Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
genießen, dass er einem der großen Herren der Flotte eine solche Lappalie erklären musste.
    Mikes Finger huschten erneut über sein AID. »Wären Sie so nett, das für mich herauszufinden?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo ich da anfangen sollte, Captain. Ich nehme an, dass Sie vielleicht CONARC anrufen sollten«, meinte er dann und deutete auf eine Reihe von Telefonautomaten außerhalb des Eingangsbereichs.
    »Na schön.« Mike zog das AID von seinem Handgelenk und stülpte es sich über den Kopf, wodurch es sich automatisch in ein Headset mit Mikrofon verwandelte. »Shelly, bitte Verbindung mit Jack.«
    »Yes, Sir«, zirpte das AID und nach einer kurzen Pause »General Horner in der Leitung.«
    »Mike?«, tönte es knapp aus dem Kopfhörer.
    »Yes, Sir.«
    »Wo sind Sie?«, fragte General Horner.
    »Am Seiteneingang.«
    »Sagen Sie dem MP, er soll Sie zum Büro des High Commander durchlassen, und zwar ein bisschen dalli.«
    »Yes, Sir.« Er sah den MP an. »Okay, Lieutenant, der Continental Army Commander sagt, ich soll dalli-dalli zum Büro des High Commander. Was meinen Sie jetzt?«
    »Ich brauche eine genehmigte Freigabe, um Ihnen den Zugang zum Gebäude zu gestatten«, sagte der MP, dem es sichtlich Spaß machte, den Bluff des hochnäsigen Schnösels von der Flotte platzen zu lassen.
    »Jack, er sagt, er braucht eine Freigabe.«
    Als Mike den Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee mit Vornamen ansprach, ohne dafür zurechtgewiesen zu werden, wurde das Gesicht des MP käseweiß. Das war also ganz offensichtlich kein Bluff.
    »Geben Sie ihm das Telefon«, sagte General Horner eisig.
    Mike reichte dem MP das AID, was dieser mit spitzen Fingern entgegennahm, und sah zu, wie der Lieutenant in den Boden versank. Nach drei »Yes, Sir« und einem »No, Sir« reichte er Mike das AID zurück und winkte einen der Wachleute herbei.
    »Sergeant Wilson, bringen Sie den Captain direkt zum Büro des High Commander«, sagte er mit leiser Stimme.
    »’nen schönen Tag noch.« Mike winkte ihm vergnügt zu, während er sich das schwarz glänzende AID wieder um sein Handgelenk legte.
    »Yes, Sir.«
    So ein Etappenarsch , dachte Mike.

    Obwohl Shelly ihn durch das Labyrinth zu General Horners Büro hätte führen können, war Mike dennoch froh, den Sergeant bei sich zu haben. Der Mann, der sich alle Mühe gab, sich sein Lächeln nicht anmerken zu lassen, führte ihn zunächst zu einer zweiten Wachstation, wo er einen provisorischen Ausweis erhielt, der wie durch ein Wunder bereits für ihn bereitlag, und dann in den Bereich des Pentagon, wo sich früher die Büros der Vereinigten Stabschefs befunden hatten. Sie passierten Reihen angestrengt arbeitender Schreiber, bis sie schließlich das Pult des letzten Bewachers des Allerheiligsten erreichten, eines älteren, schwarzen Warrant Officer, der so aussah, als würde er bereits zum Frühstück Nägel verspeisen. Mike hatte schon von Warrant Officer Kidd gehört, einer Legende der Special Forces, der offenbar der Ansicht war, General Taylor brauche ständig einen Bewacher. Er und der General waren seit undenklichen Zeiten ein Team, und das ging, so munkelte man, auf eine Episode zurück, an der ein übellauniger Alligator und zwei Flaschen Jack Daniels beteiligt gewesen waren. Der Sergeant blieb vor dem Hüter des Allerheiligsten stehen und salutierte. »Chief Kidd, Sergeant Wilson meldet sich mit Captain Michael O’Neal zur Stelle, der zum High Commander beordert ist.«
    Warrant Officer Fourth Class Kidd erwiderte die Ehrenbezeigung. »Danke, Sergeant. Sie können an Ihren Posten zurückkehren.«
    »Yes, Sir«, sagte der Sergeant, vollführte eine exerzierplatzreife Kehrtwendung und marschierte hinaus.
    »Ich denke, dem habe ich den ganzen Tag versaut«, sagte Captain O’Neal.
    »Nee. Ich würde eher das Gegenteil sagen. Aber dem Lieutenant haben Sie ganz schön eingeheizt. Zumindest habe ich das gehört«, sagte Kidd mit einem Schmunzeln, das eher grausam wirkte. »Haben Sie CONARC wirklich mit ›Jack‹ angesprochen?«
    »Und Sie haben General Taylor nie ›Jim‹ genannt?«, fragte Mike lächelnd.
    »Na ja, jedenfalls nicht, wenn ein anderer zugehört hat.« Der Warrant Officer stand auf und ragte jetzt wie ein Turm über dem zwergenhaft gewachsenen Captain auf. »Verdammt, sind Sie klein«, sagte er und streckte ihm die Hand hin.
    »Warrant Officer Kidd. Sie dürfen Mister Kidd zu mir sagen.«
    »Captain Michael O’Neal«, sagte Mike, als Kidds Hand sich um die seine schloss und

Weitere Kostenlose Bücher