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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verächtlich. »Ihre Division ist schon eine ganze Weile auf dem Rückzug.«
    Keren unterdrückte einen zornigen Atemzug, als ein letztes Tröpfchen Adrenalin seinen Kreislauf erreichte. Nach einer kurzen Pause nickte er. »Ja, Sir. Das ist richtig.«
    »Nun gut.« Der Offizier lächelte kühl. »Sie haben Glück. Mit dem Rückzug ist für Sie jetzt Schluss.« Er wies den Hügel hinauf, auf das kaum sichtbare Grabmal. »Verlegen Sie Ihre … Einheit dort hinauf. Und graben Sie Ihre Mörser ein. Sie werden für uns als Verstärkung nützlich sein.«
    Keren nickte respektvoll und griff nach seiner Landkarte. »Yes, Sir. Sir, ich darf vielleicht auf zwei Dinge aus der Mörserdienstvorschrift hinweisen …«
    Die Gesichtszüge des Offiziers verhärteten sich. »Ich kenne die Mörserdienstvorschrift recht gut, Specialist. Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt.«
    »… und da steht, dass bei enger Feindberührung Mörser auf den Trägerfahrzeugen verbleiben müssen. Wenn wir in den Fahrzeugen bleiben, sind wir vier Minuten nach dem Anhalten einsatzbereit, Sir. Wenn wir uns eingraben, kostet das Zeit.« Er sah dem Offizier gerade in die Augen. »Wir hatten in weniger als zwei Meilen Entfernung von hier Feindkontakt, Sir.«
    Als er das hörte, spannten sich die Züge des Offiziers. Die Einschläge hyperschneller Geschosse konnte er nicht überhört haben, hatte aber offenbar gehofft, dass der Feind noch weiter entfernt sei. »Wo?«
    »Die Posleen-Einheit befand sich bei Arlington Hall, Sir. Ihr Gottkönig hat eine Plasmakanone eingesetzt. Sie haben das Feuer sicherlich gesehen, Sir?«
    »Ja. Specialist, wir haben jetzt nicht die Zeit für lange Diskussionen …«
    Ich habe alle Zeit der ganzen Welt, du Esel. Wenn du uns auf diese H ügelkuppe schickst, leben wir vielleicht noch eine Viertelstunde. »Sir, wir waren zu einem Verkehrskreisel am King Drive unterwegs. 120-mm-Mörser haben eine minimale Schussdistanz von beinahe achthundert Metern. Von der Hügelkuppe aus kann ich Ihrer Einheit keinen Feuerschutz bieten.« Das war eine glatte Lüge. Die Distanz betrug nur ein Drittel des genannten Wertes. Aber er setzte darauf, dass dieser Offizier das nicht wusste.
    Und damit hatte er Recht.
    »Nun gut«, entschied der Offizier. »Aber wenn Sie versuchen, Ihre Stellung zu verlassen, sobald wir Feindberührung haben, lasse ich Ihre Fahrzeuge zerstören. Mit dem Davonrennen ist jetzt für Sie Schluss, Specialist.«
    »Yes, Sir!«, sagte Keren. »Wie lautet Ihre Feuerleitfrequenz?«
    Der Offizier strengte sich verzweifelt an, sich nicht über die Schulter nach den näher rückenden Posleen umzusehen. Sein plötzlich schockierter Blick wirkte daher geradezu komisch. »Äh …«
    »Wir sind auf dreiundsechzig siebzig, Sir«, sagte Keren hilfsbereit. Er zog sein Gefechtstagebuch und schrieb etwas. Dann riss er das Blatt heraus und reichte es dem Colonel. »Hier, Sir. Wir richten uns dann ein, ja?«
    »Ja. Gehen Sie, ich …«
    »Rufen Sie uns.«
    »Ja.«
    Keren salutierte erneut und griff nach dem Mikro. »Panzer Drei. Stehen bleiben. Ich fahre zur Stellung voraus.« Er war froh, dass der Empfänger ganz leise geschaltet war und sich dicht an seinem Ohr befand.
    » Was? Wir halten an?«, fragte Drei. Eins reagierte ähnlich, aber wegen der Antwort von Drei kam das nur gestört herein.
    »Ja, wir fahren zu dem Kreisel. Ich habe die Landkarte, und der Colonel hat unsere Frequenz. Ich fahre voraus. Bereit machen, um in Stellung zu gehen.« Er lächelte dem Colonel zu und salutierte erneut, ohne das Mikro wegzulegen. Dann legte er den Gang ein und preschte um den großen Mörsertank vor ihm herum. Die Hinterräder des großen Offroaders rissen den sorgfältig gepflegten Rasen auf und ließen hinter ihm Erde aufspritzen. Er sah in den Rückspiegel, wo der Colonel immer noch mit dem kleinen Fetzen Papier in der Hand stand. Was für ein Arschloch.

    »Du Arschloch«, schnaubte der Specialist, im Fenster lehnend. Der Führer der Dritten Gruppe war nicht erbaut davon, anhalten zu müssen. Keren blickte von seiner Plottertafel auf und sah, dass der Führer der Ersten Gruppe ebenfalls zu ihm unterwegs war. Der Sergeant stammte aus einem anderen Bataillon in der Dritten Brigade und stand im Rang über Keren. Aber er war ursprünglich Leiter eines Maschinengewehrteams gewesen und verstand nicht viel von Mörsern. Und von Führung verstand er auch nicht viel. Er war während des ganzen Rückzugs gern bereit gewesen, sich Keren unterzuordnen. Keren

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