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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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jemand nur so vielen Schüssen ausweichen? Er war sicher, dass einige davon ihn zumindest angekratzt hatten. Und damit diesen Alien-Knirps langsamer gemacht! Nur dass sie das nicht hatten. War sein Anzug denn so gut? Wenn ja, dann steckte er, Dagger, möglicherweise ganz tief in der Scheiße. Aber das war eigentlich nicht logisch, sonst würde Tirdal ja nicht vor ihm fliehen.
    Nur – er floh ja gar nicht. Er griff an. Der plötzliche Taktikwechsel deutete auf Verzweiflung. Tirdal hatte also Probleme. Ein schwaches Grinsen huschte über sein Gesicht, als er diesen Gedanken weiter verfolgte. Der Mistkerl versuchte ihm Angst zu machen, während er näher rückte, aber besonders gut gelang ihm das bis jetzt nicht. Das Beste, was ihm bisher gelungen war, war der Versuch einen Felsrutsch auszulösen.
    Ganz gleich was auch geschah, richtig töten konnte Tirdal immer noch nicht.
    Ein vertrauter Geruch schlich sich in seine Nase, meldete sich in seinem Gehirn. Es roch angenehm, irgendwie entspannend. Schön war das. Es war nichts, was er bisher hier gerochen hatte, es war … Grasrauch.
    Dann sah er durch die vom Wind bewegten Grashalme etwas Orangefarbenes, ein Flackern, das ihm ebenfalls vertraut war. »Du Arschloch!«, flüsterte er heiser und zog sich verängstigt zurück. Offenbar hatte ein verirrter Strahl auf diesem trockenen Gelände etwas Brennbares erwischt.
    Dann wurde Dagger bewusst, dass die Flammen sich ausweiteten, jenes knisternde Geräusch erzeugten, das darauf hindeutete, dass das Feuer sich ausbreitete. Öliger, grauer Rauch hing ganz tief um ihn herum und kitzelte ihn in der Nase, brannte in seinen Augen. Scheiße. Ein ganzer Streifen Gelände links von ihm, zwischen Tirdal und ihm, stand jetzt in Flammen.
    Aber er konnte die Flammen auch als Deckung benutzen, und außerdem tat er gut daran, sich zu beeilen, wurde ihm bewusst, der Wind kam nämlich aus jener Richtung. Wenn die Brise, die er verspürte, mit fünf Stundenkilometer wehte, war das so schnell wie ein schneller Spaziergänger. Er musste also schneller sein.
    Mit wieder geweiteten Augen, von Panik, Angst, Erschöpfung und Stress hin und her gerissen, erhob Dagger sich halb und rannte so schnell er konnte nach Nordosten. Das hatte er ohnehin vorgehabt, aber er konnte es nicht leiden, konnte es wirklich nicht leiden, wenn man ihn zu etwas zwang. Aber ein Grasfeuer konnte er nicht einfach ignorieren, und mit seinen Waffen konnte er dagegen nichts ausrichten.
    Er verdrängte seine Angst und überlegte, wie er am besten die Wut und, und … die Angst … verdrängen konnte, auf die er sich konzentrierte. Wie wäre es mit einer mentalen Attacke auf diesen Bastard von Sensat? Ihn mit seiner eigenen Kost füttern und sehen, was dann passierte? Liest du meine Gedanken, Tirdal, Darhel, feiger, kleiner Mistkerl? Dann solltest du das jetzt lesen, du Arsch.

    Tirdal fühlte Daggers mentalen Ausbruch. Wieder war da diese blitzartige Kommunikation mit dem Gehirn seines Feindes, und Daggers Gedanken und Gefühle und sein sensorischer Input schlugen über ihm zusammen. Brutaler, kochender Hass! Kraft und Kontrolle. Das kam so stark herein, dass sein Tal-Niveau anstieg und er dagegen ankämpfen musste. Das war sein entscheidendes Problem; er musste das Niveau genügend hoch halten, ohne davon gleich in den Abgrund gerissen zu werden.
    Aber er hatte auch einen kurzen Blick auf Daggers Umgebung aufgefangen. Er war jetzt weiter im Nordosten, fast bei diesen Bäumen am Rand der Prärie. Das Feuer hinter ihm, rechts von Tirdal, erstarb langsam zu einer zornigen, schwarzroten Narbe, und das Rot verblasste zu Aschgrau, als dichter, grauer Rauch hochstieg, dünner wurde und schließlich verflog.
    Während Tirdal gegen das Tal ankämpfte, war Dagger mal besser und mal schlechter wahrzunehmen. Außerdem schien er »schwächer« zu werden, als bereitete er sich darauf vor, einen Schuss abzugeben. Oder, was wahrscheinlicher war, er versuchte seine Gefühle zu verdecken. Da war eine Menge Zorn und Wut zu verspüren. Der richtige Augenblick, das noch etwas zu schüren. Und er musste jetzt auch aufhören zu schießen, um dem anderen kein Ziel zu bieten. Er legte sich hin und fing, an mit ausgestreckten Armen zu kriechen, um das Gras möglichst wenig zu bewegen.
    Dann rief er Dagger an und begann wieder damit, seine Spielchen mit der Psyche des Scharfschützen zu treiben. »Na, Dagger, wie geht's denn?«, fragte er, während er sich zwischen den Halmen durchzwängte und diese

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