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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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umgab, schien gut in Schuss. Wenn das Kraftwerk nicht in Betrieb war, hätten die Posleen es ohne Zweifel schon längst ausgeräumt.
    Aus langjähriger Erfahrung war Mueller sich ziemlich sicher, wie Mosovich sich entscheiden würde, aber ziemlich reichte nicht.
    »Also?«, flüsterte er.
    Mosovichs mit Tarnfarbe beschmiertes Gesicht blieb einen Augenblick lang unbewegt, dann verzog er den Mund. Die Überquerung der Brücke brachte zwei Probleme mit sich. Das erste war der Hang, der nicht nur völlig ungeschützt, sondern auch verdammt steil war. Die meisten Zivilisten hätten ihn nicht als Hang, sondern als Abgrund bezeichnet, aber es handelte sich wirklich nur um einen sehr steilen, bewaldeten Hang, wie er für die Appalachen typisch war. Die Bäume würden ihnen ein wenig zustatten kommen, und dann gab es auch Trampelpfade von Hirschen und Rehen und ein paar alte Holzfällerwege. Das Team hatte mit Ausnahme von Nichols schon genügend Zeit an solchen Abhängen verbracht und war daher diesem Terrain ebenso gewachsen wie irgendwelche Gebirgstruppen auf der ganzen Welt, allenfalls mit Ausnahme der Gurkhas. Sie würden also klarkommen. Trotzdem war er verdammt steil, und das bedeutete, dass sich beim Abstieg möglicherweise jemand verletzen konnte.
    Wenn sie auf gerader Linie hinuntergingen, würde man sie außerdem vom Damm aus sehen können. Er hatte zwar oft genug gesagt, dass die Posleen keine Wachen aufstellten, aber das hieß nicht, dass er ein unnötiges Risiko eingehen würde. Außerdem gab es unmittelbar links von ihnen einen schmalen Graben. Wenn sie den nutzten, würde man sie vom Damm aus nicht sehen können, und falls irgendwelche Posleen aus dem Osten kamen, würden die sich umsehen müssen, um sie zu entdecken. Und außerdem war das Gelände dort nicht ganz so steil.
    Sobald sie flaches Terrain erreicht hatten, konnten sie zwischen den Bäumen am Fluss vorrücken und würden bis zur Brücke recht gut geschützt sein. Das zweite Problem war dann der eigentliche Brückenübergang.
    »Links. Seht zu, dass ihr schnell hinunter kommt und nehmt den Abflussgraben neben der Straße bis zu den Bäumen.«
    »Geht klar«, sagte Mueller, schwang sich von der Schieferader und schickte sich an, sich den Hügel hinunterzuarbeiten.
    »Schnell ist ein relativer Begriff«, gab Nichols zu bedenken. »Mit diesem schweren Ding bin ich nicht gerade spurtschnell.«
    Das Scharfschützengewehr wog vierzehn Kilo, und die Munition dafür war auch nicht gerade leicht. Obwohl die Scharfschützen nur relativ wenig Munition bei sich trugen, betrug ihre »Ladung«, also das gesamte Gerät und Material, das sie zu tragen hatten, über fünfzig Kilo. Nichols war nicht gerade ein Schwächling, aber selbst Godzilla konnte mit fünfzig Kilo auf dem Rücken keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen.
    »Mueller, geh du als Letzter«, zischte Mosovich. »Ich übernehme die Spitze. Wenn wir unten sind, bitte ich um Laufschritt, aber nicht rennen. Und passt mir um Himmels willen auf, dass mir keiner stolpert. Und werdet nicht langsamer.« Er kauerte sich nieder, blickte nach beiden Seiten und nickte dann. »Los geht's.«
    Der gefährlichste Teil dieses Manövers war, dass sie bei jedem Schritt in Gefahr waren, auf dem glitschigen Laub hinzufallen. Aber diesen Umstand konnte sich das Team zu Nutze machen, und Mosovich war bereit, das zu tun. Er setzte sich also hin, setzte beide Füße fest auf und stieß sich ab.
    Glücklicherweise gab es nicht nur Bäume, an denen man gelegentlich ein wenig abbremsen konnte, sondern auch ein paar natürliche Bahnunterbrechungen. Er nutzte eine solche kurze Unterbrechung – Reste eines alten Holzfällerpfades –, um sich flach hinzulegen und zu lauschen. Die Posleen-Kompanien waren alles andere als leise, wenn daher vom Osten eine in Richtung auf sie unterwegs war, würden sie sie sicherlich hören, ehe sie in Sichtweite kam. Dasselbe galt für den Westen, die gefährlichere Richtung, aber für Teams wie das ihre war das Leben die meiste Zeit ohnehin ein einziges Glücksspiel.
    Nach einer kurzen Pause setzte er die Rutschpartie in die Tiefe fort. Dieser Abschnitt des Hügels war eher noch steiler, und er musste sich ein paar Mal an Bäumen festhalten, stieß sich einmal schmerzhaft an einem kleinen Baumstumpf innen am Schenkel an und bekam gerade noch einen kleinen Buchenschössling zu fassen, ehe er in die Tiefe gestürzt wäre. Er hielt erneut inne, um zu lauschen, aber da war nichts zu hören, bloß das

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