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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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als im Krankenhaus, aber das war gut. Im Krankenhaus mischte sich unangenehme Gleichförmigkeit mit gelegentlichem Schmerz. Hier war das wenigstens regelmäßig.
    »Alles okay bei dir?«, fragte Wendy.
    »Weiß nich«, meinte Elgars. »Will was umbringen.«
    »Kommt das von den Kindern?«, fragte Wendy nervös.
    »Vielleicht, hauptsächlich will ich den umbringen, der beschlossen hat, dass man mich ›richten‹ muss. Oder ich will raus, wo ich was tun kann.«
    »Deine Sprache wird schon besser«, stellte Wendy fest. »Vielleicht lassen die dich bald gehen.« Inzwischen hatten sie Elgars' Quartier erreicht und sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht solltest du deinem vorgesetzten Offizier schreiben und bitten, sich einzuschalten. Du bist zwar im Krankenstand, aber du wirst noch in seinen Büchern geführt. Er will ganz bestimmt, dass du zurückkommst. Oder dass du aus den Büchern gestrichen wirst. Und das kann er nicht, bevor die Seelenklempner sich nicht entschieden haben.«
    »Wie ma i das?«, fragte Elgars und runzelte dabei die Stirn.
    »Es gibt öffentliche E-Mail-Terminals«, sagte Wendy. »Lass mich mal überlegen, die haben dir nicht gesagt, dass du E-Mail-Zugang hast, oder?«
    »Nein«, erwiderte Annie. »Wo?«
    »Hast du die Adresse deines Vorgesetzten?«, wollte Wendy wissen. »Wenn nicht, dann wette ich, dass ich jemanden kenne, der deine Mail weiterleiten kann.«

9
    In der Nähe von Cayuga, New York, Sol III
     
    1723 EDT, 13. September 2014
     
     
     
    The tumult and the shouting dies;
    The captains and the kings depart:
    Still Stands Thine ancient sacrifice,
    An humble and a contrite heart.
    Lord God of Hosts, be with us yet,
    Lest we forget – lest we forget!
     
    »Recessionai«
    – Rudyard Kipling, 1897
     
    Tumult und Geschrei ersterben,
    Feldherren und Fürsten verscheiden;
    Doch steht noch immer Dein altes Heiligtum,
    ein demütiges und reuevolles Herz.
    Herr Gott der Heerscharen, sei dennoch mit uns,
    dass wir nicht vergessen – dass wir nicht vergessen.
     
    »Schlusschoral«
     
     
    Mike saß auf Fort Hill in der Sonne und blickte über die ineinander laufenden Bergkämme und Marschen, die vom Lake Cayuga bis zum Lake Ontario in nordsüdlicher Richtung verliefen und die Verteidigungszone Montezuma bildeten.
    Das Terrain war für die menschlichen Verteidiger geradezu perfekt gewesen; da sämtliche Straßen und Brücken unterbrochen waren, waren die Posleen beim Angriff aus der eroberten Stadt Syracuse heraus in den ersten Tagen des Krieges für die Verteidiger Kanonenfutter gewesen. Ob sie sich nun mühsam durch die zahlreichen Sümpfe gequält oder die steilen Hügel hinaufgearbeitet hatten, sie waren zu Hunderttausenden gefallen. Und die menschlichen Verluste waren, wenn auch hoch, bloß ein Bruchteil davon gewesen; man ging davon aus, dass in der Schlacht von Messner Hill auf jeden gefallenen menschlichen Verteidiger über tausend Posleen gekommen waren.
    Deshalb war die Entscheidung zum Rückzug nicht einmal einen Monat nach Kriegsbeginn ein schwerer Schlag gewesen. Die Geburt der Zehntausend und der Tod der GKA hatten sich im flachen Land zwischen Clyde und Rochester vollzogen. Sie hatte ihren Ursprung in der politisch bedingten Entscheidung, jedes einzelne Dorf zu verteidigen und jeden vom Feind erkämpften Hügel zurückzuerobern – und dieser Entscheidung war es zuzuschreiben, dass die Invasoren aus dem Weltall sechs Divisionen kampferprobter Soldaten im wahrsten Sinne des Wortes aufgefressen hatten. Über dreitausend M-1-Panzer und zweitausend unersetzliche Kampfanzüge waren dabei verloren gegangen. Auf der Ebene von Ontario wäre beinahe der Krieg verloren worden.
    Aber jetzt hatte sich das Schicksal gewendet. Die Posleen waren in den Ziegelruinen der Rochester-Universität geschlagen worden und hatten die Flucht angetreten. Und die GKA und die Zehntausend setzten ihnen nach. Die Zehntausend brauchten niemanden, der ihnen Mut zusprach; vom rangniedrigsten Private bis hinauf zu ihrem Befehlshaber war jeder einzelne Soldat fest von der Gültigkeit der Maxime »Man muss denen Angst einjagen und dafür sorgen, dass sie die nie verlieren« überzeugt. Und jedes Mal, wenn eine Einheit der Posleen auf der Flucht Halt machte, riefen die Verfolger die Artillerie und die GKA.
    Letzteres hatte von dem GKA-Bataillon einen hohen Preis gefordert. Jeder Anzug war wertvoll, und sie hatten bei der Verfolgung des Feindes mehr als zwei Dutzend Soldaten oder Anzüge verloren. Angeblich waren

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