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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Sollte in Richtung Neun Uhr sein.«
    »Ich hab ihn«, meldete jemand vom Dreier. Die Gruppe stammte aus einer anderen Brigade und hatte sich ihrem fast intakten Platoon beim Lake Jackson angeschlossen. Man hatte zwar noch nicht den Eindruck, dass sie zur Familie gehörten, aber wenigstens hielten sie Schritt. »Zwischen zwei Gebäuden. Du kannst es wahrscheinlich von dort aus nicht sehen.«
    »Okay«, erklärte Keren, »das ist unser Ziel …«
    Eine gewaltige Explosion riss die Fassade eines Wolkenkratzers im Süden weg, und eine Garbe Leuchtspurgeschosse fegte über den Himmel.
    »Scheiße!«, schrie Reed. »Posleen!« Das 50-mm-MG oben auf dem Mörserträger schwenkte nach Süden, die Sixth Street hinunter, und begann Feuer zu spucken.
    »Sachte!« , schrie Keren über Funk, ließ den Worten die Tat folgen und legte den Gang des Suburban ein. »Hockt nicht bloß hier rum!«
    Er bog in dem Moment in die Straße ein, als der Mörserträger sich in Bewegung setzte. Ein HV-Geschoss verwandelte ein Stück Straße rechts von ihnen in eine Rauchsäule, als der Suburban in die Kreuzung schlitterte. Elgars hatte bereits ihr AIW herausgeholt und war dabei auf den Sitz zu klettern, so dass ihr Oberkörper aus dem Schiebedach ragte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die anderen Fahrzeuge quer durch den Parkplatz an der Ecke preschten, aber er drückte das Gaspedal durch und jagte dem fernen Hügel entgegen.
    Als der Tachometer vierzig Meilen anzeigte, stieß Elgars ihn schmerzhaft an der Schulter an.
    »Halt!«, schrie sie, als ein weiteres HVM vorbeipfiff. Die Schockwelle schüttelte den schweren Offroader wie einen Terrier, und das Geschoss demolierte eine Tankstelle an der Ecke.
    »Fuck you!« , schrie er zurück und fing an Zickzack zu fahren. Die silberne Lanze aus einer Plasmakanone schoss aus dem Nichts heraus, und er sah, wie der Zweier sich in einen Feuerball verwandelte. »Verdammt noch mal!« Die Panzer feuerten alle aus ihren MGs, aber so wie sie ständig über Bordsteinkanten hüpften, hatten sie nicht die geringste Chance, den Posleen-Führer zu treffen, der den gut gezielten Schuss abgegeben haben musste. Man konnte ihn kaum im Rückspiegel sehen, er war mindestens tausend Meter entfernt. Diese Distanz war das Einzige, was sie vor den notorisch ungenau schießenden Posleen rettete. Aber gegen Gottkönige half Entfernung gar nichts.
    »Anhalten, oder wir sind alle IM ARSCH!« , schrie Elgars erneut. Sie stemmte beide Füße gegen die Rücklehnen der Vordersitze und stand da wie angewachsen, die Waffe eisern im Griff.
    Keren trat auf die Bremse und griff nach hinten, holte sich sein eigenes AIW. Er war alles andere als ein Scharfschütze, aber wenn sie diesen Gottkönig nicht wegputzten, war für sie Feierabend. Zwei Karabiner waren besser als einer. Von der Konstruktion her konnte man mit den 7.62-Gewehren auf diese Distanz durchaus jemand treffen. Bisher hatte er freilich auf über fünfhundert Meter nicht einmal eine Scheunenwand getroffen.
    Der Offroader war gerade schwankend zum Stillstand gekommen, als von oben ein Schuss peitschte. »Los!«
    Keren sah in den Rückspiegel, als ein wahrer Feuersturm losbrach und nach ihnen griff. Die Posleen-Normalen der Kompanie griffen an wie die Berserker. Aber sie schossen auf alles, was sie sahen, nicht nur die Fahrzeuge, und deshalb verteilte sich ihr Feuer. Genug davon krachte gegen die Rückwand des Suburban, aber der Gottkönig war ganz eindeutig tot. Seine Untertasse war kaum mehr zu sehen und driftete seitlich ab. Keren legte den Gang wieder ein und trat das Gaspedal durch. Der Rauch von der brennenden Tankstelle stieg unmittelbar vor ihnen auf. Wenn sie es schafften, an der Brandstelle vorbeizukommen, würde der Rauch ihnen Deckung bieten.
    »Heilige Mutter aller Gaspedale, lass uns jetzt nicht im Stich!«, schrie Elgars und fing an, eine Granate nach der anderen zu verfeuern. Die 20-mm- Geschosse krachten hinaus wie ein Metronom, tanzten hinter dem davonjagenden Platoon einen Tanz der Zerstörung.
    Das Platoon war durch Fort Myer gebrettert, als ob es die Ortschaft überhaupt nicht gäbe. Früher einmal Hauptquartier der Kontinentalarmee und einer der berühmtesten Militärstandorte der Vereinigten Staaten, war es jetzt eine Geisterstadt; die einzigen vernunftbegabten Lebewesen der Welt, die es im Augenblick bevölkerten, waren das Platoon und die Posleen, die es verfolgten. Die Mörsereinheit konnte im Vorüberrasen die verschwommenen Umrisse der

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