Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
anderen Ufer gab es keine echte Deckung, und deshalb machte er es sich im Wasser hinter einem weiteren Felsbrocken bequem.
    »Sicher«, meldete er. »Jetzt hätte ich gerne Gesellschaft.«
    Als Shiva nickte, setzte Tirdal zur Überquerung an. Sein dichterer Körperbau half hier ein wenig, und er konnte trotz der Strömung seine Position halten. An dem Seil, wo Gorilla immer noch wartete, setzte er seinen Rucksack ab und ließ ihn von Gorilla hinüberziehen. Als das erledigt war, packte er das Seil und zog sich daran ans Ufer. Er verschwand unter den Wellen, und nur noch seine Hand blieb sichtbar. Dann kam die andere, und man konnte sehen, wie er sich ruckartig zur anderen Seite bewegte. Als er dort an den Felsen stieß, streckte er die Hand aus und ballte sie zweimal, bis Gorilla nach unten griff und ihn in die Höhe zog, oder, besser gesagt, das versuchte. Sie mussten beide ihre ganze Kraft einsetzen, Tirdal musste mit den Füßen schieben und Gorilla am Seil zerren und die Füße einstemmen, bis der Kopf des Darhels schließlich aus den Wellen auftauchte. Man konnte seinen rasselnden Atem hören, als er sich schließlich auf die Felsplatte stemmte.
    »Scheiße … Tirdal«, sagte Gorilla, selbst keuchend. »Was … wiegst du eigentlich?«
    »Ich bin wesentlich dichter, als Menschen das sind, sowohl was meine Knochen als auch was meine Muskelmasse angeht«, sagte Tirdal, ohne ihm damit eine klare Antwort zu geben. Er tauchte wieder in die Wellen, arbeitete sich hartnäckig weiter und nahm schließlich Ferrets Position ein, während der kleine Mensch ans Ufer krabbelte.
    Dann wurde die Prozedur wiederholt. Nur Ferret war leicht genug gewesen, um mit seinem ganzen Gepäck zu schwimmen. Gun Doll warf ihre Kanone hinüber, dann ihr Gepäck und folgte ihnen schließlich. Ihre Masse war geringer, als man nach ihrem Körperbau hätte schließen können, und sie wurde im Strom hin und her gerissen wie eine Flagge in einer steifen Brise, bis Gorilla schließlich ihre Hand packte. Auf der anderen Seite angelangt, lehnte sie sich in den Schlamm und gab dem Rest des Teams Deckung, während Tirdal ihr Feuerschutz gab und Ferret als eine Art Sensor gegen etwaige Angreifer von vorne agierte. Ferret hatte sich an diese Rolle als Minenspürer gewöhnt und sah das mit stoischer Gelassenheit. Freilich hoffte er, im Laufe der nächsten paar Einsätze befördert zu werden.
    Dagger vollführte alle möglichen Verrenkungen, um sein Scharfschützengewehr Gorilla zu reichen, ohne dass es ins Wasser geriet. Dabei beunruhigte ihn nicht etwa die Nässe, sondern das Risiko, es könnte an einen Stein stoßen und müsste dann neu justiert werden. In Wirklichkeit war es dafür viel zu massiv gebaut, und seine Sorge war übertrieben, aber Gorilla tat ihm den Gefallen und nahm die Waffe am Lauf, obwohl die Hebelwirkung seine Armmuskeln mächtig beanspruchte. Dagger würde nachher stundenlang mit dem Gewehr beschäftigt sein und es abtrocknen, dessen war er sicher.
    Shiva, Bell Toll mit dem Artefakt und Thor folgten, und dann waren alle drüben. Durchnässt, über und über mit Schlamm und Moos bedeckt, woran Gräser und Blätter hingen, gingen sie jetzt noch mehr in den Hintergrund über als zuvor. Es war schneidend kalt trotz der warmen Luft. Im Wasser Wärme zu verlieren vermied man am besten, indem man die Durchlässigkeit der Anzüge niedriger einstellte. Das führte aber dazu, dass sie in ihren wasserdichten Hüllen wie die Pflaumen einrunzelten. Sobald sie wieder warm waren, würden sie die Durchlässigkeit wieder steigern, bis sie trocken gedampft waren.
    »Gorilla, einen guten Scan, bitte«, befahl Bell Toll.
    »Wird gemacht, aber nur ein Bot hat es an dieses Ufer geschafft. Der andere ist nass geworden – er muss irgendwo ein Loch in der Hülle haben – und funktioniert erst wieder, wenn er trocken ist«, erwiderte er. »Soll ich auch Flieger schicken?«
    Bell überlegte kurz. Wahrscheinlich würden sie weitere Bots an Raubtiere verlieren, aber schließlich befanden sie sich bereits auf dem Rückmarsch, und die Drohnen waren dazu da, auch benutzt zu werden. Das Risiko der Entdeckung war zu vernachlässigen, und die Chance, auf die Weise brauchbare Daten zu erhalten, war beachtlich groß.
    »Bitte«, sagte er. »Und sobald sie draußen sind, ziehen wir weiter. Wenigstens haben wir jetzt unser Bad genommen.«
    »Yo, und dabei ist es erst April«, witzelte Ferret. Er war jetzt in bester Stimmung. Schließlich hatte er seine Kameraden quer

Weitere Kostenlose Bücher