Invasion 04 - Die Rettung
fortsetzen.«
Angela schauderte, als der gewaltige Panzerkoloss den Hügel hinauf auf sie zu rollte. Andere Panzer, nur viel kleiner, waren beiderseits von dem Monstrum ausgeschwärmt, und dahinter kamen noch andere Fahrzeuge nach.
Die Posleen, die sie bewacht hatten, schossen nicht; sie schienen von der plötzlichen Wendung, die die Lage genommen hatte, ebenso schockiert wie ihre menschlichen Gefangenen. Die Hunderttausende Posleen im Tal waren einfach weg, und die letzten paar Überlebenden wurden gnadenlos gehetzt. Und jetzt kamen die Panzer ihren Hügel heraufgefahren und fingen an, ihre Stellung zu umringen.
Der monströse Panzer, das musste eines der SheVa-Geschütze sein, die sie im Fernsehen gesehen hatte, kam mahlend und knirschend ein paar Dutzend Meter vor den Posleen zum Stillstand und hielt an. Eine scheinbare Ewigkeit lang stand das Monstrum einfach da, und dann ging unten eine Tür auf, und grell weißes Licht strömte heraus. Eine Liftkabine senkte sich aus der Tür bis herunter zum Boden und öffnete sich, und dann trat ein einzelner Mensch heraus. Er trug einen Trenchcoat und eine Sonnenbrille und hielt ein Plasmagewehr mit dem Lauf nach unten in der Armbeuge.
Er steckte die linke Hand in die Tasche und ging den Abhang hinauf, blickte in die Runde, musterte die Menschen und die Posleen, während oben auf dem SheVa ein riesiger Scheinwerfer aufflammte. Der Lichtbalken wanderte kurz herum und badete die Gruppe dann in grell weißes Licht, weitete sich aus, beleuchtete die ringsum ebenfalls zum Stillstand gekommenen Panzer. Aber das Geräusch sich in der Dunkelheit öffnender Türen, quietschender Türme und schwerer Schritte ließ deutlich erkennen, was hier im Gange war.
Der einzelne Mensch ging auf die Gruppe zu und sah sich um, bis er den Gottkönig auf seiner Untertasse sah. Er ging auf den Alien zu, musterte ihn von oben bis unten und sagte dann nur ein Wort:
»Verschwinde.«
Angela sah den Anführer der Aliens an, die sie so gequält hatten, und fragte sich, was jetzt passieren würde. Wenn es zum Kampf kam, würde sie sich auf den Boden fallen lassen und das Beste hoffen. Sie vermutete zwar, dass jetzt dort draußen Soldaten mit Gewehren standen, aber wenn es zum Kampf kam, wenn einer der Panzer das Feuer eröffnete, würde das für die Menschen das Ende sein.
Sie war sich nicht sicher, ob die Posleen Englisch verstanden. Sie hatte gehört, dass das bei einigen der Fall war. Aber sie sprachen nicht mit ihren Gefangenen, sie gestikulierten bloß. Gewöhnlich bedeutete die Geste, dass man den Kopf senken sollte, damit sie ihn abschneiden konnten.
Jetzt blickte der Gottkönig auf den Menschen hinunter und ließ seinen Kamm flattern. Er musste begriffen haben, was man von ihm verlangte. Und auch welche Folgen eine Weigerung hatte.
Schließlich sträubte er den Kamm zu voller Höhe, hob langsam seine Plasmakanone und wendete seine Untertasse. Sekunden später hatte die Nacht alle Posleen verschlungen.
Angela blickte zu dem gewaltigen Panzerfahrzeug auf, dem SheVa, und fragte sich einen Augenblick lang, weshalb es wohl ein Bild von einem Hasen an der Vorderseite hatte. Dann verlor sie die Besinnung.
Mitchell ließ die Trittleiter der Mannschaftstür hinunter und winkte dann in die Richtung, wo General Simosin auf der Mannschaftstreppe eines Bradley saß, lediglich einen Grunzlaut von sich gab und dann fortfuhr, aus seiner Feldration Rindereintopf zu löffeln. Er hatte den Helm abgenommen und auf der Hinterseite des Panzers abgelegt.
»Ich habe gerade mit Keeton gesprochen«, sagte der General dann mit vollem Mund. Er wischte sich ein Stück Fleisch vom Kinn und wischte sich die Hände dann an seinem völlig verdreckten Battle Dress ab. »Er wollte mir ständig einreden, dass ich noch in Green's Creek sei. Besonders, als ich ihm dann sagte, dass meine vorgeschobene Spitze halbwegs bis Rocky Knob vorgerückt sei.«
»Allmählich wünsche ich mir, dass es noch so wäre, Sir«, erwiderte der Colonel und blickte an dem SheVa nach oben. Von hinten war es gar nicht so schlimm, aber er wusste, dass die Seiten wie Schweizer Käse aussahen. »Das wird eine verdammt teure Reparatur.«
»Oh, seien Sie doch nicht so«, knurrte der General. »Sie sind der Held des Tages. Wissen Sie, wie selten man es schafft, Posleen-Gefangene zu befreien? Wenn ich nicht hier wäre, um den Verkehr zu regeln und außerdem natürlich noch überall Posleen zu Gange wären, würde es hier von Reportern
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