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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Hornissenschuss, der über ihm knallte, als er ihn aufs Korn nahm. Sein Anzug jagte ein Signal hinaus, und der Schuss schlug gegen seine Hüfte, ließ ihn vor Schmerz zusammenzucken, erzeugte aber keine größere Verletzung. Das war gut. Es bedeutete, dass Dagger nicht nur anfing, wirklich wütend zu werden, sondern auch an seiner eigenen Schießkunst zu zweifeln begann. Aber er konnte noch eine ganze Anzahl Schüsse abgeben, und einer würde am Ende Tirdal treffen.
    Dann geschah etwas.
    Die dünne Verbindung zwischen ihnen verfestigte sich wieder, und er konnte spüren, wie Dagger schoss. Einen winzigen Augenblick lang konnte er sehen, was Dagger sah, ein gespensterhaftes Bild, das die Realität vor seinen Augen teilweise überlagerte. Er schloss kurz die Augen, um die Szene aufzufangen, und bewegte sich. Dagger zielte rechts von ihm und schoss jetzt, als Tirdal sich wegwälzte und wieder aufstand. Der Schuss riss den Boden auf, wo er gerade noch gewesen war, dann zog ein weiterer hinter ihm vorbei. Dagger feuerte, hielt vor, und Tirdal blieb wie erstarrt stehen, stand einen Augenblick reglos da, bewegte sich dann zur Seite, dann nach vorne. Eine weitere Hornisse knallte …
    Dann riss die Verbindung wieder ab, ein Gefühl, als wären Störungen aufgetreten. Dagger war wütend, heulte zornig auf. Er keuchte und schwitzte und fing zu zittern an. Aber er schoss nicht.
    Und Tirdal wusste, wo er war. Er befand sich auf einem kleinen Erdhügel nordöstlich von ihm. Jetzt strebte er auf höher liegendes Gelände und die Bäume im Norden zu. Sehr gut. Tirdal würde dort auf ihn treffen. Sollte er jetzt Dagger folgen oder einen Bogen um ihn herum schlagen, nach Osten?
    Folgen. Das würde Dagger noch mehr beunruhigen. Wieder grinste der Darhel trotz des stechenden Schmerzes in seiner allmählich taub werdenden Hüfte, grinste trotz der Schmerzen in der Brust und an den Schultern, des Juckens der aufgeschürften, vom Schweiß gereizten Haut, des nagenden Hungers und der süßlichen Verlockung von Tal.
    Es war Zeit, dass Dagger etwas davon zu spüren bekam.
    Tirdal ließ das Tal anwachsen, ganz langsam, bis er eine benommen machende und zugleich erfrischende Aufwallung verspürte. Er konnte es immer noch kontrollieren, aber das erforderte jetzt hohe Konzentration, und er würde schnell damit Schluss machen müssen, ehe es zu etwas kam, was auch nur entfernt einer Tötung glich. Er musste einfach darauf bauen, dass ihn nichts auf dieser Savanne angriff. Unterdessen konnte er Dagger ganz deutlich dort drüben fühlen. Als er das bestätigt wusste, eilte er geduckt weiter, schob das Gras mit seinem Helm dabei beiseite. Dann tastete er nach anderem Leben, fand die Herde, stumpf und mit ihrem Gras zufrieden, dahinter das Summen niedrigerer Kreaturen, nicht vernunftbegabt, bloß Hintergrund. Hier konnten ihn keine Raubtiere erreichen, obwohl es zweifellos in der »Ferne« welche gab, aber undefinierbar. Sie würden nicht nahe genug herankommen, als dass er sich um sie zu sorgen brauchte, also richtete er seine ganze Wahrnehmungskraft auf Dagger und alles, was sich in jenem Bereich befand.
    Dagger bewegte sich auf einen kleinen Baumbestand zu, ja, das tat er. Wahrscheinlich sorgte irgendein Trick der Geologie dafür, dass den Bäumen Wasser und Nährstoffe zugeführt wurden, sie standen nämlich auf felsigem Boden, ganz alleine. Und Dagger hatte höchstwahrscheinlich vor, auf einen der Bäume zu klettern, um von dort aus bessere Schussposition zu haben. Tirdal konnte also näher herankommen, während der andere mit Klettern beschäftigt war.
    Sollte er die Tötung riskieren? Sollte er versuchen, Dagger zu fangen, was ebenso riskant war? Beides war gefährlich. Er würde sich bald entscheiden müssen, doch war es immer wünschenswert, über Alternativen zu verfügen.
    Und da war Dagger, weit vor ihm, aber sichtbar. Die Distanz betrug etwa einen Kilometer, und Tirdal konnte seinen Kopf und sein Gewehr erkennen. Der Mann war so wütend oder so überspannt, dass er auf jegliche Deckung verzichtete. Nun gut. Ein paar Schüsse würden ihn noch wütender machen … und ihn vielleicht sogar treffen. Tirdal blieb stehen, hob seine Punch-Gun und zielte bedächtig.
    Der erste Schuss ließ das Erdreich vor Dagger aufspritzen, der einen mentalen Angstschrei ausstieß, sich dann aber, antrainierten Reflexen folgend, sofort zu Boden warf. Tirdal feuerte noch einmal, dann ein drittes Mal, ließ erneut Erde und Grasfetzen auffliegen. Daggers Furcht

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