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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Verpflegungsstation und der Klinik erkennen, dann ragte vor ihnen bereits die Mauer des Arlington-Friedhofs auf.
    Da Keren wusste, dass diese Mauer gleich kommen würde, hatte er sein Tempo etwas verlangsamt, damit die Kettenfahrzeuge aufholen konnten. Er griff wieder nach dem Mikro. »Drei, fahr das Ding um«, sagte er und wies auf die Mauer.
    »Gibt’s da nicht irgendwo ein Tor?«, hallte es aus seinem Kopfhörer zurück. Das war jemand vom Einser.
    »Hast wohl Zeit, es zu suchen?«, fragte der Kommandeur der Drei und wies auf die Mauer. Sein Fahrzeug schob sich mit mahlenden Ketten vor und drückte die Nase gegen die niedrige Steinmauer. Gleich darauf sackte ein breites Mauerstück in sich zusammen.
    »Und jetzt Tempo. Drei und Feuerleitung nach vorn. Los!«
    Keren reihte sich hinter Nummer Drei ein, als der sich zwischen all den flachen Grabsteinen seinen Weg bahnte. Der Specialist sah sich um, betrachtete die weißen Steine rings um sich und schüttelte den Kopf. Vermutlich würden diejenigen, die unter diesen Steinen lagen, das pietätlose Vordringen des Platoons verstehen, auch wenn es ihnen nicht gefiel, dass sie sich auf der Flucht befanden. Nun ja, über kurz oder lang mussten sie ja eine richtige Einheit finden, der sie sich anschließen würden. Und dann konnten sie ihre Flucht beenden.
    Nummer Drei bog auf der ersten Straße nach rechts und folgte ihr um den Hügel herum. Die Bäume, die überall standen, lieferten ihnen zwar Deckung, aber so lange sie nicht die Hinterseite des Hügels erreicht hatten, würde Keren sich nicht wohl fühlen. Mörser sollten nie – wirklich nie – den Feind sehen. Das brachte man ihnen bereits bei der Grundausbildung bei und wiederholte es ständig. Im Gegensatz zur Artillerie konnten sie einen Angreifer nicht unter direkten Beschuss nehmen. Aber bei richtigem Einsatz konnten ihre riesigen f 20-mm-Geschosse vernichtenden Schaden anrichten.
    Sie näherten sich gerade dem Verkehrskreisel, als ein Offizier den Hügel herunter auf sie zu geschritten kam. Der Lieutenant Colonel trug blaue Paradeuniform und hielt eine MP-5-Maschinenpistole in der Hand. Er baute sich vor dem vordersten Panzer auf und hob die Hand, um ihn zum Halten zu bringen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Fahrzeugkommandanten ging er weiter und auf den Suburban zu.
    Elgars legte ihr AIW weg und griff nach der 9-mm-Pistole, die halb vergessen in Kerens Holster steckte.
    Ohne den Kopf zu wenden sagte er: »Nein.«
    »Warum?«, fragte sie. Ein kurzer Blick nach oben zeigte ihm, dass ihre eisblauen Augen so tot wie die eines Haifischs wirkten.
    Keren deutete nach rechts den Hügel hinauf. Man konnte dort eine Reihe von Schützenlöchern sehen, die bis zum Grabmal der Unbekannten Soldaten reichte. Die Soldaten in den Schützenlöchern warteten geduckt auf die herannahenden Zentauren. Ihre AIWs und Maschinengewehre waren deutlich zu sehen.
    »Willst du das Risiko eingehen, dass die alle diesen Typen nicht mögen?«, flüsterte er, als der Offizier näher kam.
    »Ich werde es mir überlegen«, sagte sie und lehnte sich in dem Beifahrersitz zurück. »Wir werden ja sehen.« Sie war ebenso fest entschlossen wie alle anderen auch, einen Fluss zwischen sich und die Posleen zu bringen.
    Keren setzte eine militärische Miene auf und salutierte, als der Offizier näher trat. Unter den vorliegenden Umständen war dies nicht unbedingt korrekt, aber zu salutieren konnte nie wirklich schaden.
    »Colonel«, sagte er, »Specialist Keren, Mörser-Platoon, Alpha-Kompanie, Erstes Bataillon, Vierzweiundfünfzigste Infanterie, Dritte Brigade, Fünfzigste Infanteriedivision.«
    Der Colonel war groß und schlank und sah so gut aus, dass es beinahe wehtat; er wirkte eher wie ein Filmstar in einem völlig vor die Hunde gegangenen Kriegsfilm. Er erwiderte die Ehrenbezeigung zackig wie auf dem Exerzierplatz. »Lieutenant Colonel Alexander.« Er musterte den Suburban. Das Fahrzeug war einmal der ganze Stolz eines Yuppie gewesen, ehe es in die Klauen der Infanterie gefallen war, jetzt besaß es nur noch eine intakte Fensterscheibe, und seitlich und hinten war die Karosserie von Flechette-Treffern mit Pockennarben bedeckt, die linke Hinterpartie war bei zu engem Kontakt mit einem Mörserträger zum größten Teil abgerissen worden, und aus der Motorhaube quoll Dampf.
    »Wo haben Sie dieses Fahrzeug her, Specialist?«, fragte er mit gefährlich eisig klingender Stimme.
    Keren blinzelte ein paar Mal. Das war die letzte Frage, mit der er

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