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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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bekommen sollen, aber wie so vieles andere auch hatte das nicht geklappt. Das Platoon hielt sich mit Koffein wach. Und allmählich ließ die Wirkung nach.
    »Wir haben gerade den Beltway passiert«, sagte die Soldatin mit rauchiger Altstimme. »Aber wir haben ein Problem.«
    »Ist ja interessant«, pflichtete Keren ihr bei. »Sonst noch was Neues?«
    Die Interstate 66 war die wichtigste Straße durch das Fairfax County, Virginia, und führte in die Hauptstadt. Die Armee hatte sie für den sonstigen Verkehr gesperrt, um auf ihr Truppen und Material bewegen zu können, bis die Posleen die Stellungen um den Lake Jackson durchbrochen hatten. Seitdem war die Interstate ein einziger Strom fliehender Fahrzeuge, seien es nun von Panik erfüllte Zivilisten, die sich einfach nicht abdrängen ließen, im fluchtartigen Rückzug begriffene Einheiten des Neunten und Zehnten Korps oder Deserteure, denen die MP nicht mehr Herr werden konnten.
    Von ihrem augenblicklichen Standort aus konnte man die Nebenstraßen der Umgebung gut überblicken. Zunächst gelangte Keren infolge des dichten Verkehrs zu dem Schluss, dass es auch nicht besser wäre, das Platoon von der Interstate herunterzunehmen, aber dann änderte er seine Meinung. Die Hauptdurchfahrtsstraßen waren total verstopft, aber viele Straßen, die durch Wohngebiete führten, dagegen offen.
    »Die gute Nachricht daran ist«, flüsterte er, »dass das die Gäule ein wenig abbremsen wird.« Er griff nach dem Funkgerät und schob die Peitschenantenne zum Fenster hinaus. »Reed, bist du da?«, fragte er.
    »Ja«, tönte es aus dem Hörer.
    »Sieht so aus, als müssten wir Nebenstraßen nehmen«, sagte er und zog einen DeLorme-Straßenatlas heraus, der ihm schon mehrfach gute Dienste geleistet hatte, wo taktische Karten in kleinerem Maßstab versagt hatten. Er brauchte jetzt Details.
    »Wir biegen an der Sechsundsechzigsten ab und nehmen Kurs auf Arlington«, entschied er über Funk, immer noch bemüht, auf der Karte eine passende Route zu finden. »Dort sammeln sich sicher ein paar weitere Einheiten. Reed, ich möchte, dass du die Spitze übernimmst. Wenn irgendwelche Fahrzeuge den Weg versperren, versuchst du, sie mit deinem Panzer wegzuschieben. Wenn wir nicht durchkommen, fahren wir außen rum. Wir nehmen die Nebenstraßen, und wenn es sein muss, fahren wir auch durch Hinterhöfe. Und durch Häuser und Gebäude.«
    »Geht klar.«
    »Okay, dann bieg jetzt ab und fahr den Zaun einfach um. Ich komme nach, dann der Dreier und anschließend der Einser. Beisammen bleiben, aber Tempo machen. Die verdammten Gäule können nicht weit hinter uns sein.«

    Kenallurial musterte den Bericht, und sein Kamm sträubte sich verblüfft.
    Ardan’aath sah ihm über die Schulter und grunzte. »Offenbar erkennt das Netz deinen Wert an.« Der ranghöhere Kessentai schmunzelte angesichts der Zahl auf seinem eigenen Monitor. »Und den meinen auch.«
    Die Umgebung von Fredericksburg war vom Informationsnetz als »sicher« definiert worden, und die verteilten Prozessoren fingen jetzt an, Ressourcen zuzuteilen. Wie das Netz die Entscheidung traf, welcher Bereich welchem Kessentai zugeteilt wurde, entzog sich dem Verständnis der Aliens; die eingesetzte Technologie stammte aus einer Zeit vor ihrer aufgezeichneten Geschichte. Aber im Allgemeinen war die Verteilung fair und stellte die beste Möglichkeit dar, anfängliche Beute aufzuteilen. Häufig war das die einzige Möglichkeit, ein frühes Absinken in das Orna’adar zu verhindern, die Apokalypse von Welten nach einer Eroberung.
    Es gab sogar Handel und Wetten, die auf künftigen Eroberungen basierten. Ardan’aath schuldete ein großes Stück des ihm vermachten Bereichs dem nicht mehr unter den Lebenden weilenden Aarnadaha; das Ergebnis einer Wette auf während der Reise ausschlüpfenden Nachwuchs. Die Schuld war jetzt getilgt. Der Tod tilgte alle Schulden.
    »Und wenn wir den Thresh weitere Ländereien wegnehmen«, sagte Kenallai und schaltete sich damit in das Gespräch ein, »wird es noch mehr werden. Bei diesem Tempo werden wir die reichsten Kessentai in sieben Systemen sein. Du wirst bald einen Kastellan brauchen.«
    Kenallurials Nasenlöcher sträubten sich, ein Zeichen seiner Zustimmung. Seine bisherigen Dienste als Spürmeister hatten ihm nur wenig Land eingebracht. Eine kleine Farm, ein Stück Land für die Jagd und eine unbedeutende Fabrik. Sie wurden alle von einem Stellvertreter-Kastellan geleitet. Bis jetzt hatten die spärlichen Mittel

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