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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wie völlig sinnlos es ist, dass wir hier herumhocken: Im Verlauf des letzten Monats haben wir auf Irmansul genau vierzig Stoßtruppelnsätze gegen ungebundene und in den meisten Fällen waffenlose Normale geführt. Unser gemeinsamer Freund würde das ›beschissenen Bockmist‹ nennen. Nicht, dass ich so über unsere Wohltäter, die Darhel, sprechen würde. Wright hat immerhin erlaubt, dass ein paar ›Kundschaftertrupps‹ eingesetzt werden. Und wie ich höre, hat das Waffenteam auf Titanbasis einen Durchbruch geschafft, so dass vielleicht aus der Ecke Hilfe kommen könnte.«
    Der Mann in dem Hologramm ließ einen unübersetzbaren französischen Fluch vom Stapel, der etwas mit Eseln zu tun hatte. »Meine eigenen Leute erkennen ganz klar, dass es einfach nichts gibt, für das es sich lohnt, zurückzukehren. Trotzdem zerren wir an der Leine. Ja, es gibt noch Posleen auf diesem Planeten. Es gibt sie jetzt und es wird sie wahrscheinlich immer geben; auf dem Planeten gibt es einfach zu viel Wildnis, um sie ganz zu eliminieren, und im Augenblick sind sie schlichtweg Teil der Nahrungskette. Aber eine kleine Polizeitruppe und die Killersatelliten können sie im Zaum halten. Die Flotte hat die letzte Schlacht entscheidend gewonnen und ohne zu viele Verluste zu erleiden, aber wenn die Erde völlig verloren geht, dann wäre das alles umsonst gewesen. Wir müssen zurückkehren, und das bald. Wenn die Darhel uns nicht freigeben, dann werden wir auf eigene Faust handeln. Ganz gleich, was geschieht.«
    »Crenaus, Ende.«
    Horner lächelte wie ein Tiger, als das Hologramm in sich zusammenschrumpfte und dann verschwand. Für ihn war fast vom ersten Kontakt mit den Galaktern an klar gewesen, dass die Darhel ihr eigenes Spiel trieben. Und dass dem Überleben der Menschheit darin allenfalls beiläufige Bedeutung zukam. Doch erst in allerletzter Zeit war ihm klar geworden, wie sehr die Darhel sich geradezu wünschten, dass die Erde den Konflikt nicht als weiterhin funktionsfähiger Planet überlebte. Die galaktische Gesellschaft war sehr alt, sehr stabil und befand sich in völliger Stagnation. Die Menschen waren mehr als nur physisch gefährlich; die Philosophien, die Gedanken, die Vorgehensweisen und Methoden, die sie mit sich brachten, würden für die galaktische Gesellschaft so etwas wie ein tödlicher Schlag sein, eine Gesellschaft, die von den Darhel absolut kontrolliert wurde. Allein schon das Konzept der Demokratie, einer echten, ungezügelten Demokratie im Verein mit Menschenrechten, würde aller Wahrscheinlichkeit nach die galaktische Föderation zerstören, wenn man diesen Ideen freien Lauf ließ. Und deshalb war es von entscheidender Wichtigkeit, dass die menschliche Rasse nicht zur Bedrohung wurde.
    In letzter Zeit hatte Horner sich gefragt, weshalb genau die Darhel eigentlich bis zur letzten Minute gewartet hatten, nämlich nur bis fünf Jahre vor der Invasion, um mit den Menschen Kontakt aufzunehmen. Es gab tausend und eine Andeutung, dass sie schon lange um die Erde gewusst hatten – Hinweise, die mit vorbereiteten medizinischen Präparaten anfingen und mit der exakten Kenntnis aller Weltsprachen endeten. Ein Teil davon war ganz sicherlich »Angst«; die galaktischen Aliens waren unfähig zur Gewaltanwendung und hatten auch keinerlei Expansionspläne; und die Menschen waren das genaue Gegenteil.
    General Taylor, der augenblickliche High Commander, hatte einige dieser Überlegungen offen ausgesprochen. Das war kurz vor seiner Ermordung durch »Earth First«-Terroristen gewesen. Natürlich waren in dieser Aufwallung von Gewalttätigkeit auch fünf ranghohe Darhel getötet worden; wer daher auch nur andeutete, die Darhel könnten hinter dem Attentat stehen, implizierte damit, dass sie bereit waren, fünf ihrer eigenen Leute zu töten, um ihre Maßnahmen zu tarnen. Und im Übrigen konnte man daraus entnehmen, dass die Darhel durchaus töten konnten. Punktum. Es gab sogar Andeutungen, dass sie tatsächlich nicht einmal eine Tötung befehlen konnten, geschweige denn selbst jemanden töten.
    Aber das bedeutete trotzdem nicht, dass Jim Taylor von Terroristen ermordet worden war.
    Vielleicht fing er an paranoid zu werden, aber die Argumente gegen einen nochmaligen Einsatz des Expeditionskorps wurden immer fadenscheiniger. Alle Argumente wurden das. Und selbst wenn das Expeditionskorps in diesem Augenblick den Orbit um Irmansul verlassen hätte, waren die USA doch die einzige Nation, die noch einigermaßen zusammenhielt, alle

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