Invasion 02 - Der Angriff
Tunnels.
Die Kugellager aus der Claymore prallten von den Wänden und der Decke des mit Steinplatten ausgekleideten Tunnels ab und zerfetzten die vorderste Reihe der Angreifer. Ein paar Handgranaten erledigten den Rest, und dann stürmten die Pioniere vor, um ihre Positionen wieder einzunehmen. Der erste Private, der die Tür mit ihren Messingbeschlägen erreichte, knallte sie zu und schob den Riegel vor.
»Sprengladungen anbringen!«, brüllte Sergeant Leo, rollte den Draht ab und bereitete die Kapseln vor. »Beeilung! Beeilung!« Er reichte jedem der ausgewählten Privates eine, worauf diese die Ladungen anbrachten, mit denen sie den Tunnel sprengen wollten. Diese jungen Männer und die eine Frau hatten in den letzten drei Tagen einen Schnellkurs im Sprengen absolviert. Die Überlebenden waren inzwischen zu Experten geworden.
Er rannte um die Ecke und wäre fast mit dem Lieutenant und dem Sicherheitsteam zusammengeprallt. In diesem Sicherheitsteam befanden sich all diejenigen, die nach Sergeant Leos Ansicht nur für den Umgang mit Gewehren taugten. Es waren die Überlebenden, die die Kunst des Sprengens nicht hinreichend verinnerlicht hatten. Sie wurden zur Unterstützung der »echten« Sappeure eingesetzt. Leo wollte vorschlagen, dass jeder von ihnen einen kleinen Orden bekam und dann zur Infanterie geschickt wurde.
»Der Korridor ist sicher«, sagte Lieutenant Ryan und wies über seine Schulter. »Sobald Sie diesen Tunnel in die Luft jagen, gibt es nur noch einen Weg herein und einen hinaus. Und die werden uns ausgraben müssen.«
»Na ja, wir sind so ziemlich fertig«, sagte Sergeant Leo, als die Sappeure um die Ecke geeilt kamen. Er zählte sie der Reihe nach ab und beugte sich dann um die Ecke herum, um selbst nachzusehen. Das führte allerdings zu einer heftigen Reaktion, und ein paar Flechettes prallten von den Steinwänden ab und pfiffen den Seitentunnel hinunter. Einer der Ingenieure schrie auf, als ein Querschläger ihn am Schenkel traf.
»Feuer im Loch!« , schrie Leo, während er seinen Handdynamo drehte und dann den Sprengschalter umlegte.
Ein Hitzeschwall und eine Wolke Marmorstaub gingen über sie nieder. Während das Platoon noch mit Husten beschäftigt war, waren von oben verworrene Geräusche zu hören, die andeuteten, dass das Gestein sich setzte.
»Oh, oh«, machte einer der Privates leise.
»Yeah«, nickte Lieutenant Ryan. »So wie’s aussieht, haben wir hier unten ein kleines Problem.«
Elgars’ Kinnlade fiel herunter, als sich die Statue Abraham Lincolns in der Ferne etwas nach links neigte. »Du große Scheiße!« Aber das war nur ein schlimmes Bild unter vielen.
Der Bereich rund um das Lincoln Memorial füllte sich schnell mit Posleen. Inzwischen waren die Einheiten der einzelnen Gottkönige nachgerückt und schwärmten jetzt aus, öffneten die Flanken der Heerschar, um die Stadt zu erobern. Angefangen mit den Denkmälern.
Sie filterte die Schreie und die erschreckten Rufe hinter ihr weg und legte den vertrauten Kolben an ihre Schulter. Bis über die ganze Länge des Spiegelpools hinweg war es ziemlich weit. Der Laserentfernungsmesser zeigte eintausendzweihundertsechzig Meter bis zu den Stufen des Lincoln Memorial. Während sie ihr Visier seitwärts wandern ließ und sich darüber klar zu werden versuchte, welchem der Gottkönige sie den Vorzug geben sollte, schoss eine neue Flammenzunge aus dem Inneren des Denkmals und dahinter eine Staubwolke. Da gab es also wenigstens noch eine weitere Gruppe, die kämpfen wollte. Hinter sich konnte sie das verhallende Motorengeräusch von denen hören, die entweder klüger oder feiger waren.
»Ich hau’ hier ab, Arschloch!«, schrie der Specialist, der den Dreier-Mörserträger führte. Der Fahrer ließ den Worten die Tat folgen, fuhr rückwärts an und ließ das Kettenfahrzeug dann in einem Schauer sorgfältig gepflegten Rasens kreisen.
Keren trat dicht vor den Panzer, riskierte dabei, von den Ketten zermahlen zu werden. »Austin!«, schrie er.
Als der Specialist sich umsah, kam eine Handgranate durch die Luft gesegelt und landete in dem Mannschaftsabteil hinter ihm.
Geschützführer und Ladeschützin kamen aus dem Fahrzeug geschossen und purzelten draußen übereinander. Die Fahrerin nahm den Fuß vom Gas und sprang ebenfalls heraus, während der massiv gebaute Gruppenführer noch versuchte, sich aus der Luke des Panzers zu zwängen.
Der zweite Geschützführer hatte tief in den Eingeweiden des Monstrums gesteckt, als die
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