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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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dafür, dass ein Teil der Posleen dort bleibt, wo wir mit runderneuerten Schlachtschiffen an sie rankommen«, stellte Horner fest. »Ich lege Ihnen bis Ende der Woche eine Liste mit meinen Empfehlungen vor. Norfolk, Washington, San Francisco und New York werden mit Sicherheit dabei sein.«
    »Okay.« Taylor nickte. »Und lassen Sie sich etwas einfallen, wie wir die Verteidiger rausholen, wenn es zu heiß wird. Sie werden sich darauf einrichten müssen, fünf Jahre ohne Versorgung von außen dort zu bleiben. Aber falls sie überrannt werden, müssen wir darauf vorbereitet sein.«
    »Das ist wieder ein Fall für die GKAs«, sagte Horner und fürchte dabei die Stirn. Er dachte schon an jemand Bestimmten für diesen Plan. Es war immer gut, Fachleute einzusetzen.

7
    Washington D.C.,
    United States of America, Sol III

    0605 EDT, 28. Mai 2009

    »Guten Morgen, Professor!«, hallte es von der Tür her.
    Monsignore Nathan O’Reilly, Ph. D., Inhaber des Reagan-Lehrstuhls für Archäologie und Alte Geschichte, blickte vom Bildschirm seines Computers auf, und seine Augen leuchteten. Die junge Dame, die in der Tür stand, war nicht nur eine seiner ehemaligen Lieblingsstudentinnen, sondern auch eine notorische Klatschbase. Da ihr neuer Job ihr häufig Klatsch lieferte, der ihn interessierte, bereitete es ihm immer besondere Freude, sie zu sehen.
    »Kari! Kommen Sie rein«, sagte er, stand auf und schob ihr einen Stuhl zurecht. »Nehmen Sie doch Platz«, bat er dann und wies auf den bequemen Sessel neben seinem Schreibtisch. »Kaffee?«
    »Du liebe Güte, nein!«, stöhnte sie. »Keinen Tropfen könnte ich mehr ertragen. Ich war praktisch die ganze Nacht auf und will jetzt ins Bett!«
    »Seit wann arbeitet das Protokollbüro des Weißen Hauses denn auch nachts?«, fragte er, und dabei schoben sich seine weißen Augenbrauen in die Höhe. Er nippte an seinem Kaffee und sah auf die Caesium-Quarz-Uhr an der Wand. Zwischen dem vielen Krimskrams wie alten Destillierkolben, archäologischen Fundstücken und antiken Folianten stach sie hervor wie ein Kernreaktor im Kolosseum von Rom.
    Die Uhr war das Geschenk eines ehemaligen Studenten. Der neu ernannte Vizeadmiral der Föderationsflotte hatte sie seinem alten Mentor verehrt und bei der Übergabe seines Geschenks gewitzelt, auf die Weise wüsste er immer mit Ge-wissheit, in welchem Jahrhundert er sich befand. Von der Uhr war abzulesen, dass Kari kurz nach sechs Uhr morgens nach Hause zurückkehrte. O’Reilly pflegte gewöhnlich sehr früh an seinem Arbeitsplatz zu erscheinen, wusste aber aus alter Erfahrung, dass Kari nicht nur eine Schönheit, sondern auch mit einem brillanten Verstand gesegnet, dafür aber eher ein wenig träge war. Die Vorstellung, dass sie die ganze Nacht gearbeitet hatte, bereitete ihm Schwierigkeiten.
    »Oh!«, rief sie aus und machte eine ruckartige Kopfbewegung, um eine blonde Strähne aus der Stirn zu schütteln. »Es ist einfach aufregend! Der Tir Lord Dol Nok stattet uns einen Staatsbesuch ab! Und als allererstes wird er hierher kommen!«
    »Kari, Kari«, versuchte der Professor sie zu beruhigen, »ganz ruhig bleiben. Präzision, meine Liebe. Unter hierher verstehen Sie die George Mason University oder Washington?«
    »Washington! Eine Gipfelkonferenz mit Präsident Edwards, um den Vertrag über die Lieferung der schweren Waffen für die planetarischen Verteidigungszentren der USA zu unterzeichnen!«
    Der Professor schüttelte den Kopf. Kari war ein wunderbares Mädchen, aber für diese Art von Enthusiasmus, die eher zu einem Cheerleader gepasst hätte, war es ihm noch zu früh am Tage. »Das ist wirklich eine sehr gute Nachricht. Aber warum waren Sie die ganze Nacht auf den Beinen?«
    »Oh«, sagte sie und seufzte übertrieben. »Das Gipfeltreffen wird erst in ein paar Monaten stattfinden, aber das Protokoll für den Hohen Tir ist äußerst kompliziert. Im Protokollbüro des Weißen Hauses war man bisher immer der Ansicht, die Chinesen hätten das einzig wirklich komplizierte Protokoll unter Menschen erfunden. Aber das war vielleicht ein wenig engstirnig gedacht. Ich konnte überzeugend darlegen, dass es wesentlich mehr Ähnlichkeit mit ägyptischen Motiven hat, wie wir sie aus den Pyramideninschriften kennen …«
    O’Reilly lehnte sich vor und widmete ihr jetzt seine ganze Aufmerksamkeit. Kari verkörperte zwar auf den ersten Blick in mannigfacher Hinsicht die dumme Blondine bis zur Perfektion, war aber zugleich auch eine der intelligentesten jungen

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