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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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begannen.
    »Es ist Zeit«, erinnerte sie Shiva. »Holt euch euer letztes warmes, zu Hause gekochtes Essen, gebt dem Bildschirm mit eurer Mama einen Abschiedskuss und stellt euch darauf ein, von jetzt an Schlamm zu fressen.«
    Die Mahlzeit verlief in ziemlicher Hast, weil sie zwischendurch ihr Gepäck sortierten. Rucksäcke, Panzer, Helmdisplays und Kleidung wurden überprüft, wobei Shiva und Bell Toll sich eines Hilfsprogramms bedienten, um festzustellen, ob die Soldaten irgendwelche Probleme übersehen hatten. Gorilla hatte sich inzwischen beruhigt und wirkte beinahe fröhlich. Er sehnte sich mehr als alle anderen danach, den Ball zu verlassen und endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, selbst wenn es Feindesland war. Im Gegensatz zu ihm waren Gun Doll und Ferret ein wenig hektischer als die anderen, aber auch nicht mehr als bei früheren Einsätzen. Tirdal wirkte immer noch physiologisch normal. Seine Alphadaten passten überhaupt nicht dazu, dass er keinen Schlaf gehabt hatte, aber die Darhel unterschieden sich in ihrem Wesen so grundlegend von Menschen, dass es schwer war, daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
    »Trockene Füße«, verkündete Bell Toll, als sie eine Tiefe erreichten, die weitere Tauchfahrt unmöglich machte. »Luft abblasen und entstöpseln.« Alle nahmen eine letzte Gelegenheit wahr, sich zu erleichtern, und entfernten dann die Apparaturen, die das möglich machten. Die Anatomie des Darhel war seltsam, aber keiner hatte Lust, sich dazu zu äußern, und deshalb wurden auch keine Fragen gestellt. Sie säuberten sich mit Handtüchern, weil es keine Duschen gab, und schlüpften in Kampfanzüge, dann nahm jeder noch ein paar Bissen zu sich und kauerte sich mit seinem ganzen Gerät nieder. Damit war die Mitte der Kugel voll gepackt, ein einziges Bündel Ellbogen an Ellbogen hockender Soldaten.
    »Tirdal, fühlen Sie etwas?«, fragte Bell Toll. Er kam sich albern dabei vor und fand, dass seine Worte übermäßig melodramatisch klangen, aber er hatte keine Ahnung, wie er es sonst hätte formulieren sollen.
    »Irgendwelche Tiere«, erwiderte Tirdal und ersparte es sich, näher auf das offenkundige Unbehagen einzugehen, das diese Frage dem Captain bereitete. »Primitive Denkvorgänge, die sich auf Hunger und Schmerz beziehen. Sonst nichts. Nichts Vernunftbegabtes in der Umgebung, mit Ausnahme des Teams.«
    »Danke. Gorilla, los.«
    Auf ein Signal von Gorilla hin wurde der erste Robot aus einer Seitenluke abgesetzt. Er trieb von der Kapsel weg, schwamm fast lautlos über die unruhige Wasserfläche und zog dabei einen Draht, nicht viel dicker als ein Haar, hinter sich her. Die Strömung vom Ufer behinderte ihn etwas, doch seine wie Paddel ausgebildeten Beine trieben ihn an, und nach einer kurzen Periode der Ungeduld erreichte er den mit Kieselsteinen bedeckten Strand.
    Dieser Bot war ganz speziell wegen seiner Unauffälligkeit ausgewählt worden. Er sah aus wie ein riesiger Mistkäfer. Dass er sich dicht am Boden bewegte und sich kaum von den meisten Vertretern der örtlichen Fauna unterschied, war günstig, aber davon ganz abgesehen handelte es sich auch um eine kompakte und äußerst sinnreiche Konstruktion. Sobald der Bot Bodenfühlung hatte, schnüffelten seine »Antennen« nach Chemikalien, Geräuschen und Bewegungen. Als er nichts aufnahm, veränderte er seine Beine, und aus Paddeln wurden gegliederte Füße, auf denen er über das felsige Terrain hochkletterte und gleich darauf zwischen dem Gebüsch am Ufer verschwunden war.
    Der Bildschirm zeigte jetzt, was seine Kamera erfasste, und jeder konnte das Bild auf seinem Visor in einem selbst gewählten Spektralbereich betrachten. Gorilla sagte: »Infrarot Drei liefert anscheinend das beste Bild«, worauf ein paar zustimmende Grunzlaute zu hören waren, als auch die anderen auf diesen Bildbereich schalteten.
    »Gemäßigter Wald?«, fragte Gun Doll nach einem Blick auf die dunklen Büsche und Bäume.
    »Ja, so was Ähnliches«, pflichtete Bell Toll ihr bei. »Ich bin nicht sicher, ob das wirklich Laubbäume sind. Könnten auch Palmgewächse sein. Das Unterholz ist sehr dicht.« Das war es. Ihre Bildschirme zeigten ein dicht ineinander verwachsenes Gestrüpp aus Büschen, über die breite, weit ausladende Bäume aufragten, die entfernt an Palmettos oder Gummibäume erinnerten. Und wiederum darüber türmten sich hohe, schlanke Waldriesen mit stacheligen Blättern wie Kaktuspflanzen auf. Die Vegetation drängte sich am Ufer zusammen,

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