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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ihn zu Räubern führen, die auf die Grasfresser Jagd machten. Sie hatten kein großes Interesse an dem Team an den Tag gelegt, als sie das Veldt überquert hatten, erinnerte er sich jetzt an den Beginn ihres Einsatzes vor vier Tagen. Lag das wirklich nur vier Tage zurück? Also konnte er vielleicht mit der gebotenen Vorsicht seinen Weg fortsetzen, durch die kleine Herde hindurch, und darauf vertrauen, dass sie Dagger noch mehr beunruhigten.
    Er zog seinen Sinn auf ein paar Dutzend Meter ein, richtete sich auf und ging langsam mit erhobener Waffe auf die Kreaturen zu.
    Die knackenden, mahlenden Laute, die beim Zerkauen der Stängel entstanden, waren recht beeindruckend, dachte er. Diese Kreaturen waren etwa so groß wie große Pferde oder sogar Büffel auf der Erde. Auf Darhel gab es keine Tiere dieser Größenordnung. Sie ragten über ihm auf, registrierten seine Anwesenheit mit leichtem Zucken ihrer Antennen, nahmen ihn aber sonst nicht weiter zur Kenntnis. Er war weder Nahrung noch Räuber und daher nicht Teil ihrer Welt. Trotzdem achtete er auf Distanz, um sie nicht aufzuscheuchen. Tatsächlich hatten sie ihm sogar das Vorwärtskommen erleichtert, indem sie das Gelände glatt gefressen hatten, und deshalb war er schnell durch.
    Jetzt drang er wieder in den eigentlichen Wald ein, und um ihn herum wurde er erneut dicht, dunkel und bedrückend. Die Feuchtigkeit war größer geworden und kondensierte bei den sinkenden Temperaturen zu Nebel, der ihn einhüllte. Er kam jetzt langsamer voran und musste mehrfach Umwege machen. Das Terrain hatte sich verändert, und anscheinend umgab ihn jetzt etwas, das er als »Zweiwuchs« bezeichnet gehört hatte. Es war ineinander verwachsen und dicht, mit schnell wachsenden, weichen Bäumen, zwischen denen sich Lianen schlangen, die auch vor den höheren Bäumen dazwischen nicht Halt machten. Er überlegte, sich den Weg frei zu hacken, gab den Gedanken aber wegen der offenkundigen Spuren, die er dabei hinterlassen würde, gleich wieder auf und entschied sich dafür, unten durchzukriechen, gelegentlich dichterem Gestrüpp auszuweichen oder darüber hinwegzuklettern. Es gab ja auch dornige Pflanzen, und einige rächten sich an dem Eindringling in Form von Kratzern und Schnitten. Er seufzte. Für Ferrets Sensoren würden die auffällig sein, aber die Alternative war ein weiter Umweg. Ferret brauchte sich keine Sorgen darüber zu machen, Spuren zu hinterlassen, Dagger und Tirdal wohl. Das war immer noch eine Pattsituation, die es zu brechen galt.
    Er holte ein Gerät aus der Tasche und brachte es am Fuße einer farnähnlichen Pflanze an. Vielleicht würde es nicht gebraucht werden, aber woanders würde er es ohnehin nicht einsetzen, und wenn alles andere nichts brachte, reduzierte er damit immerhin das Gewicht, das er herumschleppte. Es war für ihn Glück gewesen, es zu haben, aber jetzt war Zeit, es loszuwerden. Er programmierte den Mechanismus, wuchtete sich dann die Box wieder auf die Schulter und setzte seinen Marsch fort.
    Seiner Schätzung nach hatte er die Herde etwa einen Kilometer hinter sich gelassen, als Dagger schrie. Diesmal konnte er den Schrei trotz des gleichmäßigen Hintergrundgeräuschs des Waldes deutlich hören.
    »Ah, Dagger, ich sehe, du hast die Herde gefunden«, sagte er.

    Ferret hörte die Schreie auch. Zuerst dachte er, dass Tirdal vielleicht einen Treffer gelandet hatte. Aber Schüsse waren nicht zu hören gewesen. Also war Dagger eben ein Stadtgewächs, das in echter Dunkelheit Angst hatte. Und er hatte die Verfolgung Tirdals wieder aufgenommen. Ausgezeichnet. Er würde noch nichts sagen, sondern sich seine Bemerkung für den richtigen Augenblick aufheben. Außerdem würde er nach dem Angehörigen der örtlichen Fauna Ausschau halten müssen, der Dagger Angst eingeflößt hatte.
    Verriet ihm das, dass Dagger ein Peilgerät benutzte? Er hatte den Pfad verlassen und Tirdal dennoch so gut ausmachen können, um auf ihn zu schießen, vorausgesetzt, dass er das auf der Wiese getan hatte. Er war auf einen Baum geklettert, um zu schießen, also stand zu vermuten, dass Tirdal das Ziel gewesen war. War er auf einen Baum geklettert? Ferret hatte das nicht gesehen, aber gefolgert. Er konnte sich täuschen. Die Müdigkeit setzte seinem Bewusstsein zu. Aber zum Teufel auch, er brauchte eine Grundlage für seine Folgerungen, also entschied er sich dafür, dass Dagger tatsächlich zum Schießen auf einen Baum geklettert war und sein Ziel verfehlt hatte. Hornissengeschosse

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