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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Seufzen des Windes in den Bäumen und das leise Summen des Kraftwerks, das jetzt keine zwanzig Meter mehr entfernt war. Und zehn Meter unter ihnen.
    Die zehn Meter hohe Felskuppe fiel steil ab, wenn auch nicht gerade im neunzig Grad Winkel. Früher einmal hätte er sich einfach umgedreht und sich vorsichtig an der Felsflanke hinuntergearbeitet, schmale Vorsprünge gesucht, wo er mit Händen und Füßen Halt fand. Aber vor langer Zeit und weit entfernt in einem Land, das sich Vietnam nannte, hatte sich ein Gurkha, der ihre Einheit besucht hatte, fast totgelacht und ihm dann gezeigt, wie man einen solchen Felsen richtig angeht. Und so richtete er sich auf, beugte sich nach vorn und fing zu rennen an. Am besten ließ sich die Bewegung als kontrollierter Fall beschreiben; man konnte unmöglich Halt machen, ehe man unten war, und auch wenn man unten angelangt war, kam man nicht langsam zum Stillstand, sondern musste seine Bewegung einfach »auslaufen« lassen. Oder weiterrennen, je nachdem. In solchen Situationen konnte er nie bestimmen, wo er seine Füße hinzusetzen hatte, und das war eigentlich auch ohne Belang, weil er eine Sekunde, nachdem er zu laufen angefangen hatte, zehn Meter in die Tiefe flog, von einem von Quarz umwucherten Stück Ton zum nächsten flog und bereits auf den Entwässerungsgraben neben der Straße zurannte. Er ließ sich in dem brackigen Wasser im Graben auf den Bauch fallen, streckte seine Kamera hoch, drehte sie nach beiden Richtungen und fuhr eine Richtantenne aus.
    »Was ist, kommt ihr nach oder wie?«
    Seit er sich oben abgestoßen hatte, waren genau zwei Minuten und fünfunddreißig Sekunden verstrichen.
    Der Rest des Teams kam etwas bedächtiger nach, aber so, wie Mosovich in Stellung gegangen war, konnte er sofort eine Warnung weitergeben, falls eine Posleen-Patrouille kommen sollte. Solange das Team einfach zu völliger Reglosigkeit erstarren konnte, würden ihre Tarnung und die Dunkelheit wahrscheinlich verhindern, dass man sie entdeckte. Doch dann stellte sich heraus, dass es in der Zeit, die sie brauchten, um den Hügel herunterzukommen und seinen augenblicklichen Standort zu erreichen, keine Patrouillen gab. Eine kleine Streife, nicht mehr als zwanzig, kam vorbei, als sie sich durch ein kleines Fichtenwäldchen am Fluss entlangarbeiteten. Aber das FA-Team wartete einfach geduckt zwischen den dicht stehenden Bäumen – es sah fast so aus wie eine Art Baumschule für Christbäume –, bis die Posleen vorüber waren, und rückte dann zur Brücke vor.
    Bei dieser Brücke handelte es sich um ein schlichtes, flaches Gebilde aus Beton, das einfach den Fluss überspannte. Mosovich blickte nach beiden Seiten, wie im Verkehr vor dem Überqueren der Straße, und eilte dann dicht gefolgt vom Rest des Teams hinüber. Auf der anderen Seite, links von ihnen, war wieder ein kleines Feld, wo sich die Hauptstraße und eine ausgewaschene Nebenstraße kreuzten, die auf der Westseite parallel zum Fluss verlief. Das Feld war mit Dornengestrüpp und kleinen Fichten bedeckt, von denen keine höher als Mosovichs Knie war, aber es sah so aus, als würde es einigen Schutz bieten, und so sprang er über das Brückengeländer und legte sich wieder flach hin.
    Als der Rest des Teams aufgeschlossen hatte, vergewisserten sie sich zuerst, dass nirgends Posleen in Sicht waren, dann rannte Mosovich quer durch das Gestrüpp zu der Nebenstraße. Der nächste Wald befand sich auf einer etwa brusthohen Böschung auf der anderen Seite eines kleinen, leicht ansteigenden und mit Unkraut bedeckten Feldes. Sobald sie das überquert hatten, keine siebzig Meter, würden sie den Wald erreicht und Sichtschutz haben; das Gehölz auf dieser Seite war wesentlich »buschiger« als auf der anderen.
    Jake sprang die Böschung hoch und wartete auf Mueller und Nichols. Nachdem er dem schwitzenden Scharfschützen dabei geholfen hatte, seine Waffe die Böschung hochzustemmen, eilte der Teamführer auf das Wäldchen zu.
    Osterglocken, ein paar verwilderte Rosenbüsche und ein nicht sonderlich tiefer Krater verrieten, dass hier einmal eine Farm gestanden hatte. Außerdem gab es noch eine niedrige gemauerte Terrasse, die ihnen den Weg versperrte. Als Jake daran emporkletterte und damit die dichte Schattenpartie unter einer riesigen Fichte erreichte, blickte er nach Osten und ließ sich flach auf den Bauch fallen; auf der anderen Flussseite war soeben eine Posleen-Patrouille aufgetaucht.
    Der Rest seines Teams sah, wie er sich fallen ließ,

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