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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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qualvoll gewesen, einfach zusehen zu müssen, wie diese braven Jungs infolge schlechter Strategie und mangelhafter Ausbildung hingeschlachtet wurden. Es war wieder wie in Korea. Und Kasserine. Und Bull Run. Und übrigens auch wie an der Somme. Diese gottverdammten Lamettaträger lernten es einfach nie.
    »Der General würde Sie gerne sprechen«, sagte der MP, ging ihm zum hinteren Teil des Schützenpanzers voraus und öffnete die Luke.
    Horner saß vor einem Videokom und lächelte ein Tigerlächeln. Der Colonel, dem das Lächeln galt, hatte keine große Freude an dem Gespräch.
    »Colonel, wenn Sie von jenen Einheiten Befehle erhalten, dann haben die Priorität über alle anderen Befehle unterhalb meiner eigenen Kommandoebene. Ist das klar? «
    »Sir …«, setzte der Colonel zur Antwort an.
    »Gottverdammt nochmal, ich habe gefragt, ob das klar ist!« , brüllte Horner, ein Ausbruch, der bei diesem sonst stets gelassenen Mann ausgesprochen selten war. »Wenn ich keine klare Antwort bekomme, schicke ich Ihnen so schnell eine MP-Einheit hinüber, dass Ihnen die Augen übergehen! Ich habe schon ein halbes Dutzend Colonels, die Munition laden und Trucks fahren! Wollen Sie das auch?«
    »Nein, Sir, aber …«
    »Ja oder nein?«
    »Ja, Sir«, sagte der aufsässige Colonel. »Ich werde die Befehle weitergeben.«
    »Gut, dann verschwinden Sie jetzt von meinem Bildschirm«, knurrte der erregte General. Er drehte sich um und durchbohrte Cutprice mit seinen Blicken.
    Der Colonel war freilich schon von anderen Vorgesetzten mit Blicken durchbohrt worden, das perlte an ihm ab wie Tau. Er stand in Habachtstellung, den Blick sechs Zoll über den Kopf des Generals gerichtet. »Colonel Cutprice meldet sich wie befohlen zur Stelle.«
    Horner musterte ihn einen Augenblick lang und fuhr dann in seinem Sessel wieder herum. Er wühlte in einem Schreibtisch und brachte schließlich ein kleines Abzeichen zum Vorschein. »Nehmen Sie das«, sagte er und warf sie dem Colonel hin. »Tragen Sie sie.«
    Es handelte sich um ein blaues Feld mit einem Karabiner darauf. Das Feld war von einem Kranz umgeben und trug zwei Sterne. Die Infanteriekampfspange bedeutete, dass der Träger an Kampfhandlungen der Infanterie teilgenommen hatte; echten Feuergefechten, in denen andere versuchten, einen zu töten und man selbst sich alle Mühe gab, ihnen zuvorzukommen. Die Sterne zeigten an, dass die Kampfhandlungen im Verlauf von drei Kriegen stattgefunden hatten. Es gab nur wenige Leute, die noch atmeten und diese Spange tragen durften.
    »Rühren, verdammt nochmal«, herrschte der General ihn an. »Ich habe gehört, dass Sie nicht einmal ein Namensschild tragen. Also habe ich eines für Sie besorgt. Glauben Sie, dass Sie sonst noch etwas brauchen?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Cutprice ruhig. Er schob die Füße auf Schulterbreite auseinander und sah den General an, wie der Befehl das jetzt zuließ. Die Tür hinter ihm öffnete und schloss sich wieder, und jemand trat neben ihn und nahm ebenfalls Haltung an. »Sergeant Major Wacleva meldet sich wie befohlen zur Stelle, Sir«, sagte der Soldat. Cutprice musterte ihn kurz. Wacleva war ein kleiner, hagerer junger Mann mit den Streifen eines Sergeant Major am Kragen. Seinem scheinbaren Alter nach zu schließen, musste er runderneuert sein. Er kam ihm irgendwie bekannt vor.
    »Rühren, alle beide«, sagte Horner und schüttelte den Kopf. »Ich denke, Sie kennen einander.«
    »Tatsächlich?«, fragte Cutprice.
    Der Sergeant Major lächelte bloß, zog ein Päckchen Pall Mall aus der Tasche und klopfte eine Zigarette heraus. Er schnippte sein Feuerzeug an, und dann erfüllte der würzige Duft einer ungefilterten Zigarette den Raum. »Ja, doch«, antwortete er mit überraschend tiefer Stimme. Es war beinahe eine Reibeisenstimme, für ein verjüngtes Individuum höchst ungewöhnlich. »Wir sind uns kurz begegnet.« Er blies einen Rauchring. Und hustete.
    »Du meine Güte!«, sagte Cutprice und lachte. »Sie sparen wohl schon auf neue Lungen?«
    Horner schüttelte bloß den Kopf. »Ich möchte, dass Sie beide den Rest Ihrer jeweiligen Gruppen zusammenkratzen und zur Washington Mall gehen. Die meisten Einheiten, die Lake Jackson und den anschließenden Rückzug überlebt haben, sind dort. Ich möchte, dass Sie nachsehen, ob davon noch welche kampftauglich sind. Eine GKA-Einheit ist bereits unterwegs, eine Division gerade beim Sammeln. Ich mache mir Sorgen, dass die Posleen einen Brückenkopf erobern könnten. Wenn sie das

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