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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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hat, war feige und hat Prügel bekommen. Aber in erster Linie hilft es natürlich, wenn man dieselbe Übung ein paar hundert Mal in Virtual Reality durchgespielt hat. Das mache ich nämlich in meiner Freizeit, um mich zu entspannen, Sir, und es wäre gut, wenn die anderen Truppenführer das auch lernen würden. Ich meine, die meisten von ihnen spielen nicht einmal Super Mario mit ihren Kindern.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass sie mehr Videospiele spielen sollen?«, fragte der High Commander und wunderte sich über diesen ihm kindisch erscheinenden Vorschlag.
    »Im Grunde genommen, ja, Sir«, sagte Mike und starrte seine Zigarre mit etwas glasigen Augen an. Er war todmüde, der Tag war lang gewesen und die Tage zuvor auch, und das hatte ihn bei dieser ersten Zusammenkunft mit den Generälen etwas gesprächiger gemacht, als er eigentlich vorgehabt hatte.
    Die Ausbildung seiner Kompanie lief auf einem Niveau ab, auf dem er sich heimisch fühlte. Dieses »strategische« Niveau war da etwas völlig anderes. Aber eines hatte er gelernt – man durfte bei seinem Gegenüber nie den Eindruck aufkommen lassen, dass man sich seiner Sache nicht sicher war. Manchmal war der Ruf, den man hatte, das Einzige, womit man seine Leute durch das schlimmste Schlamassel brachte. Und manchmal war die Definition für »seine Leute« ziemlich weit gespannt.
    »Die Simulatoren erzeugen die gleiche Scheinwelt wie Videospiele, und im Übrigen basieren die Manöverszenarien ja auf den Grundzügen von Videospielen«, fuhr Mike fort. »Wenn die Jungs weniger Zeit damit verbringen würden, die Arbeit ihrer First Sergeants zu erledigen und Papier zu schaufeln und dafür mehr Zeit in der VR-Umgebung verbrächten, würden sie bei theoretischen Gefechten besser abschneiden.«
    »Nun«, sagte General Horner, »wir – und damit meine ich General Taylor und mich und in gewisser Weise auch Sie –, wir müssen eine Entscheidung darüber treffen, wie diese Gefechte und Schlachten beschaffen sein werden und wie wir sie führen müssen. Ich werde Ihnen jetzt in breiten Zügen schildern, wie der Einsatz der GKA in strategischer und operativer Hinsicht angelegt sein sollte, und Sie werden uns im Laufe der nächsten zwei Wochen vorschlagen, wie wir das anpacken sollten, und zwar so detailliert, wie Ihnen das in diesem Zeitraum nur gerade möglich ist. Kapiert?«
    »Kapiert«, nickte Mike und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Gleich darauf lehnte er sich wieder vor. Der bequeme Armsessel war der sicherste Weg, ihn in den Schlaf zu versetzen. Wenn er sich vor diesen Offizieren nicht unsterblich blamieren wollte, würde er hellwach bleiben müssen.
    »Okay.« General Horner blickte zur Decke, als könnte er aus dem sich dort sammelnden Zigarrenrauch neue Erkenntnisse gewinnen. »Wir haben Anweisung, alles Menschenmögliche zu tun, um die Städte nicht an die Posleen zu verlieren. Zunächst einmal müssen wir definieren, was eine Stadt ist. Wir haben willkürlich entschieden, nur den Stadtkern zu verteidigen, weil wir uns ganz offen gesagt nicht vorstellen können, wie man die Vororte verteidigen kann. Oh, eine gewisse Tiefe ist natürlich schon geplant, und wir werden auch in den Außenbereichen zusätzlich zu den Parasitenfestungen, über die ich gleich mehr sagen werde, einige Verteidiger einsetzen, aber im Grunde genommen werden wir nur versuchen, die so genannten ›Innenstädte‹ zu halten, also den Teil mit den Wolkenkratzern. Die Posleen scheuen sich ohnehin, auf hohen Gebäuden zu landen.
    Außerhalb des Stadtkerns, in der Nähe der Ringstraßen, die es ja meistens um einen Stadtkern gibt, werden wir moderne Festungen bauen. Die werden im Gegensatz zu den Planetarischen Verteidigungszentren, den PVZ, nicht neuester Stand der Technik sein, sondern werden eher altmodisch wirken, mit Wällen und einer Art Burggraben sowie massiver konventioneller Feuerkraft. Wir werden den Festungskommandanten weitgehend freie Hand lassen, wenn es darum geht, wie sie ihre Wälle mit Waffen bestücken wollen. Die Absicht, die sich dahinter verbirgt, ist, dass wir die Posleen sozusagen zwischen zwei Feuern fangen wollen – den Festungen in den Vororten und den befestigten Innenstädten. Die äußeren Festungen nennen wir ›Korallen-Forts‹, weil sie wie Korallenbänke sein werden, die sich weiter ausbreiten können.
    Die Städte und die Korallen-Forts werden mit genügend Vorräten versorgt sein, um wenn nötig fünf Jahre aushalten zu können. Sie werden alle außer

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