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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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weniger als drei Zentimeter verfehlen würde. Da dieser Wert innerhalb der Toleranzgrenze lag, nahm das System keine Anpassung vor.
    Rein vom Verstand her war es Mosovich klar, was hier vor sich ging, aber es bekümmerte ihn nicht sehr. Das System hatte von Anfang an besser funktioniert, als er für möglich gehalten hätte, und deshalb verließ er sich darauf. Es konnte auch gelegentlich vorkommen, dass es Schüsse »verpatzte«, aber insgesamt steigerte es seine ohnehin phänomenale Treffsicherheit ins schier Unglaubliche. Besonders bei Zwielicht, wie es jetzt noch herrschte.
    Dessen ungeachtet waren bereits ein paar hundert Posleen durch die Wand aus Artilleriefeuer vorgerückt, und das System zeigte einen scheinbar endlosen Strom, der die Straße von Seed her auf rückte. Und dann gab es da noch eine kleinere Gruppe, die versuchte, auf ihrer rechten Flanke vorzurücken. Sobald die in Sichtweite war, würde er das Artilleriefeuer aufteilen müssen, und dann kamen mit Sicherheit ein paar Gottkönige durch.
    Insgesamt eine unerträgliche Situation.
    »Wir müssen hier weg«, schrie er. »Nichols, du bleibst, wo du bist, bis wir die Hügelkuppe erreicht haben. Dann sehen wir zu, dass wir die Gottkönige wegputzen, und du kannst dich in Bewegung setzen. Ich werde Artilleriefeuer auf die Gruppe anfordern, die von dort um die Hügelkuppe herumkommt. Klar?«
    »Geht klar, Sergeant Major«, bestätigte der Scharfschütze. In einer anderen Einheit hätte die zurückgelassene Person das so auffassen können, dass man sie opferte. Aber Nichols wusste, dass Mosovich in dem Fall gesagt hätte, »Nichols, ich werde dich jetzt als Bauernopfer benutzen«.
    »Mueller, Schwester, los«, befahl Mosovich, sprang auf und hetzte den Hügel hinauf. »Zeit, abzuhauen.«

11
    In der Nähe von Seed, Georgia, Sol III
     
    0715 EDT, 14. September 2014
     
     
     
    Orostan knurrte unwillig, als die ersten Granaten auf dem Hügel einschlugen. Der dichte Kiefernwald hätte ihre Bewegungen tarnen sollen, aber das Feuer hatte sie verfolgt, wurde offensichtlich von dem menschlichen Aufklärungsteam exakt gelenkt. Jetzt sah es so aus, als würde es sich seine Elitetruppen als Ziel aussuchen, und das konnte nicht zugelassen werden.
    »Allmählich gehen mir diese unerträglichen Menschen auf die Nerven«, schimpfte der Oolt'ondai. Außerdem war das Team im Begriff, ihren Sensorbereich zu verlassen, schickte sich sichtlich an, über die Bergkuppe zu entkommen, noch ehe die Zange um sie herum zuschnappen konnte.
    Cholosta'an schlug resigniert mit dem Kamm. »Mit Artillerie muss man sich abfinden. Ich mag sie nicht, aber ich habe noch keine Schlacht erlebt, wo die Menschen sie nicht einsetzen.«
    »Na gut, aber die hier werden das nicht mehr lange«, erwiderte der Oolt'ondai und holte eine Waffe heraus, die zu seinen Füßen gelegen hatte.
    Sie ähnelte den Schrotflinten, wie die Ooltos von Cholosta'an sie hatten. Aber wenn der Oolt'ondai sie abfeuerte, war das völlig anders. Zum einen würde er die Menschen damit nicht treffen können, da sie sich ja auf der Hinterseite des Hügels befanden und damit geschützt waren. Aber der ranghohe Kessentai schien das gar nicht zu versuchen, vielmehr feuerte er einfach scheinbar ziellos in ihre Richtung. Und was die Waffe noch von denen der Ooltos unterschied; war, dass das Geschoss deutlich sichtbar war, relativ langsam flog und am Ende in den Wald fiel. Und schließlich war auch keine Wirkung auszumachen, bloß ein leichtes Flackern auf den Sensoranzeigen des Tenars.
    »Was war das?«, fragte Cholosta'an argwöhnisch.
    »Ein kleines Geschenk, das Tulo'stenaloor ausgeheckt hat«, sagte Orostan. »Jetzt wollen wir sehen, ob es auch funktioniert.«
     
     
    Nichols spähte durch die Lorbeerbäume auf den Bergen und versuchte den neuen Posleen-Trupp ins Visier zu bekommen, der jetzt gerade hinter dem nächsten Vorsprung auftauchte. Die gute Nachricht war, dass er dort, wo er jetzt kauerte – nämlich unter zwei Granitvorsprüngen und ringsum von Berglorbeer umgeben –, nicht nur gute Deckung hatte, sondern auch vor feindlichem Beschuss weitgehend sicher war. Das Problem andererseits war, dass er durch dichte Vegetation feuern musste. Die .50-Kaliber-Geschosse waren zwar ungewöhnlich massiv, neigten aber trotzdem zum Taumeln und konnten somit aus dem Ziel geraten, wenn sie einen Zweig trafen. Und deshalb war es besonders wichtig, dass er einen sauberen Schuss absetzen konnte, und das war einigermaßen

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