Invasion 04 - Die Rettung
denn mir fehlt mindestens ein Kompaniechef. Ein paar von meinen Leuten stecken möglicherweise noch bei anderen Einheiten fest, aber ich denke, einige sind abgehauen.«
»Dann wird die Militärpolizei sie einfangen.« Simosin holte ein Notizbuch heraus und schrieb sich etwas auf. »Ich werde Ihnen zwei Kompanien unterstellen: eine Panzerkompanie und eine Kompanie Panzergrenadiere. Die waren beim ersten Angriff im Feuer und haben damit Erfahrung, sind also zumindest nicht ganz grün. Gruppieren Sie das, was Sie haben, zu drei Kompanien um. Die sind dann zwar alle drei über Plansoll, aber das wird sich vermutlich selbst regeln.«
»Yes, Sir«, erwiderte LeBlanc. »Und dann?«
»Nehmen Sie neuen Treibstoff und Munition auf«, fuhr er fort und seufzt. »Das dürfte ziemlich schwierig werden; der Stab, den ich geerbt habe, hat die Grundbegriffe der Kriegsführung noch nicht ganz erfasst, beispielsweise, dass man Logistikelemente nach vorne verlegt…« Er hielt inne und sah sie fragend an. »Warum grinsen Sie?«
»Nun«, lachte sie, »Treibstoff und Munition sollten kein großes Problem sein, General. Ich habe einen meiner Sergeants weggeschickt, um unsere Treibstofftrucks zu finden. Und das hat er.«
»Ihre Treibstofftrucks?«, fragte der General.
»So ungefähr. Irgendjemandem gehören sie schon. Also ebenso gut auch mir. Und als er darauf hinwies, dass er zwei einsatzfähige Bradleys mit Crew hatte und die anderen bloß armselige .50er-Kaliber, wurden sie ganz vernünftig. Inzwischen haben sie aufgetankt und neu munitioniert, und der Rest der Einheit schiebt Wartungsdienst.«
Der General schüttelte den Kopf und seufzte wieder. »Vielleicht sollte ich Sie zu meinem Stabschef machen. Nein, vergessen Sie, dass ich das gesagt habe, ich habe keine Lust, General Keeton zu erklären, weshalb andere Divisionen keinen Treibstoff und keine Munition haben.«
»Weil wir gerade von anderen Divisionen sprechen«, sagte Mitchell, »wird es nicht allmählich Zeit, dass hier jemand anderer vorrückt, während Sie sich neu gruppieren?«
»Ja, das wäre richtig, wenn es so jemanden gäbe«, feixte Simosin. »Von Knoxville ist eine Division hierher unterwegs, aber die ist noch völlig grün und es fehlt ihr eine Brigade. Die werde ich wahrscheinlich bekommen, und wenn ja, dann werde ich sie nach Bataillonen druntermischen und sie mit Bedacht einsetzen. Also gibt es bloß uns.«
Er sah zu LeBlanc hinüber und lächelte grimmig.»Und das ist der Grund, weshalb mein Planungsoffizier dachte, ich sei verrückt, dass ich meine Panzereinheit in die Etappe geschickt habe.«
»Oh?«, machte LeBlanc mit aufgerissenen Augen und sah dann zu dem SheVa auf. »Das denke ich nicht.«
»Major LeBlanc, Sie und Ihr verstärktes Bataillon sind zur Unterstützung von SheVa Neun abkommandiert, das ein Flankenmanöver durch das Tennessee Valley fahren wird«, erklärte der General förmlich.
»Oh Scheiße«, sagte der weibliche Major und schüttelte den Kopf. »Zum Kotzen.«
»Ich brauche Sie lebend und bei Franklin«, sagte Simosin, als Mitchell seine Augenbrauen in die Höhe schob. »Ich brauche kein rauchendes Wrack am Unterlauf des Tennessee.«
»Yes, Sir«, erwiderte der Colonel und zuckte dann die Achseln. »Ach, hol's der Teufel, wenn wir wieder stecken bleiben, können uns ja die Abrams rausholen.« Er drehte sich zu LeBlanc herum und grinste. »Wir fahren dorthin, wo die Adler Nasenbluten kriegen, verstehen Sie?«
»Oh yeah«, erwiderte LeBlanc nicht gerade begeistert. »Aber, zum Teufel, wenn dieses fette, alte Monstrum es schafft, dann schaffen wir das auch. Hoffe ich wenigstens.«
»Ich sehe Sie beide dann in Franklin«, sagte Simosin, schob sich den letzten Löffel Rindereintopf in den Mund und stemmte sich dann mühsam in die Höhe. »SheVa unterstützt«, sagte er, leckte den Löffel ab und ließ ihn in seine Cargotasche fallen und warf das leere Päckchen weg, »Panzer mit Treibstoff versorgt, Truppen im Vormarsch – jetzt muss ich nach hinten und in diesem Chaos von Hauptquartier Ordnung schaffen, das ich geerbt habe.«
»Werfen Sie doch einfach eine Bombe drauf, Sir«, erwiderte LeBlanc. »Das ist die einzige Methode, um sicherzugehen.«
»Nö, denken Sie bloß an den Papierkrieg. Ich hab schon genug Kopfschmerzen.«
»Los, los, los, los, LOS!«, schrie O'Neal und hetzte in langen Sprüngen die verbrannte Flanke des Black Rock Mountain hinunter.
Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Irgendwo im Süden rasten zweifellos
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