Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
gehen mussten. Wendy blieb nicht stehen, aber Elgars bemerkte, dass sie in ihren Bewegungen wesentlich vorsichtiger wirkte, langsamer wurde, wenn sie sich Kreuzungen näherten, als würde sie auf andere Schritte lauschen. Die wenigen Menschen, denen sie begegneten, wichen meist jedem Augenkontakt aus.
    »Das ist der ältere Bereich«, sagte Wendy leise, als sie durch einen Sekundärkorridor gingen. Die Wände sahen angesengt aus, als ob hier einmal ein Feuer gewütet und man den Schaden nie völlig behoben hätte. »Ich war hier, als dieser Korridor so neu und glänzend wie dein Zimmer war. Aber jetzt ist hier in der Nähe ein Wartungsbereich, und … na ja … das Ganze gilt als schlechte Gegend. Andererseits mögen die Schätzchen von der Sicherheit die Gegend nicht sehr, also brauchen wir uns wahrscheinlich um sie hier keine Gedanken zu machen.«
    Dafür wurde klar, als sie eine in einen Wohnbereich führende Kreuzung erreichten, worüber sie sich jetzt Gedanken machen mussten. In den besseren Abschnitten weiteten sich die Korridore jeweils an den Kreuzungen etwas aus, es gab einen Wasserspender und Tafeln, die zu wichtigen Versorgungsanlagen wiesen. Bei zwei von den drei Korridoren, die zu dieser Stelle führten, war die Leuchtfarbe fast völlig abgekratzt, und Vandalen hatten den Wasserspender aus der Wand gerissen, so dass er jetzt in einer Pfütze rostigen Wassers auf dem Boden lag.
    Als Wendy vorsichtig in eine Schattenzone entlang einer der Wände trat, war zu hören, wie ein Streichholz angerissen wurde, und dann traten ein paar Gestalten aus der Dunkelheit.
    »Sieh mal an, was haben wir denn da?«, fragte die Anführerin, die sich gerade eine Zigarette anzündete. Das Mädchen war auffällig klein und ungesund mager. Ihr Gesicht zeigte eine schlechte Tätowierung, die vermutlich eine Spinne darstellen sollte, und ihr Haar war hochgesteckt und in verschiedenen Farben fleckig gefärbt. Sie trug schwere Stiefel, kurze Shorts und ein bauchfreies Top. Elgars hätte wahrscheinlich über diese Zusammenstellung gelacht, wäre da nicht der Baseballschläger aus Aluminium gewesen, den das Mädchen schwang.
    »Ich glaube, das sind Eindringlinge«, kicherte eine andere. Sie war überdurchschnittlich groß und kräftig gebaut, mit breiten Hüften und einem Hängebusen. Die beiden hätten ein komisches Paar abgegeben, wären da nicht die Waffen gewesen, die sie in der Hand hielten.
    »Was hast du denn in der Tasche, Süße?«, fragte die Anführerin, während die drei anderen sie umringten.
    »Nichts, was dich interessiert«, erwiderte Wendy ruhig. »Geht einfach weiter, dann tun wir das auch.«
    »Oh, das glaube ich aber nicht«, sagte die Große und zog eine Kette hinter ihrem Rücken hervor. »Das glaube ich echt nicht.«
    »Töten wir sie?«, fragte Elgars klar und deutlich. Sie stand unbewegt da, leicht nach vorne geneigt, die Hände an der Seite. Sie stellte die Frage mit völlig ausdrucksloser Stimme.
    »Äh, nein«, sagte Wendy. »Die Leute von der Sicherheit mögen das nicht.«
    »Okay«, sagte Elgars und bewegte sich . Aus Wendys Perspektive stand sie gerade noch völlig reglos da und war im nächsten Augenblick praktisch Brust an Brust mit der Anführerin der Gang.
    Den Schlag mit dem Baseballschläger blockte sie mit dem Unterarm ab – sie stand innerhalb des Schwungs – und riss der Anführerin den Ring aus der Nase. »Bloß, damit ihr gut aufpasst«, sagte sie mit tiefer Stimme und versetzte ihrem Gegenüber dann einen Kopfstoß, der sie gegen die Wand fliegen ließ.
    Wendys Hand fuhr in ihre Umhängetasche und kam gleich darauf mit der Glock wieder heraus, was die drei anderen mehr oder weniger erstarren ließ. »Oh, sieh mal an, da war ja doch etwas , was ihr hättet brauchen können. Sieh mal an, sogar mit einem Schalldämpfer. Wenn ich euch also damit umblase, dann hören die von der Sicherheit das nicht einmal. Also, wie wär's, wenn ihr drei hier einfach abhaut, während meine Kollegin zu Ende spielt?« Ein Blick auf die Pistole reichte, um in den drei jungen Frauen den Entschluss reifen zu lassen, dass es noch andere Korridore gab, um die sie sich kümmern mussten. Und zwar jetzt gleich.
    Wendy zuckte zusammen, als Elgars der Kleinen einen Tritt an eine Stelle versetzte, die, wie manche finden, bei Frauen noch empfindlicher als bei Männern ist. Die Kette war irgendwo im Korridor verschwunden, und das Messer lag bereits abgebrochen auf dem Boden. Die Frau fuchtelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher