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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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strapazierten Knie, stemmte sich zu geduckter Haltung hoch und kroch in die Binsen am Strand, kratzte sich den Schlamm von den Stiefelsohlen und schob sich dann ins höhere Gras, um dort Deckung zu finden. Ein schneller Blick nach hinten zeigte ihm, dass Tirdal die Hälfte der Strecke zum Ufer zurückgelegt hatte und Gun Doll fast unsichtbar hinter ihm schwamm. Als er sich davon überzeugt hatte, sah er sich vorne nach möglichen Gefahren um. Der Regen kam in Wellen zischend herunter und übertönte andere Geräusche, vor allem im Wasser.
    Und Tirdal war gut, viel besser, als man das im Training hatte erkennen können. Wenn die Linse hinten nicht gewesen wäre, hätte er gar nicht gewusst, dass der Darhel da war. Tirdal glitt, vielleicht fünf Meter links von ihm, ans Ufer und kauerte sich nieder, seine Punch-Gun nach außen gerichtet, aber mit einem Gesichtsausdruck, der eher nach innen gewandt schien. Ferret nutzte die Chance, sich zu schnauzen, einen Finger über einem Nasenloch, um den Druck zu verstärken. Schleim, Salzwasser und Sand schoss heraus, zuerst aus der einen, dann aus der anderen Seite. Er achtete darauf, dass es leise vonstatten ging und dicht am Boden, wischte sich den Finger am Ärmel ab und stemmte sich dann hoch, um zwischen den Grasbüscheln weiterzukriechen.
    Gun Doll erreichte kurz darauf rechts von ihm das Ufer. Für eine Frau war sie groß, kräftiger gebaut als Ferret oder Dagger, aber viel kleiner als Gorilla, und die Last, die sie zu schleppen hatte, war fast ebenso schwer wie die seine. Neben ihrer dreiläufigen Kanone trug sie Energiepacks, Munition und einen Teil ihres Komm-Geräts. Sie bewegte sich langsam, sank tief im schlammigen Sand ein, als sie sich den Strand hinaufmühte.
    Die drei arbeiteten sich vorsichtig an den Waldrand vor, alle Sinne angespannt, ob irgendwo eine Bedrohung auftauchte, als Gorilla hinter ihnen erschien. Er trug einen überdimensionierten, mit technischem Gerät voll gestopften Rucksack, der ihn neben seiner hünenhaften Gestalt zwang, sich flach auf den Boden zu legen, um sein Profil zu minimieren. Als Nächster kam der Captain und dann Dagger. Wieder arbeiteten sie sich ein Stück nach vorne, und dann tauchten auch Shiva und Thor auf, die die Nachhut bildeten.
    Gorilla sandte ein Signal aus, das seine Bots nach vorne befahl. Langsam bahnten sie sich ihren Weg durch das dichte Gestrüpp. Ihre Gehirne reichten für die meisten Terrainprobleme aus. Gelegentlich hielt einer inne, wenn er keinen freien oder lautlos zu bewältigenden Weg fand, und wartete auf einen Schubser von Gorilla, der in seinem Headup-Display mehrere Miniaturfenster beobachtete. Das Team glitt am Waldrand entlang, alle Sinne angespannt und für alles bereit, was die breit angelegten Sinnesorgane und die beschränkten geistigen Fähigkeiten der Bots vielleicht übersahen.
    Hundert Meter weiter vorne wurde einer der Bots von einem Insekt angegriffen, als er weiterrückte. Das in Segmente gegliederte, mit Klauen bewehrte fleischfressende Insekt packte den Bot in einer Umarmung, vergleichbar der einer Gottesanbeterin, und versuchte seinen Panzer dicht hinter dem Kopf zu durchbeißen, aber seine Kiefer glitten von der zähen Molekularoberfläche des Bots ab. Der Bot reagierte so, wie man ihn programmiert hatte, fuhr monomolekulare Stacheln aus, die den Unterleib des Angreifers zerfetzten. Alle blieben stehen und sahen zu, wie das Insekt in seinen Todeszuckungen verendete. Dann zerrte der Bot den Kadaver unter einen breiten Busch mit federartigen Blättern, um ihn dort zu verbergen, und nahm dann seinen Marsch wieder auf.
    »Ich möchte nicht gern mit einer Wasser bewohnenden Version von diesem Biest zu tun bekommen«, meinte Ferret im Flüsterton. »Der Hummer von Loch Ness.« Shiva und Bell Toll schmunzelten. Die anderen waren noch nie auf der Erde gewesen und konnten mit der Anspielung nichts anfangen. Das galt mit Sicherheit auch für Tirdal. Dagger hatte vielleicht kapiert, liebte aber seine eisige Fassade über alles. Trotzdem waren zwei Lacher auf eine obskure Andeutung hin gar nicht schlecht.
    Hinter ihnen, und für den Augenblick vergessen, sank das Schiff langsam unter die Wellen und zog sich in tiefere Bereiche zurück, um sich dort zu tarnen. Später würde es sich zu einem Bereitschaftspunkt in der Nähe der Bergungszone begeben und auf ihre Rückkehr warten. Wenn es nach zwei Wochen keine Nachricht erreichte, würde es eine andere Position weiter im Süden einnehmen und dort

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