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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kantinenräume werden zusätzlich als Schutzräume benutzt«, sagte Wendy und wies dabei auf die Türen. »Sie enthalten nichts Feuergefährliches, bloß die Tische und ein paar Getränkeautomaten. Falls es im Sektor zu einem Brand kommt, werden die Leute angewiesen, sich in die Kantinenräume zu begeben. Dann schließt man die Feuertüren und die Innenentlüftung springt an; die Ventilatoren sind hinter diesen Türen angebracht.
    In jedem Wohnsektor gibt es acht Kantinen, zwei in Sektor A, zwei in Sektor F und je eine in den anderen. Die Speisen wechseln jeden Tag, und man kriegt eben das, was gerade angeboten wird; nicht sehr viel Abwechslung. Es gibt auch über die ganze Urb verteilt ein paar ›Restaurants‹, aber die sind nicht viel besser, und sie kriegen alle dasselbe Essen. Übrigens gibt es auch ein paar ›Bars‹. Nicht, dass dort viel zu trinken zu haben wäre.«
    Elgars nickte und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Felswand. Diese gefiel ihr immer noch nicht, doch wollte sie wissen, aus was sie bestand und wie der Dekorateur das Muster erzeugt hatte.
    »Das ist Sandstein«, sagte Wendy, die ihre Frage ahnte. »In jeder Cafeteria gibt es ein anderes Motiv. Für diese hier haben die Dekorateure Sandstein herschaffen und vitrifizieren lassen. Geschmolzener Fels also. Das Gestein wird von galaktischen Geräten zerkleinert – die ionisieren die Moleküle im Gestein, – und dann gießt man es in Formen und schmilzt das Zeug.«
    Als sie sich gesetzt hatten, schnüffelte Elgars am Essen, schnitt dann das Schweinefleisch bedächtig in einzelne Bissen und aß sie langsam der Reihe nach. Wendy hatte ihr Essen unten, ehe ihr Gegenüber mit Schneiden fertig war.
    »Deine Stimme hat sich wieder verändert«, bemerkte Wendy und tupfte sich mit einer Stoffserviette den Mund. »Dort hinten, mit den Typen von der Sicherheit.«
    »So?«, fragte Elgars. Sie schnitt vorsichtig ein Stück Fett ab und schnippte es von ihrem Teller. »Wie denn?«
    »Du sprichst immer wieder mit Südstaatenakzent«, meinte Wendy. »Und wenn du diesen Akzent hast, dann hast du keine Sprachstörung. Wo stammst du her?«
    »N' J'sey«, antwortete Elgars.
    »Wo kommt dann dieser Südstaatenakzent her?«
    »Keine Ahnung, Süüüße«, antwortete Elgars mit einem dünnlippigen Lächeln. »Mir wäre lieber, du lässt das.«
    Wendys Augen weiteten sich und sie spürte, wie es ihr kalt über den Rücken rann. »Hast du das absichtlich gemacht?«
    »Wa?«
    »Schon gut.«
    Sie saßen eine Weile stumm da, und Elgars sah sich interessiert im Saal um, während Wendy ihre neue Bekannte aufmerksam betrachtete.
    »Erinnerst du dich, wie ein Südstaatenakzent ›klingt‹?«, fragte sie dann vorsichtig.
    Elgars wandte sich ihr zu und nickte. »Mhm.«
    »Hast du überlegt … würdest du gern so sprechen ?«, fragte Wendy. »Mir scheint … du würdest gern so reden. Wenn du das tust, klingt deine Sprache ganz klar.«
    Elgars musterte die Jüngere aus Augen, die plötzlich ganz schmal geworden waren, und biss die Zähne zusammen. Dann war dieser Augenblick wieder verflogen und sie atmete tief. »Du meinst sooo?«, sagte sie. Ihre Augen weiteten sich. »Scheeiße, das ist ja Waahnsinn.«
    »So ausgeprägt war das gar nicht«, meinte Wendy und lächelte. »Aber die Sprachstörung ist weg.«
    »Was zum Teufel ist eigentlich mit mir los?«, fragte Elgars, und ihre Stimme wurde weicher. Sie legte ihr Messer hin und fuhr sich mit beiden Händen ins Haar. »Fang ich an zu spinnen?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Wendy ruhig. »Ich kenne Leute, die spinnen – aber du bist bloß exzentrisch. Aber ich denke, die Seelenklempner haben dich verrückt gemacht. Ich weiß nicht, wer da jetzt aus deinem Kopf rauskommt, aber ich glaube jedenfalls nicht, dass das diejenige ist, die im Koma war. Aber frag mich nicht, warum das so ist. Die haben dir ständig gesagt, dass du die Person sein musst, die sie neu aufgebaut haben. Und ich glaube, das stimmt nicht.«
    »Wer bin ich dann?« Elgars Augen zogen sich wieder zusammen. »Willst du sagen, dass ich nicht Anne Elgars bin? Aber die haben doch einen DNS-Test gemacht, und das ist auch das Gesicht, das ich trage. Wer bin ich denn dann?«
    »Keine Ahnung«, sagte Wendy und legte ihr Besteck weg und sah die Rothaarige gerade an. »Wir tragen alle Masken, nicht wahr? Vielleicht bist du die, die Anne Elgars wirklich sein wollte; ihre Lieblingsmaske. Oder vielleicht bist du auch die, die Anne Elgars wirklich war, und die Anne

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