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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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soweit ich das feststellen kann. Wenn welche davon bei Bewusstsein sind, geht das in der Masse unter.«
    »Wie viele?«, bellte Mike.
    »Weiß ich nicht, Sir«, sagte der Techniker, »’ne Menge.«
    Ampele fuhr seinen Schneider aus und nahm eine freiliegende Stelle in Angriff. Er stand knietief im anschwellenden Strom, schien das aber nicht zu bemerken. Dreimal musste er den Schneider ansetzen, um ein Loch in die dicken Betonwände zu schneiden. Er hob den Kopf, um hineinzusehen, und bekam eine Schrotladung ins Gesicht.
    Der Schuss, der für einen gepanzerten Kampfanzug nicht mehr als ein Mückenstich war, ließ den phlegmatischen Hawaiianer ziemlich kalt, trotzdem ließ er sich fallen. Wer auch immer auf der anderen Seite dieser Schrotflinte stand, sollte sich selbst darüber klar werden, worauf er geschossen hatte.
    Mike schwebte auf seinen Kompensatoren über die Öffnung. »Ich bin Captain Michael O’Neal von der Mobile Infantry. Wir sind Freunde.« Er stieg noch ein Stück höher, bis er direkt vor dem Loch in der Luft hing.
    Drinnen war eine Frau, wie es schien in einer ziemlich schmutzigen Kellnerinnenuniform. Sie hatte strähniges, ungewaschenes blondes Haar, und ihre Augen flackerten. Mike war selbst einmal unter einem Gebäude begraben gewesen und konnte ihr daher gut nachfühlen, wie ihr zumute sein musste; im Dunkeln geriet er immer noch leicht aus der Fassung. Und deshalb war er sich auch später nie darüber im Klaren, ob es sehr klug oder ausgesprochen dumm gewesen war, den Helm abzunehmen.
    Als die Frau das menschliche Gesicht sah, brach sie in Tränen aus.
    Mike stieg etwas höher, um hineinsehen zu können, und wäre vor Schrecken beinahe zurückgefahren. Der Raum war mit Körpern angefüllt, und auf den ersten Blick sahen sie aus wie Leichen, wenn nicht gar Vampire. Ihre Haut war wächsern, mit roten Flecken auf den Wangen, die Lippen angeschwollen und gerötet, und ihre offen stehenden Augen starrten ihn glasig an. Aber Hiberzine erzeugte die gleiche Wirkung. Er hatte nur noch nie mit Hiberzine Behandelte gesehen, die man so, wie sie kamen, in einen Sarkophag aufgestapelt hatte. Er schüttelte den Kopf und streckte der Frau die Hand hin. »Sind Sie allein?«, fragte er besorgt.
    Das führte zu einem weiteren Tränenausbruch, aber die Frau nahm seine Hand und ließ sich aus dem Loch ziehen. »Ah, ah«, keuchte sie kurz, ehe sie regelmäßig zu atmen anfing. »Zuerst war da … eine Feuerwehrfrau mit mir zusammen. Aber sie … sie konnte die Mauern nicht ertragen. Ich musste … musste sie …«
    »Sedieren«, sagte Mike. Er schüttelte wieder den Kopf. Stärke war ein seltenes Gut. Ähnlich der Hoffnung gedieh sie an den seltsamsten Orten.

    Aberdeen Proving Crounds, MD
    United States of America, Sol III
    1626 EDT, 13. Oktober 2009

    Keren sah sich die Videoaufzeichnung zum hundertsten Mal an. Die Fernsehanstalten, überflutet mit unglaublichen Bildern von Heldentum und Feigheit, Kompetenz und Idiotie, hatten sich auf diese eine Aufnahme geeinigt. Irgendwie fasste das Video alles das in einem kleinen, sauberen Päckchen zusammen.
    Die Menge wogte zur ück. Der Lander hatte perfekt aufgesetzt; gerade weit genug entfernt, dass niemand von den Menschen verletzt wurde, aber zu nahe, als dass sie weit hätten fliehen können. Als die riesige Landeklappe sich heruntersenkte, stob die verängstigte Menge davon, als hätte ein Windstoß sie erfasst, ließ, den einzelnen, in ihrer Mitte stehenden Soldaten in einem GK-Anzug allein dastehen.
    Im Vordergrund konnte man ein weinendes M ädchen sehen, ein Kind, dessen Arm offensichtlich gebrochen war. Wenn seine Eltern in jener Menschentraube gewesen wären, wären sie davongefegt worden, so wie die Wachen der Gestalt im Hintergrund, die völlig reglos vor dem schluchzenden Kind stand. Als die Klappe sich senkte, in dieser Version völlig lautlos, senkte sich die Gravkanone auf dem Rücken der Gestalt nach vorn. Die Gestalt nahm perfekt Schussposition ein, es sah aus wie ein Bild aus einem Ausbildungshandbuch von Fort Benning, mit einem Schützen, der aus stehender Position feuert. Eine Hand hielt die Gravkanone umfasst, während die andere sie zur Schulter zog. Ein Fuß war leicht nach hinten gestellt, die Füße auf Schulterweite voneinander entfernt, der Körper leicht dem Ziel zu geneigt.
    W ährend die Posleen aus ihrem Lander strömten, die Ernteschwerter hoch erhoben, eröffnete die Gestalt das Feuer.

    Cheyenne Mountain, CO
    United States of America,

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