Invasion 05 - Heldentaten
durch all die Sümpfe, Klippen und Ebenen mit riesigen Küchenschaben, bissigen Ameisen und sonstigen Monstren zu den Tslek, dem Aldenata-Kasten und diesem schrecklichen Fluss geführt. Und auf den zwei letzten Planeten war es nicht anders gewesen.
»Wir brauchen jetzt einen Unterschlupf für den Tag«, sagte Shiva. »Einen mit ordentlicher Deckung, nur für alle Fälle. Lass dir was einfallen.«
Und wieder zogen sie weiter, hinter Gorillas Techno-Käfern her.
So erfahren und gut ausgebildet sie auch waren – dies war ein anstrengender Einsatz. Alle hatten sich schon irgendwelche Kratzer und Abschürfungen zugezogen, alle waren sie müde und der Erschöpfung nahe, ausgepumpt von dem seltsamen Tageszyklus, der höheren Schwerkraft, der fremden Luft und der ungewohnten Umgebung. Und auch mental hatten die Risiken und möglichen Bedrohungen ihnen zugesetzt, und dazu noch die unglaubliche Einsamkeit – schließlich waren sie die einzigen Menschen auf dem Planeten, die einzigen im Umkreis von fünfunddreißig Lichtjahren, ja praktisch betrachtet die einzigen im ganzen Universum, denn nichts, was irgendjemand tun konnte, würde ihnen in einem Notfall wirklich helfen. Alltägliche Lästigkeiten wie langweilige Essensrationen und Blasen wirkten da wie ein harmloser Flirt im Vergleich zu all den anderen Dingen, die ihnen widerfahren konnten – eine Erinnerung sozusagen, dass es viel schlimmer kommen könnte.
Und dann war da Tirdal. Der Darhel trottete stetig und lautlos neben ihnen her, tat seine Arbeit, verrichtete sie auch hinreichend gut, sodass niemand sich beklagen konnte. Aber das machte es nur noch schwerer, sich in ihn hineinzuversetzen. Wer weiß, wenn man das tat, würde er einem vielleicht in die Seele sehen. Tirdal war immer noch in hohem Maße ein Außenseiter. Niemand konnte etwas Richtiges mit ihm anfangen, aber sie gaben sich auch keine große Mühe. Wenn er am Ende nach diesem Einsatz bei diesem Team hängen blieb, würde sich das vielleicht ändern. Man würde sehen.
Das zugleich nachdenkliche wie taktische Schweigen wurde von Ferret gebrochen, als er sagte: »Ich denke, das könnte vielleicht gehen … dort drüben.« Er markierte das betreffende Areal, und alle sahen hinüber. Es handelte sich um einen großen Felsvorsprung, immer noch zwischen den Bäumen, mit ein paar kleineren Vorsprüngen ein Stück weiter unten am Hang.
»Nicht aufregen«, befahl Shiva. »Was meinen Sie, Sir?«
Bell Toll winkte Ferret nach vorn und trat neben ihn, um selbst sehen zu können. »Das sollte gehen, Sarge. Also, Biwak aufschlagen.«
»Geht klar. Ferret und Gorilla, Umgebung absuchen. Gun Doll, Feuerschutz für die beiden, von dort aus.« Er deutete auf einen Vorsprung. »Alle anderen eingraben.«
Gun Doll seufzte erleichtert, als sie ihre Kanone auf ihr Einbein-Stativ setzte. Die Kreiselstabilisatoren würden dafür sorgen, dass die Waffe auf die leiseste Berührung hin einsatzfähig war und kreisen konnte. Jetzt riss sie sich den Helm herunter und kratzte sich ausgiebig am Kopf. »Allmählich wird man da drunter ja taub«, murmelte sie, sodass kaum einer es hören konnte. Ständig den schweren Helm mit seiner Innenpolsterung zu tragen, das wurde ihr immer lästiger. Nicht, dass die Schuppen sie gestört hätten, das gehörte mit zu ihrem Job, und sobald sie einmal zu Hause war, würde sie die schon wieder loswerden. Außerdem gab es ja hier außer den Kameraden niemanden.
Kurz darauf hatte Gorilla seine Sensoren bereit und sie so geschaltet, dass sie auf seine Anweisung auch als Minen fungieren konnten. Sie waren jetzt viel entbehrlicher, als sie das zu Anfang des Einsatzes gewesen waren, und die potenziellen Drohungen waren größer. Gerät war verzichtbar, Leute waren das nicht.
Kurz darauf waren sie in Einsatzposition, die fliegenden Bot-Sensoren auf den Felsen, drei kleine Killer-Bots, die hügelabwärts lauerten, und der einzige überlebende Mistkäfer oben in Spähposition auf dem Hügel. Shiva wies die Soldaten zu einzelnen Punkten, wo sie zwar in Deckung sein würden, aber Sperrfeuer schießen konnten, und ließ sie ihre Schlafsäcke ausrollen. Die Latrine war sowohl aus Gründen der Sicherheit wie auch der Bequemlichkeit in der Mitte angeordnet. »Wird nicht sehr tief werden, Sarge«, sagte Dagger. »Nach einem halben Meter fängt bereits das Felsgestein an.«
»Das muss reichen«, knurrte Shiva, und damit war das Thema für ihn erledigt. Während der Sergeant sich um die häuslichen Dinge
Weitere Kostenlose Bücher