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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Berichte für das Planetarische Verteidigungszentrum von Fort Mountain gesehen«, widersprach ihm Mueller. »Sie haben dazu mehr innovative Beiträge geleistet als die sieben anderen Ingenieure, die auch beteiligt waren. Und bei Chattanooga war es genauso. Richmond wird innovative Ideen brauchen, um überleben zu können.«
    »Atlanta auch«, wandte Keene ein, »und dort leben meine Ex-Frau und meine Tochter. Sie können also verstehen, dass ich lieber dort wäre.«
    »Sie werden ja auch wieder hinkommen. Wir übrigens auch; unser Stützpunkt wird in Atlanta sein. Aber Richmond braucht Unterstützung.«
    »Wo liegt denn das Problem?«, fragte Keene und sah sich in dem Flughafen um. Als Erstes fiel ihm auf, dass das ganze Gelände ziemlich flach war – günstig für die Posleen. Aber das galt eigentlich für praktisch jeden Flughafen.
    »Im Terrain bzw. darin, dass es keines gibt«, sagte Mueller, als ob er Keenes Gedanken gelesen hätte. »In meiner Zeit als Terrain-Analyst hätten wir die Umgebung von Richmond, mit Ausnahme des James River und ein paar Hügeln, als Mikro-Terrain bezeichnet. Vom militärischen Standpunkt aus ist das Gelände flach wie ein Pfannkuchen. Ich weiß nicht, was die auf die Idee gebracht hat, Richmond zur Verteidigungsstadt zu machen.«
    »Politik, Geschichte und Größe«, erklärte der Ingenieur, »derselbe Grund, weshalb sie Atlanta gewählt haben, wo das Problem das gleiche ist. Verdammt, Atlanta hat nicht einmal den James River; die Posleen können den Chattahoochee praktisch überqueren, wo sie Lust haben. Und was soll ich dagegen tun? Ich kann schließlich nicht einen Berg zum Propheten bringen.«
    »Ich weiß nicht, warten Sie’s doch mal ab«, meinte Mueller und ging auf einen in einer Parkverbotszone stehenden Wagen zu. Er warf Keenes Reisetasche auf den Rücksitz und nahm die Tafel mit der Aufschrift »Richmond Verteidigungsplanungsagentur, Offizieller Einsatz« vom Armaturenbrett des unauffälligen weißen Ford Taurus, zog einen Strafzettel unter dem Scheibenwischer heraus und legte ihn ins Handschuhfach zu einem ganzen Haufen anderer.
    »Okay, sonst noch was, was Sie mir vor der Besprechung sagen wollen?«, fragte Keene, der die kleine Pantomime lächelnd beobachtet hatte.
    »Nun, wir sind alle im Crowne Plaza-Hotel untergebracht.«
    »Okay, soll mir recht sein.«
    »Von dort hat man einen guten Ausblick auf den James …«
    Keene musterte Mueller von der Seite; während der paar Minuten, die sie beim Durchqueren des Flughafengebäudes verbracht hatten, hatte er sich bereits ein Bild von dem Sergeant gemacht und fragte sich deshalb, worauf der mit seiner Erklärung hinaus wollte.
    »Es ist nicht weit vom Kapitol entfernt, und dort finden die meisten Besprechungen statt. Aber das ist eigentlich nicht so wichtig. Außerdem kann man Schockoe Bottom von dort zu Fuß erreichen. Und das ist schon wichtig.«
    »Okay. Warum?«
    »Na ja«, meinte Mueller und bog in die Williamsburg Avenue ein, »dort ist diese fantastische kleine Brauerei …«
    Keene lachte; das erste Mal seit einer ganzen Weile, dass er richtig herzhaft lachte. Er sah sich kurz in dem spärlichen Verkehr um, als sorgte er sich, jemand könne seinen Heiterkeitsausbruch bemerkt und unpassend gefunden haben.
    »Es muss doch nützlich sein, wenn man beim Militär ist«, bemerkte er.
    »Hä?«
    »Leute wie Sie sind, scheint mir, mental besser auf diese ganze Geschichte vorbereitet als wir Zivilisten.«
    »Mann, haben Sie ‘ne Ahnung«, widersprach Mueller. »Auf die Posleen kann man gar nicht vorbereitet sein. Das können Sie sich aus dem Kopf schlagen.«
    »Na ja, immerhin können Sie Witze darüber reißen.«
    »Na schön, das kann ich. Wenn man nicht über das Sterben Witze reißen kann, gehört man nicht ins Militär. In dem Sinn haben Sie vielleicht Recht, und wir sind wirklich besser auf sie vorbereitet.«
    Dann fuhren sie schweigend durch die Vororte von Richmond, strebten dem kaum sichtbaren Stadtzentrum zu. Mueller vermied es, in die Government Road einzubiegen, und fuhr stattdessen die reizvollere Route nach Stony Run hinunter, von wo aus man das Konföderierten-Denkmal sehen konnte. Nachdem sie die Main Street überquert hatten, erreichten sie die Ausläufer von Schockoe Bottom. Zu ihrer Linken passierten sie verlassene Fabriken, auf der rechten Seite ragte ein mächtiger Berg auf.
    »Sieht ja gar nicht übel aus«, meinte Keene und blickte zu dem mit Bäumen bestandenen Libby Hill hinauf, der das James-Tal

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