Invasion 03: Der Gegenschlag
den Atem langsam heraus und beugte sich über sein Gewehr.
Orostan schüttelte den Kopf, als die Datenverbindung zu Oldomans Tenar abriss. »Dabei manövriert er nicht einmal, was für ein dummer Abat.«
Die Mehrzahl seiner Einheit war die Oakey-Mountain-Straße hinunter zu der letzten gemeldeten Position des menschlichen Teams unterwegs. Ein paar Oolt waren zurückgelassen worden, für den Fall, dass die Menschen ihnen entschlüpften, aber der größte Teil von sechstausend Posleen war mit Orostan und seinen speziell ausgewählten Kessentai nahe der Spitze auf der Straße. Ganz vorne allerdings waren weitere »ersetzbare« Oolt.
Und die versuchten durch einen Stahlregen zu rennen. Das Gros der Mosovich zur Verfügung stehenden Artillerie war nicht auf die Gegend des Rabun-Sees gerichtet. Das Feuer dort stammte aus einer 155er-Batterie und hatte das Ziel, die Posleen von dem FAT abzulenken . Der Rest der Artillerie, beinahe zwei Brigaden, war schon vorher entlang ihrer tatsächlichen Marschroute eingerichtet. Ein Teil war auf das tatsächliche Ziel gerichtet, auf das Mosovich Feuer angefordert hatte, während die anderen Rohre auf zusätzliche mögliche Ziele feuern sollten.
Auf seine kurze Anforderung hin wurde an den bereits eingerichteten Geschützen lediglich ein Knopf gedrückt und dann nachgeladen. Die anderen Geschütze, jene, die auf andere Referenzpunkte gerichtet waren, mussten von ihrem ursprünglichen Azimut und der entsprechenden Richthöhe auf ein neues Ziel gerichtet werden. Aber für so winzige Anpassungen war das System voll automatisiert, und deshalb hatten sie bereits fünfzehn Sekunden später gefeuert.
Die Flugzeit der Geschosse betrug beinahe vierzig Sekunden, und deshalb hatten die Posleen fast eine Minute Zeit, herumzurennen, ehe die ersten Granaten einschlugen. Und dann, vierzig Sekunden später, regnete es aus fünfzehn weiteren Batterien.
Und dann wurde es wirklich schlimm.
»Ihre Artillerie bringt uns um«, murmelte Cholosta'an. »Wie üblich.« Der Gottkönig ließ seinen Tenar hin und her schwingen, während sie die Straße hinunter auf den fernen Kanonendonner zujagten. Das hatte ihm bisher angesichts menschlicher Scharfschützen immer geholfen, und weil er nie davon ausging, dass keine zugegen waren, hatte er im Gegensatz zu vielen seiner Altersgenossen bis jetzt überlebt.
»Mhm«, machte Orostan. » Einige von uns bringt es um. Aber wir haben sie ganz eindeutig lokalisiert«, fügte er dann hinzu und tippte auf das Hologramm, das er vor sich hatte. »Jetzt senden sie. Zwei kurze Sendeimpulse sind von diesem Hügel gekommen. Sobald wir den Kamm erreicht haben, werden sie sichtbar sein.«
»Ja«, meinte Cholosta'an. »Aber wir auch, Oolt'ondai. Und ich stelle fest, dass du nicht manövrierst.«
»Dann manövriere ich eben nicht«, sagte Orostan, und sein Kamm flatterte erregt angesichts seiner eigenen Dummheit, während das Symbol eines weiteren Kessentai aus dem Hologramm verschwand. »Aber die ziehen sich schnell hügelaufwärts zurück. Bald sollten sie außer Sichtweite sein, und dann wird das Artilleriefeuer nachlassen. Und wir werden bald einen Punkt erreicht haben, wo wir sie auf kurze Distanz verfolgen können; dann können sie ihre Artillerie nicht neu einstellen.«
»Werden wir versuchen sie abzuschneiden?« Cholosta'an wunderte sich. »Wohin meinst du, dass sie gehen?«
»Ich denke, wir können sie direkt verfolgen«, antwortete Orostan. »Auf dieser Seite ist der Hügel nicht sehr dicht bewaldet. Sobald wir diesen Artillerievorhang hinter uns haben, können wir den Hügel hinaufstürmen. Menschen sind langsamer als wir; wir sollten sie überrennen können.«
»Das klingt … einfach, Oolt'ondai«, stellte der jüngere Kessentai fest, dem plötzlich bewusst wurde, dass Orostan noch nie Menschen gegenübergestanden hatte . »Aber wirst du nur solche, die ersetzbar sind, in das Artilleriefeuer schicken? Oder wirst du durchrennen?«
Orostan überlegte kurz. »Keine schlechte Frage«, räumte er ein und betrachtete die dreidimensionale Darstellung. »Ich denke, wir werden vernünftigerweise die Mehrzahl unserer Truppe durch diesen Spalt schicken, weil das die einzige Route ist, die uns offen steht. Aber du und ich, wir werden östlich der Straße weiterrücken, außerhalb des Artilleriebeschusses.« Er tippte die Karte an, die die unmittelbare Umgebung recht gut anzeigte. »Hier im Osten ist eine Hügelkuppe. Sie befindet sich auf der anderen Talseite von
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