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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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mussten. Und das Terrain in der Umgebung des Balsam-Passes war noch unwegsamer als das, auf dem sie im Augenblick unterwegs waren.
    Aber dieses Hindernis war noch weit entfernt. Für den Augenblick galt es lediglich die Talfahrt gut zu überstehen.
    »Du großer Gott«, sagte Indy und sah dabei auf ihren Bildschirm. »Bei Tageslicht ist es ja sogar noch schlimmer!«
    Die Route, die vom Betty-Pass nach unten führte, war ganz normales Appalachen-Bergland, bewachsen mit einer Mischung aus Berglorbeer und sonstigen Laubbäumen, mit einer dünnen Lehmschicht über Schiefergestein. Die Morgensonne hatte eine dünne Schicht jenes in Fetzen aufgelösten Nebels mit sich gebracht, denen die Smoky Mountains ihren Namen verdankten, und das wie ein Perlenschleier wirkende Licht ließ die Szenerie unwirklich erscheinen. Besonders da das Gelände auf eine Distanz von weniger als einer Meile beinahe zweihundert Meter ins Tal abfiel, meist auf relativ ungebrochenem Abhang. Sie hatten schon mehrfach zu ihrer Verzweiflung festgestellt, dass die dünne Lehmschicht sich leicht vom Gestein darunter löste und wie ein Schmiermittel wirkte, wenn ein siebentausend Tonnen schweres Fahrzeug darauf fuhr.
    »Sir?«, ließ sich Reeves mit erschöpfter Stimme vernehmen.
    »Langsam fahren«, erwiderte der Major. »Und wenn wir anfangen zu rutschen, dann … einfach den Rückwärtsgang einlegen.«
    »Yes, Sir«, sagte der Private und ließ den Motor im Leerlauf leicht hochdrehen. »Ich könnte natürlich auch den Vorwärtsgang einlegen und versuchen, wirklich schnell hinunterzufahren.«
    »Bitte, keine Witze«, bat Indy. »Mich wundert ohnehin, dass wir noch keinen Kettenriss haben; ich mag gar nicht daran denken, wie es wäre, mit neunzig Meilen die Stunde ins Tal zu prasseln.«
    »Bitte … ganz langsam, Reeves«, wiederholte der Major, hielt sich an den Seitenlehnen seines Sessels fest und lehnte sich zurück.
    »Bun-Bun hätte jetzt sicher irgendetwas Witziges auf Lager«, sagte Pruitt und lehnte sich zurück wie der Major. »Aber im Moment habe ich solche Angst, dass mir nichts einfällt.«
    »Man sollte das vielleicht wie Skilaufen sehen?«, murmelte Reeves.
    »Ich glaube, dieses Ding eignet sich nicht besonders gut für Slalom.«
    »Captain Chan«, sagte Mitchell und schaltete auf die Frequenz der Storms. »Wir müssen versuchen, diesen Hang zu schaffen. Es gibt eine Straße am Kamm entlang, die für Ihre Panzer geeignet sein sollte; ich würde vorschlagen, dass Sie zuerst die probieren und nicht versuchen, hinter uns runterzurutschen.«
    »Einverstanden«, erwiderte Chan. »Und … viel Glück.«
     
     
    Wendy zwängte sich zwischen zwei Kindern durch und ging zum Eingang der Höhle. Eigentlich hätte sie tief schlafen sollen, aber aus irgendeinem Grund war sie vor etwa zehn Minuten hellwach geworden und hatte nicht mehr einschlafen können. Elgars stand Wache und starrte nach Osten, wo man den ersten schwachen Schimmer der aufgehenden Sonne erkennen konnte. Die Lichter von Franklin waren verloschen, aber überall im Tal brannten Feuer; die Posleen zündelten offenbar ebenso gern wie Söldner in der Alten Welt. Sie konnte die Gestalten in der Tiefe kaum erkennen, wusste aber, dass Tausende, Zehntausende, Millionen Posleen nach Norden vorbeiströmten, auf Knoxville zu, auf Asheville zu. Und viele davon strömten vielleicht in ihr ehemaliges Zuhause.
    Sie sah auf die Uhr und nickte. Wahrscheinlich war es das, was sie geweckt hatte.
    »Ist es schon hochgegangen?«
    Elgars schüttelte den Kopf. »Nach meiner Schätzung hätte es vor etwa fünf Minuten hochgehen müssen.«
    Und noch während sie das sagte, ging ein schwaches Zittern durch den Höhlenboden, und dann noch einmal, diesmal etwas stärker. Es fühlte sich an wie ein kleines Erdbeben. Im Osten wurde es kurz hell, dann hob sich dort der Boden, senkte sich gleich wieder und bildete dann einen riesigen, rauchenden Krater.
    »Ich habe da ganz gemischte Gefühle«, meinte Wendy nach einer Weile. »Ich habe eine ganze Anzahl Freunde verloren. Leute, die mir etwas bedeuten. Auf der anderen Seite …«
    »Auf der anderen Seite waren sie bereits tot«, sagte Elgars, stand auf und wischte sich den Hosenboden ab. »Oder so gut wie. Die meisten wären Proviant für die Posleen geworden, und das haben wir verhindert. Und dann haben wir dort wer weiß wie viele Posleen erwischt. Ja, hübsch war das nicht. Aber das ist der Krieg nie.«
    »Du kannst das leicht sagen«, herrschte Wendy sie an. »Das

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