie hat sich gewaltig gebessert. Ich denke, sie wird ihre Sache gut machen.«
    »Jetzt wird es ernst, Top«, sagte der Captain mit einer Stimme, die wie Stahl klang. »Jetzt darf wirklich nichts schief gehen. Ich kann nur hoffen, dass sie bereit ist.«
    »Das weiß ich, Sir«, antwortete Pappas. »Sie ist bereit. Ich würde sagen, … aber wie auch immer. Sie ist bereit.«
    O’Neal legte den Kopf etwas zur Seite und runzelte die Stirn. »Würden Sie das bitte noch einmal sagen?«
    »Sie ist so weit, Sir. Sie wird ihre Sache gut machen. Ich sorge dafür.«
    Mike hatte Tausende von Stunden in Anzügen und in ihrer unmittelbaren Umgebung verbracht. So etwas wie Körpersprache gab es da praktisch nicht, aber praktisch war eben nicht dasselbe wie überhaupt nicht. Und die Körpersprache des First Sergeant stand im Widerspruch zu seinen Worten. O’Neal stemmte beide Hände in die Hüften. »Top, was zum Teufel geht hier vor?«
    Der Gunny zögerte einen Augenblick und machte dann eine abwehrende Handbewegung. »Es hat keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Kompanie oder meine Beurteilung von Lieutenant Nightingale, Sir. Das müssen Sie mir einfach glauben.«
    Mike schüttelte den Kopf und seufzte. »Okay, Gunny, ich werde Sie beim Wort nehmen.« Die anderen Anzüge bildeten einen kleinen Schutzverband. Er war nicht sicher, ob jemand das befohlen hatte oder ob die Soldaten selbst dafür die Verantwortung übernommen hatten. »Was soll das denn?«, fragte er.
    »Die Lander sind überall, Sir«, brummte der First Sergeant und wies auf den Container. Das Thema, oder vielleicht auch das Un-Thema , über das sie gerade nicht gesprochen hatten, war damit offensichtlich abgetan. »Auf dem Weg hierher hat uns doch tatsächlich ein Lander angefallen.«
    »Verluste?«, fragte Captain O’Neal. Er zog sich schnell aus und warf seine Kleider in den Korb. Irgendwann würde jemand die Sachen schon auseinander klauben.
    »Nein, Sir«, erwiderte der Sergeant. »Wir haben überall an den Dingern Sensorbälle angebracht, um zu sehen, wo die Reise hingeht. Wir haben den Lander kommen sehen und sind runtergegangen. Die Gäule haben einen ziemlich heißen Empfang bekommen.«
    Mike schüttelte den Kopf, lächelte und stieg in seine Kapsel. Der Container klappte auf, ehe er ihn ganz erreicht hatte, und der Anzug war aufgeklappt wie ein Hummer, als er hinaufkletterte. »Hast mich wohl vermisst, was?«, fragte er schmunzelnd. Er klatschte Shelly in den Interface-Schlitz und trat in die Zukunft.

60
    Fairfax, Virginia,
    United States of America, Sol III

    0606 EDT, 11. Oktober 2009

    Keren wurde ruckartig wach und riss das Steuer nach links, als der Suburban die Fahrspur verließ.
    »Tut mir Leid, Mann«, sagte die Fahrerin und schüttelte den Kopf, um wach zu werden. Er wusste nicht einmal, wie das Mädchen mit Vornamen hieß; auf ihrem Namensschild stand »Elgars«. Sie trug ein Abzeichen der Dreiunddreißigsten Infanteriedivision, und das bedeutete, dass sie meilenweit von ihrer Einheit entfernt war. Wie sie es zum Lake Jackson geschafft hatte und dann auch wieder aus dem ganzen Schlamassel heraus, als das Neunte Korps in Stücke ging, war ihm ein Rätsel. Er hatte sie mitgenommen, als er sie am Straßenrand entdeckt hatte, wo sie mit einem zerlegten AIW gestanden hatte, damit beschäftigt, die Teile zu ölen. Dass sie vom Davonlaufen genug hatte, war offenkundig gewesen.
    »Wo sind wir eigentlich?«, fragte Keren mit rauer Stimme. Er hatte in den letzten achtundvierzig Stunden keine drei Stunden Schlaf bekommen. Eigentlich hätte die Division die neuen Anti-Schlafmittel

Weitere Kostenlose Bücher