Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
Atomenergieerzeugung ab. Anschließend begab er sich auf die Atomkraftschule der Navy – »wo wir euch wirklich beibringen, wie man Energie erzeugt« – und trat dann in den aktiven Dienst der Flotte ein, wo man ihn in »Boomers« einsetzte, wie die Submariners ihre atombetriebenen Unterseeboote nannten, und wo er auch seine von Jugend an gehegte Freude an komplizierten Streichen auslebte.
    Unglücklicherweise musste er bereits nach einem Jahr den aktiven Dienst quittieren, weil man bei ihm einen Herzklappenfehler festgestellt hatte. Da er nichts mit sich anzufangen wusste, kehrte er an die Georgia Tech zurück und habilitierte sich dort als Doktor der Kernphysik. Anschließend übernahm er einen Posten im Energieministerium, wobei er in seiner zweiten Studienphase sein Interesse von Energieerzeugung auf Waffentechnik verlegt hatte.
    Am Ende fand er sich in Oak Ridge wieder, wo freilich schon seit geraumer Zeit nicht mehr Waffen hergestellt, sondern Grundlagenforschung betrieben wurde. Von Oak Ridge zog er weiter zur University of Tennessee, deren Football Team er aktiv förderte, als Georgia Tech einen betriebswirtschaftlichen Zweig einrichtete. Die UT befand sich praktisch nebenan und pflegte ständigen Austausch an führenden Wissenschaftlern mit der Regierungsbehörde. So wanderte er zehn Jahre zwischen den Instituten hin und her, wobei seine theoretischen Forschungen ihn in immer esoterischere Bereiche führten. Zumindest sah es so aus.
    Als die Nachricht von der Posleen-Invasion gekommen war, hatte er zunächst geglaubt, jetzt wieder eine blaue Uniform anlegen zu müssen; das Leben an Bord von Weltraumschiffen ähnelte den Verhältnissen auf Unterseebooten in so hohem Maße, dass U-Bootfahrer von der Flotte außerordentlich geschätzt wurden. Aber stattdessen war er auf der Universität und in Oak Ridge geblieben, weil er zu der Erkenntnis gelangt war, dass er dort einen wichtigeren Beitrag würde leisten können. Die »theoretischen« Forschungsarbeiten, mit denen er sich in Oak Ridge beschäftigt hatte, galten nämlich der Herstellung und der Nutzbarmachung von Antimaterie.
    Mickey hatte »grüne« Züge. Er war sich darüber im Klaren, dass die fossilen Brennstoffe sowohl beschränkt wie auch aus Umweltsicht ein Albtraum waren. Nicht so sehr wegen des stark übertriebenen »Treibhauseffekts«, dessen wissenschaftliche Basis zumindest fragwürdig war, sondern in Bezug auf Gewinnung und Verteilung; ganz zu schweigen vom Verkehr, der in Knoxville, Tennessee, genügend Dichte aufwies. Aber er war auch Realist und wusste, dass man die fossilen Brennstoffe nur dann ersetzen konnte, wenn man etwas Gleichwertiges oder Besseres anzubieten hatte. Petroleum war auf theoretischer Basis ein Mittel, um Energie zu transportieren. Hunderte Millionen Jahre früher hatten winzige Meeresalgen (nicht Dinosaurier) die Energie der Sonne in sich aufgespeichert und waren gestorben. Sie lagerten unter Kalkschichten und wurden komprimiert, und dabei entstand Petroleum. Und Petroleum war relativ leicht und billig abzubauen und zu transportieren, die Petroleumvorräte der Erde waren dagegen begrenzt.
    Aus Mickeys Sicht war Antimaterie deshalb die einzig vernünftige Alternative. Man konnte sie an abgelegenen Orten unter Einsatz von Kernkraft produzieren und leicht und billig transportieren. Ein Stück Antimaterie von der Größe eines Daumennagels würde ein Automobil (oder sogar einen Flugwagen, womit das Verkehrsproblem gelöst werden könnte) praktisch ein Leben lang mit Energie versorgen. Wenn freilich die Eindämmung zerstört wurde, würde das Automobil sich in einen atomaren Feuerball verwandeln. Aber das war eine reine Frage der Ingenieurtechnik.
    Das eigentliche Problem war, wie seine Kollegen nicht müde wurden zu erklären, zunächst einmal die Herstellung der Antimaterie. Solange es keine Methode gab, um sie in genügender Menge herzustellen und zu kontrollieren, bewegten seine Forschungen sich im Bereich der Science Fiction.
    Als die Posleen, die Indowy, die Darhel und die Tchpth kamen, wurde schnell klar, dass seine »verrückten Ideen« alles andere als Science Fiction waren. Die Indowy konnten Antimaterie herstellen, als wäre das ein Kinderspiel, und sie außerdem in winzige Gebinde verkapseln, was gut für die Sicherheit war. Plötzlich waren sämtliche Probleme des Planeten – wenn man davon absah, dass ihm eine Invasion von Aliens bevorstand, die zu allem Überfluss noch Kannibalen waren – praktisch

Weitere Kostenlose Bücher