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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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»Du erinnerst dich doch, dass Tirdal ein Gunnery Sergeant ist und damit von uns dreien hier den höchsten Rang hat. Er muss die Kapsel rufen. Es wäre daher am besten, wenn du dich zuerst auf ihn konzentrieren würdest und dir erst dann über mich den Kopf zerbrichst.«
    »Er hat dich also reingelegt, was?«
    »Natürlich hat er das, Ferret«, sagte Dagger. Wenn man von seiner ursprünglichen Darstellung abwich, war es am besten, gleich richtig zu lügen und sich ein wenig herablassend zu geben. »Hast du wirklich geglaubt, dass ich mich mit diesem Darhel-Freak zusammentun würde? Jetzt bin ich beleidigt.« Kaum dass er es ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass er tatsächlich beleidigt war. Glaubte Ferret denn wirklich, dass er sich mit dem dreckigen, kleinen Elf zusammentun würde? Verdammt noch mal, diese Arschlöcher konnten einem wirklich auf den Geist gehen!
    »Dagger, du würdest doch selbst deine Mutter um einen Credit verkaufen. Jeder hat gesehen, wie scharf du auf diese Box warst. Hast ja ausgesehen, als wolltest du sie bumsen.«
    »Du hast die Granate nicht kommen sehen, oder?«, fragte Dagger und lachte.
    »Nichts zu machen, Dagger«, antwortete Ferret kühl. »Du stirbst zuerst. Und vielen Dank dafür, mich wissen zu lasen, dass du wirklich Angst hast und dass du, wenn es wirklich ernst wird, ein lausiger Schütze bist.«
    Schweigen.
    Daggers Hände umkrampften den Schaft seiner Waffe in hilfloser Wut. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Diese beiden Mistkerle wollten ihn fertig machen. Vergiss nicht, Leute, die reden, schießen nicht, dachte er. Also war es für ihn Zeit, mit Reden aufzuhören.
    Er warf wieder einmal einen Blick auf das Peilgerät. Der Darhel war etwa zwei Kilometer entfernt. Also keine Gefahr von der Punch-Gun. Er ließ sich in den Bach fallen, um Wasser zu holen. Sein Anzug würde es zuerst verarbeiten müssen, ehe er es trinken konnte, aber es machte Sinn, aufzutanken, solange sich die Gelegenheit bot. Er schluckte das Stirn, spülte es mit den warmen, abgestandenen Überresten aus der in seinen Anzug integrierten Feldflasche hinunter und schob dann ein Saugrohr hinunter, um Wasser für später hineinzubefordern. Als das erledigt war, stieg er aus dem Bachbett und nahm sich vor, näher an den Darhel heranzurücken.
    Es war erstaunlich, wie schnell auf diesem Planeten die Dämmerung einsetzte. Die Schatten waren lang, ehe er die Waldgrenze auf der anderen Seite der Lichtung erreichte. Tirdal war ihm immer noch gute zwei Kilometer voraus und bewegte sich ziemlich schnell.
    Wenn er an der Stelle des Darhel gewesen wäre, wäre er stehen geblieben, um einen Hinterhalt zu legen. Dass der kleine Scheißer das nicht tat, sondern immer weiter rannte, bewies seine Feigheit. Wenn sie weiter in Richtung Norden zogen, würden sie schließlich auf diese Savanne stoßen, und dann würde der Darhel entweder Kurs hinaus auf freies Gelände oder zurück in Richtung auf Dagger nehmen müssen, und Dagger würde den kleinen Freak endlich erledigen. Der Gedanke machte ihm Spaß, und er lächelte. Lange würde es nicht mehr dauern.
    Als er sich dann im Wald befand, änderte sich alles. Es war dunkel. Die Sonne hinter ihm flackerte wie Flammenschein durch das ständig in Bewegung befindliche Unterholz, warf aufgedunsene Schatten, die immer dicker und körperlicher wurden, je mehr das Licht verblasste, bis er sich schließlich wieder mitten in stockdunkler Nacht befand. Er ließ das IR und die Lichtverstärkergeräte an seinem Visor eingeschaltet, um das schwarze Nichts nicht sehen zu müssen. Jetzt wusste er, wie Gorilla zumute gewesen war. Er hatte sich monatelang über Gorillas Phobie lustig gemacht, ehe er schließlich aufgegeben hatte. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Seine eigene Furcht war etwas, das er zugleich akzeptierte und leugnete, und damit war sie etwas, womit er sich nie richtig auseinander gesetzt hatte.
    Ein Baum trat vor ihn, oder zumindest wirkte es so. Ein anderer griff mit seinen Ästen nach ihm, versuchte ihn zu packen. Hände von Wurzeln ergriffen seine Füße, und er fing wieder zu laufen an, drehte sich jeweils nach einem Dutzend Schritten herum, um seine Umgebung zu mustern. Die Bäume tanzten und lachten ihn aus, schnappten nach dem Lauf seines Gewehrs oder beugten sich im entgegen.
    Das musste eine Nebenwirkung der Müdigkeit und der Stims sein, dachte er. Angst konnte er keine haben. Schließlich gab es hier ja nichts, worüber er sich Sorgen machen musste.
    Während er

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