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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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keineswegs nur emotionaler Schmerz. Verletzt? Höchstwahrscheinlich.
    »Was denn, Ferret, hast du etwas von dem neuralen Effekt abbekommen? Mann, das muss ganz schön beschissen sein.«
    Ferrets Antwort ließ zwar Wut erkennen, wirkte aber dennoch zurückhaltend. »Ich bin schon in Ordnung, du Arschloch. Du solltest dir eher Sorgen um dich machen!«
    »Geht in Ordnung. Wir sehen uns dann auf zweitausend Meter Distanz. Es sei denn, du hast es gern näher? Klick!«, erwiderte Dagger, und das letzte Geräusch klang auf unheimliche Weise wie das leise Schnappen seines Abzugs.
    Hey … damit konnte er diesen widerlichen Darhel auch hochnehmen. Dass er und Ferret Verbündete waren. Alles, um sie nur nervös zu machen. Er würde sie gegeneinander ausspielen. Vielleicht kriegte er es sogar hin, dass Ferret den Darhel für ihn erledigte. Das könnte recht amüsant sein, sobald er den Kleinen alle gemacht hatte.
    Dagger feixte, hätte fast wieder laut aufgelacht und setzte die Verfolgung Tirdals fort. Ferret war kein Thema mehr.

    Ferret zitterte. Er hatte in dem Wortwechsel zu viel Information preisgegeben. Kommunikationssicherheit. Wie oft hatte man ihnen das eigentlich eingedrillt? Alles, was du sagst oder nicht sagst, kann ein Hinweis sein. Und Dagger war alles andere als dämlich, weit entfernt davon, auch wenn er noch so verrückt war. Am besten war also, einfach den Mund zu halten und sich nicht provozieren zu lassen.
    Außerdem hatte er das Peilgerät für Lebenszeichen. Wenn die nicht wussten, ob er lebte oder tot war, war das für seine strategische Position nur gut. Und dass die beiden im Augenblick lebten, wusste er. Und Tirdal war verletzt.
    Zum ersten Mal an diesem Tag lächelte Ferret. Auf seinem schmutzigen und schmerzverzerrten Gesicht sah das nicht besonders hübsch aus, aber es war immerhin echt.
    Lange lächelte er allerdings nicht. Seine biologischen Bedürfnisse hatten ihn eingeholt, und er musste dringend ein Ei legen, wusste bloß nicht, wie er das anstellen sollte, ohne seine Deckung aufzugeben, zugleich nach irgendwelchen Raubtieren oder Feinden Ausschau zu halten und seine Beine zu belasten. In allergrößter Not konnte er es natürlich im Anzug erledigen, aber wenn sich das irgendwie vermeiden ließ, wollte er das auch. Niemandem machte es Spaß, in Scheiße zu sitzen oder herumzulaufen.
    Nach ein paar Augenblicken verzweifelten Herumsuchens fand er einen umgestürzten, angefaulten Baumstamm mit schleimigem Pilzbewuchs. Trotzdem, es war immerhin eine Art Sitz, und indem er sich mit einer Hand auf seine Krücke stützte und mit der anderen seine Punch-Gun hielt, konnte er sein Geschäft erledigen und sich dann unter Qualen wieder von dem Stamm herunterrutschen lassen. Als er das geschafft hatte, brachte er es nicht fertig, Erde über die Spuren seines Tuns zu treten, also benutzte er schließlich den Kolben seiner Waffe als Schaufel.
    Als das erledigt war, stemmte er sich mühsam auf die Knie hoch und setzte seinen Marsch fort. Das Opfer muss unter allen Umständen vermeiden, Spuren zu hinterlassen, und nach Hindernissen Ausschau halten.
    Der Verfolger muss es vermeiden, mit dem Verfolgten zu kollidieren oder von hinten angegriffen zu werden. Hoffentlich waren diese beiden mit dem Artefakt nicht zu schnell unterwegs, wenn sie auch ganz sicher nicht so behindert waren wie er und einer den Pfad aufspüren und der andere aufpassen konnte. Aber er erinnerte sich auch, dass Tirdal wegen seiner kürzeren Beine ein wenig langsamer gewesen war. Und im Augenblick blieb ihm gar nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen, um das zu ändern. Und bis es so weit war, wiesen ihm dieses zerdrückte Blatt und jene niedergetretenen Grashalme den Weg.

    Tirdal blieb in Bewegung. Geduld war der Schlüssel zum Erfolg. Ruhig bleiben, wach bleiben, wachsam bleiben, redete er sich immer wieder ein. Wut, Hunger, Schmerz und Müdigkeit würden dazu führen, dass Dagger Fehler machte, und die konnte Tirdal nutzen.
    Für den Augenblick stand Nahrung auf der Tagesordnung; er brauchte Stärke. Er fragte sich, ob es nun leichter oder anstrengender sein würde, erneut zu töten. Er wog die relativen Risiken einige Minuten lang ab, während er von seinem Nahrungskonverter produzierten »Bohnenpudding« aß. Und das bestärkte ihn in seiner Entscheidung. Er würde es riskieren. Menschliche Militärrationen waren wirklich fast ungenießbar.
    Dies würde er als Trainingsübung nutzen

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