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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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auf ein Ziel, das nicht direkt in Sicht war?
    Aber dann war er auf den ursprünglichen Pfad zurückgekehrt, um die Verfolgung fortzusetzen. Es gab also ein Peilgerät und es musste auf die Box ansprechen. Vermutlich hatten Shiva oder Bell Toll es als paranoide Maßnahme dort angebracht. Das sah eher nach Bell Toll aus. Wenn Ferret also Tirdal erledigte, konnte er die Box als Köder benutzen. Wenn er andererseits Dagger erwischte, konnte er den Darhel anpeilen und eine Waffe mit größerer Reichweite einsetzen, um Tirdal zu erwischen. Alles sehr nützlich.
    Die schlechte Nachricht war, dass er zurückgefallen war. Schmerz und Medikamente, Hunger und Müdigkeit forderten ihm einen schrecklichen Tribut ab. Er würde seine Hoffnung darauf setzen müssen, dass irgendetwas geschah, um das Patt aufzulösen, oder dass einer der beiden anderen ins Gras biss, sodass die Kräfteverhältnisse wieder ausgeglichener waren. Aber das zu erhoffen war vermutlich zu viel.
    Abgesehen von all den anderen Umständen, die ihm zusetzten, fragte Ferret sich die ganze Zeit, ob bei ihm Wundfäule oder dergleichen einsetzte. Die Übelkeit wurde immer schlimmer. Zwar hatte er dergleichen schon früher erlebt, manchmal in solchem Maß, dass er beinahe an seiner Zunge erstickt wäre, als er angefangen hatte, den Kampf gegen das Schlafbedürfnis zu verlieren, aber diesmal fühlte es sich anders an. Er setzte seine Hoffnung darauf, dass es umweltbedingt war, eine Folge der ungewohnten Schwerkraft und der anderen Lichtverhältnisse. Aber die Angst, dass es in Wirklichkeit sein eigenes Schicksal war, das sich allmählich besiegelte, ließ ihn die ganze Zeit nicht los.
    Dennoch, wenn er es schaffte, so lange auf den Beinen und bei Kräften zu bleiben, bis einer dieser beiden Blutsauger den anderen tötete, würde das immerhin ein Anfang sein. Und anschließend würde er eben sehen müssen. Vielleicht konnte er nahe genug herankommen, um einen Schuss abzusetzen, der den anderen kampfunfähig machte. Wenn sie alle hier verhungerten oder von den riesigen Küchenschaben dieses Planeten aufgefressen wurden, würde das schlimm für Ferret, aber gut für die Menschheit sein.
    Er registrierte, dass ihn ein solches Ende nicht sonderlich störte, und diese Erkenntnis machte ihm Angst. Welche Ironie! Die Änderung seiner Einstellung beunruhigte ihn mehr als die Aussicht auf den bevorstehenden Tod.
    Er atmete wieder einmal tief durch, um die Schmerzen in seiner Brust zu lindern, und setzte dann den Marsch fort. Die Dunkelheit war sein Freund. Dagger war ein toter Mann, wenn er dazu etwas zu sagen hatte.

    »Wahrscheinlich glaubst du, dass das komisch war, Darhel?«, schnarrte Dagger. Seine Stimme ließ erkennen, dass er kurz davor stand, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Er selbst bemerkte das nicht, wohl aber gab es Indikatoren, dass etwas dort drüben in das Dickicht eindrang, und dazu Darhel-Blutflecken. Dieser arrogante kleine Mistkerl hatte jetzt Scheiße gebaut, und Dagger würde ihn töten. Und zwar langsam.
    »Komisch, Dagger?«, kam die Antwort. »Nein, ich dachte nur, du würdest dich vielleicht auf ebenem Gelände wohler fühlen als zwischen all diesen unheimlichen Bäumen, also habe ich dich dort hingeführt. Oder sollte dir diese Herde harmloser Graser Angst gemacht haben?«
    Dagger schaltete das Komm ab und vergewisserte sich, dass es auch wirklich nicht eingeschaltet war, und knurrte dann leise mit zusammengebissenen Zähnen, bis seine Kinnbacken schmerzten. Er musste etwas töten, und zwar jetzt gleich. Da! Ein Käfer, etwa einen Fuß lang, der vielleicht zwei Meter entfernt im Begriff war, an einem Baum hochzuklettern. Er ging darauf zu, hob seinen Karabiner am Lauf und zerschmetterte das beschissene Ding mit dem Kolben. Der Saft spritzte nach allen Seiten davon, und er schlug erneut darauf ein. Die Beine zuckten und zitterten, während er immer wieder darauf einschlug.
    Keuchend rang er nach Luft. Schweiß rann ihm über das Gesicht, und er konnte spüren, wie sein Herz in der Brust hämmerte und der Puls in seinen Ohren pochte. Aber jetzt war er wieder ruhig genug, um seiner Umgebung die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Er sah sich um, immer noch von Angst gepeinigt, auch wenn er das nicht wahrhaben wollte, und versuchte sich Informationen zu beschaffen.
    Da war eine schwache Wärmespur. Der kleine Scheißer war höchstens einen Kilometer vor ihm, vielleicht noch weniger. Seine Angst in den Wind schlagend und jede Disziplin

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