Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
war körperlich greifbar, steigerte seine Wut. Und da … Müdigkeit, Verzweiflung. Emotionen drängten sich zusammen, kämpften gegeneinander an, mühten sich ab, die wichtigste Empfindung zu werden. Tirdal war bewusst, dass er Dagger nicht auffordern durfte, sich zu ergeben. Das würde der ihm als Schwäche auslegen. Er musste ihn unter Druck setzen, immer weiter unter Druck setzen, bis etwas zerbrach. Es war immer noch möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich, dass Dagger selbst anbot, sich zu ergeben. Das wäre die beste Lösung, aber der andere musste darum betteln, er durfte es ihm nicht anbieten.

    Dagger bewegte sich jetzt wieder, geduckt und langsam. Tirdal versuchte abzuschätzen, in welche Richtung, und feuerte dann erneut. Solange ein paar seiner Schüsse nahe lagen, würde Dagger nicht bewusst werden, dass das reines Glück war, und seine Panik würde anhalten. Dass gelegentlich von verbranntem Gras Rauch aufstieg, konnte auch nichts schaden. Am besten verteilte er seine Schüsse etwas, damit die siebzig Schuss, die ihm noch übrig geblieben waren, eine Weile vorhielten. Tirdal erinnerte sich an einen menschlichen Witz über Murphys Gesetz der Thermodynamik: »Die Dinge wurden unter Druck immer schlechter.« Also würde er dafür sorgen, dass der Druck nicht nachließ.
    Tatsächlich wäre ein Feuer vielleicht gar nicht so schlecht. Buschfeuer konnten hier nichts Ungewöhnliches sein, obwohl der Sauerstoffgehalt der Luft nicht sehr hoch war. Das wäre ein völlig natürliches Ereignis, das die Tslek eigentlich nicht bemerken sollten, und vielleicht half es, Dagger über den Rand zu treiben.
    Eine winzige Schalterdrehung an der Punch-Gun zwischen zwei Schüssen, und der Strahl würde sich etwas ausweiten. Aber das bedeutete geringeren Plasmadruck, eine Schwächung der Strahlhülle, und konnte leicht dazu führen, dass die trockenen, mit Staub bedeckten Halme sich entzündeten.
    Wirklich schade, dass man mit der Waffe nicht schneller schießen konnte. Immerhin sollte mit vier oder fünf Schüssen auf dieselbe Stelle etwas auszurichten sein, und die nachfolgenden Strahlen mochten dann ja Brände entstehen lassen. Und mit ein bisschen Glück fachte dann ein Windhauch die Flammen an. Tirdal wählte eine Stelle aus, von der er sicher war, dass sie vor Dagger lag, schätzte die Entfernung noch einmal ab und fing an zu schießen.

    Dagger blieb geduckt stehen und atmete ein paarmal durch. Er zuckte zusammen, als erneut vor ihm Erde aufspritzte und gleich danach das POOUNK ! eines Punch-Gun-Schusses zu hören war. Dieser verdammte Darhel hatte es irgendwie geschafft, sich an seine Spur zu heften. Zuerst dachte er, Tirdal hätte sich im Lager irgendwelches Gerät beschafft und schließlich herausgefunden, wie es zu benutzen war, aber seine Handlungen deuteten darauf hin, dass er ihn nur sporadisch »anpeilen« konnte, und zwar dann, wenn Dagger besonders frustriert war. Also wieder einmal dieser verdammte Sensat-Scheiß. Er schien es zu bemerken, wenn Dagger im Begriff war, einen Schuss abzugeben, aber erst nachher; er konnte immer noch nur Emotionen, aber keine Gedanken spüren. Er musste also einfach … abschalten. Sich in diesen Meditationsmodus versetzen, so wie wenn er schoss. Einfach … ein Fels werden, eine leere Stelle … wie hatte der Darhel doch gesagt? »Denke an eine schwebende Luftblase …«, das würde er tun, er hatte ja keine andere Wahl. Den anderen früher gebrauchten Vergleich von einem Tümpel und dessen Oberfläche verdrängte er. Hatte dieses Ekel vielleicht Überreste eines Gedankens an jene Zeit entdeckt, als er acht gewesen war und ihn ein paar von den anderen Jungs, richtige Schulhofraufbolde, unter Wasser gedrückt hatten? War das ein Zufall oder versuchte der Darhel bewusst, ihn mit unangenehmen Erinnerungen in Wut zu versetzen? Wenn ja, dann funktionierte das auch, und an Zufälle glaubte Dagger nicht. Denk also nicht daran, ermahnte er sich. Denk an diese Seifenblase. Ignoriere die implizierte Beleidigung. Wie simpel und kindisch das doch war. Dafür war immer noch Zeit, nachdem er geschossen hatte.
    Er zuckte erneut zusammen, als ein weiterer Schuss auftraf, so nahe, dass er den verbrannten Kalkstein am Boden riechen konnte. Dieser Bastard von einem Darhel lernte verdammt schnell, und Dagger fragte sich, ob er es irgendwie geschafft hatte, mit Ferret zusammenzukommen oder wenigstens mit ihm zu reden. Es wurde immer schwieriger, den Kerl zu töten, nicht einfacher.
    Wie konnte

Weitere Kostenlose Bücher